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In dein Laecheln verliebt

In dein Laecheln verliebt

Titel: In dein Laecheln verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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alter Knabe.«
    »Meinetwegen. Siehst du das?« Er deutete auf einen Kinderspielplatz mit Schaukel und Rutschbahn. »Los, spiel jetzt, meine Kleine, und lass deinen alten Knaben ein paar Aufnahmen machen.«
    Beschwingt lief sie zu der Schaukel hinüber, ließ sich zu Boden fallen und blickte zu dem glänzenden Himmel empor. Dann kletterte sie auf die Rutschbahn, breitete die Arme mit einem Freudenschrei aus und ließ sich hinuntergleiten. Sie landete auf dem weichen Boden. Larry betätigte eifrig den Auslöser seiner Kamera aus den unterschiedlichsten Richtungen. Er war mit ihrem Übermut einverstanden, denn er kam ihm für die Fotos gelegen.
    »Du siehst aus, als seist du zwölf Jahre alt.« Er lachte hinter seiner Kamera.
    »Aber ich bin zwölf Jahre alt. Ich wette, dass du das nicht fertigbringst.« Sie trippelte über den Querbalken der Schaukel und hängte sich mit den Knien in das Schaukelreck. Die Zöpfe schleiften auf dem Boden.
    »Erstaunlich.« Das war nicht etwa Larrys Antwort. Harriet wandte sich um und erblickte einen maßgeschneiderten grauen Anzug. Und dann sah sie den lächelnden Mund und die belustigten grauen Augen. »Hallo, mein Kind. Weiß Ihre Mutter eigentlich, wo Sie sich befinden?«
    »Was haben Sie hier verloren?« Harriet fühlte sich ziemlich unbehaglich, als sie Burt Bardoff im wahrsten Sinne des Wortes Hals über Kopf begegnete.
    »Ich überwache mein Lieblingsprojekt. Wie lange wollen Sie eigentlich noch hin- und herschaukeln? Das Blut steigt Ihnen ja schon zu Kopf.«
    Harriet griff nach dem Schaukelreck, landete mit einer beachtlichen Rückwärtsrolle vor ihm und sah ihn streng an. Er strich ihr über die Haare, sagte, dass sie unwiderstehlich sei, und wandte sich Larry zu.
    »Wie war’s? Ich glaube, Ihnen sind ein paar gute Schnappschüsse gelungen.«
    Die beiden Männer unterhielten sich über den technischen Ablauf des Morgens, während Harriet sich wieder auf die Schaukel setzte und sich in gleichmäßigem Rhythmus vor und zurück bewegte. Innerhalb der letzten beiden Wochen war sie Burt des Öfteren begegnet, und jedes Mal hatte sie sich in seiner Gegenwart unbeschreiblich unsicher gefühlt. Seine vitale Männlichkeit zog sie magisch an, und sie war sich nicht darüber im Klaren, ob sie enger mit ihm zusammenarbeiten wollte. Ihr Leben verlief nunmehr in geordneten Bahnen, und sie sträubte sich gegen alle Komplikationen. Doch dieser Mann würde sie bestimmt in Bedrängnis führen.
    »In Ordnung«, hörte sie Burt sagen. »Treffen wir uns um ein Uhr im Club. Alles ist vorbereitet.« Harriet schwang sich gleich von der Schaukel und ging Larry schnell entgegen. »Sie brauchen jetzt wirklich noch nicht zu gehen, meine Kleine. Das hat noch ungefähr eine Stunde Zeit.«
    »Ich habe keine Lust mehr zu schaukeln, Daddy«, erwiderte Harriet kratzbürstig. Sie griff nach ihrer Schultertasche, kam aber nur zwei Schritte weit, denn Burt umfasste ihren Arm. Mit funkelnden Augen drehte sie sich zu ihm um.
    »Sie benehmen sich wie ein verwöhntes kleines Gör«, sagte er sanft, doch seine Augen verengten sich. »Am liebsten würde ich Sie übers Knie legen.«
    »Stellen Sie sich das nicht so einfach vor, Mr Bardoff«, erwiderte Harriet unendlich würdig. »Ich bin schon vierundzwanzig und nicht etwa zwölf Jahre alt, und darüber hinaus ganz bestimmt außerordentlich kräftig.«
    »Tatsächlich?« Zweifelnd betrachtete er ihre schlanke Gestalt. »Vielleicht haben Sie recht«, sagte er nüchtern, blickte sie jedoch belustigt an. »Kommen Sie mit. Ich brauche dringend einen Kaffee.« Er ließ ihren Arm los und ergriff ihre Hand. Überrascht zuckte Harriet zusammen. Seine Hand war warm und fest. »Harriet, ich möchte Sie zu einem Kaffee einladen.« Seine Worte glichen eher einem Befehl als einem Wunsch. Sie wagte es nicht, seine Einladung abzulehnen.
    Mit langen leichten Schritten überquerte er den Rasen und zog Harriet hinter sich her, obwohl sie sich noch immer etwas sträubte. Larry sah ihnen belustigt nach und fotografierte sie automatisch. Eine interessante Studie, dachte er: der große blonde Mann im kostspieligen Maßanzug mit der schlanken dunklen Kindfrau im Schlepptau. Ziemlich ungewöhnlich, finde ich.
    Als Harriet in der kleinen Cafeteria Burt gegenübersaß, war ihr Gesicht gerötet, weil sie sich über ihn ärgerte und Mühe gehabt hatte, seinen schnellen Schritten zu folgen. Er beobachtete ihre rosigen Wangen und die glühenden Augen und verzog lächelnd den Mund.
    »Vermutlich

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