In dein Laecheln verliebt
hübschen Frau begrüßt, die sich als Mr Bardoffs Sekretärin June Miles vorstellte. »Bitte, folgen Sie mir, Miss Baxter. Mr Bardoff erwartet Sie«, lächelte sie Harriet an.
Harriet trat durch eine Doppeltür. Der Raum war beeindruckend eingerichtet, aber sie hatte keine Zeit, ihn zu bewundern. Burt Bardoff, der hinter einem riesigen Eichentisch saß, blickte sie erwartungsvoll an. Das Fenster hinter ihm gab einen herrlichen Rundblick auf die Stadt frei.
»Guten Morgen, Harriet.« Er erhob sich und ging ihr entgegen. »Kommen Sie näher, oder wollen Sie den ganzen Tag mit dem Rücken zur Tür stehen bleiben?«
Harriet straffte die Schultern und antwortete kühl: »Guten Morgen, Mr Bardoff. Ich freue mich, Sie wiederzusehen.«
»Heucheln Sie nicht«, erwiderte er milde und bot ihr den Sessel neben dem Schreibtisch an. »Es wäre Ihnen bestimmt viel lieber, wenn Sie mir niemals begegnet wären.«
Das entsprach der Wahrheit, doch Harriet wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Deshalb hüllte sie sich in ein freundliches Schweigen.
Burt Bardoff schien das als Zustimmung zu werten und fuhr fort: »Es kommt mir sehr gelegen, dass Sie heute hier sind, trotz Ihres Widerwillens.«
»Und woran ist Ihnen gelegen, Mr Bardoff?« In Harriets Stimme schwang ein scharfer Unterton, weil sie sich über seine Selbstgefälligkeit ärgerte.
Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete Harriet prüfend mit seinen abschätzenden grauen Augen vom Scheitel bis zur Sohle.
Sie hatte sich vollkommen in der Gewalt. Das brachte ihr Beruf mit sich. Keinesfalls durfte er merken, dass ihr Puls nervös pochte.
»Im Augenblick habe ich ein rein geschäftliches Anliegen, Harriet, obwohl ich jederzeit auf ein mehr persönliches Thema übergehen könnte.«
Bei dieser Bemerkung errötete Harriet leicht. Sie verwünschte ihre Reaktion, während sie seinem Blick standzuhalten versuchte.
»Ach, du liebe Zeit.« Belustigt hob er die Augenbrauen. »Sie werden ja rot. Ich wusste nicht, dass das heutzutage noch üblich ist.« Er lächelte breit, als bereitete ihm diese Tatsache Vergnügen. Das hatte zur Folge, dass sie nur noch mehr errötete. »Sie sind wahrscheinlich die letzte Vertreterin einer aussterbenden Gattung.«
»Kommen wir zur Sache, Mr Bardoff. Weswegen haben Sie mich hergebeten? Ich bin überzeugt, dass Sie ein sehr beschäftigter Mann sind. Und ob Sie es nun glauben oder nicht: Auch ich habe viel zu tun.«
»Natürlich«, gab Burt zu und lächelte sie nachdenklich an. »Ich erinnere mich: Zeit ist Geld. Also: Ich plane eine ganz besondere neue Serie für das Modemagazin.« Er hielt Harriet eine Packung Zigaretten entgegen, und als sie kopfschüttelnd ablehnte, zündete er sich selbst eine Zigarette an. »Schon seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dieser Idee, aber um sie auszuführen, brauchte ich einen geeigneten Fotografen und ein geeignetes Modell.« Seine Augen verengten sich, als er sie forschend anblickte. Harriet hatte den Eindruck, als befinde sie sich unter einem Mikroskop. »Mittlerweile habe ich beide gefunden.«
Sein durchdringender Blick machte sie befangen. »Würden Sie das bitte näher erläutern, Mr Bardoff? Gewöhnlich befragen Sie Fotomodelle doch bestimmt nicht nach ihrer Meinung. Dies muss also eine außergewöhnliche Angelegenheit sein.«
»So ist es auch. Ich dachte an eine Bilderfolge über die verschiedenen Gesichter der Frau.« Er stand auf und ließ sich auf der Schreibtischkante nieder.
Harriet war von seiner männlichen Ausstrahlung überwältigt, von der Kraft und Stärke seiner schlanken Gestalt. Er trug einen rehfarbenen maßgearbeiteten Anzug. »Ich möchte alle möglichen Varianten einer Frau fotografisch darstellen: Karrieretyp, Mutter, Sportlerin, Dame von Welt, Unschuldsengel, Verführerin – kurz, ein vollständiges Porträt des Urweibs Eva.«
»Das klingt faszinierend. Meinen Sie, dass ich mich für einige dieser Aufnahmen eigne?«
»Ich bin davon überzeugt, dass Sie alle Fotos spielend bewältigen.«
Neugierig hob sie die fein geschwungenen Augenbrauen. »Sie wollen ein einziges Modell für die vollständige Serie engagieren?«
»Ich will nur Sie allein für die Durchführung dieses Plans.«
Einen Augenblick lang war es Harriet so, als werde ihr ein Sprung ins kalte Wasser zugemutet, doch dann erwiderte sie aufrichtig: »Ich wäre verrückt, wenn dieser Auftrag mich nicht interessieren würde. Wie sind Sie ausgerechnet auf mich gekommen?«
»Na, hören Sie
Weitere Kostenlose Bücher