in China
Connecticut mit, wann mein Flugzeug ankommt, sobald Sie die Flugnummer wissen. Wollen Sie das für mich tun?«
»Aber gern«, sagte er und legte ebenfalls auf.
Schon ein paar Stunden später war sie auf dem Weg zum Flughafen. Sie war tief gerührt, weil Malcolm und Iris darauf bestanden hatten, sie dorthin zu begleiten. Sie hatten sich fast zärtlich voneinander verabschiedet und versprochen, sich zu schreiben. Bevor Mrs. Pollifax durch die elektronische Schleuse gegangen war, hatte sie sich noch einmal nach den beiden umgedreht. Händchenhaltend waren sie davongegangen, alle beide groß und schlank, und Iris hatte sich gerade das widerspenstige Haar aus dem Gesicht gestrichen. In diesem Augenblick war ihr ganz plötzlich eingefallen, daß Jenny jetzt den Eindruck haben mußte, als habe Iris ihr auch noch den letzten Mann der Reisegruppe weggeschnappt - erst George, dann
scheinbar Peter und Joe Forbes und nun auch noch Malcolm. Das machte Mrs. Pollifax traurig. Jenny würde nie erfahren, wie es sich in Wahrheit verhielt. Aber wer durchschaut schon alles und gibt sich keinen Illusionen hin, dachte Mrs. Pollifax und begab sich durch die Schleuse, um zu Cyrus heimzufliegen.
Die Hochzeit wurde nur mit ein paar Freunden und Verwandten in kleinem Kreis gefeiert.
Die Gäste waren Roger, der Sohn von Mrs. Pollifax und ihre Tochter Jane. Dann Mrs.
Hartshorne, einige Mitglieder des Gartenclubs und ein paar Mitglieder des Clubs, dem Cyrus angehörte, also Amateur-Ornithologen. Bishop hatte angerufen und verkündet, daß nicht einmal durchgehende Pferde und irgendwelche Morde am anderen Ende der Welt ihn davon abhalten könnten, zu ihrer Hochzeit zu kommen. »Und außerdem«, hatte er am Telefon hinzugefügt, »gibt mir Carstairs ein Hochzeitsgeschenk für Sie mit, von dem er ganz sicher ist, daß es Ihnen gefallen wird. Schicken kann man es nicht. Dazu ist es viel zu zerbrechlich.«
Cyrus und Mrs. Pollifax heirateten an einem heißen Tag Ende August, doch in der Kapelle war es herrlich kühl. Cyrus zog sie zärtlich in die Arme und sagte: »Eins verspreche ich dir: du kannst dich auch in Zukunft auf die Reise machen, wann immer dir danach zumute ist.
Aber, meine Liebe, nie wieder ohne mich!«
»Nein, nie wieder!« schwor sie ihm feierlich.
Die Trauung verzögerte sich etwas, weil der Organist sichtlich nervös nach einem fehlenden Notenblatt suchte. Sie warteten geduldig in einem kleinen Raum am hinteren Ende der Kapelle. Da bemerkten sie, daß vor der Tür plötzlich Bewegung und Unruhe entstand.
Cyrus öffnete die Tür, um nachzusehen, was da draußen vorging. Mrs. Pollifax hörte Bishop sagen: »Guten Tag. Nach Ihrer Größe zu urteilen, können Sie nur Cyrus sein.«
Da fuhr Mrs. Pollifax herum lind rief: »Bishop! Kommen Sie herein!«
Bishop steckte den Kopf zur Tür herein und sagte: »Ja, ich bin's. Ich bringe Ihnen Ihr Hochzeitsgeschenk. Sind alle bereit?«
Und er kam herein, gefolgt von einem jungen Mann, der an Krücken ging, Jeans und ein T-Shirt und ein breites Grinsen im Gesicht trug.
»Peter!« rief Mrs. Pollifax aus.
»Ja«, sagte er und sah sie strahlend an. Sein Gesicht war ganz verbrannt von übermäßiger Sonnenbestrahlung, auf seiner Nase pappte eine weiße Paste, die ihm das Aussehen eines Clowns verlieh, seine Stirn pellte sich, und er mußte sich auf Krücken stützen, als er auf sie zukam. Aber er war noch am Leben. Er war glimpflich davongekommen.
»Dem Himmel sei Dank«, flüsterte Mrs. Pollifax ergriffen. »Ach, Cyrus - Cyrus, das ist...«
»Das brauchst du mir nicht zu sagen«, fiel ihr Cyrus ins Wort. »Das ist natürlich Peter.
Herzlich willkommen, junger Mann!«
»Ich habe ihr geraten, Sie zu heiraten«, erklärte Peter grinsend.
Cyrus nickte. »Von jetzt an wird sie ruhig schlafen, junger Mann. Und keine Alpträume mehr haben.«
Cyrus hatte es also erraten. Cyrus hatte alles gewußt. Mit Tränen in den Augen drückte sie Peter an sich. Dann griff sie nach Cyrus' Hand und auch nach der von Bishop...
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