In dein Laecheln verliebt
mal, Harriet.« Seine Stimme klang ungeduldig. Er beugte sich zu ihr hinüber und berührte zu ihrer Überraschung ihr Kinn. »Sie haben doch einen Spiegel und sind intelligent genug, um zu wissen, dass Sie eine sehr schöne und überaus fotogene Frau sind.«
Er behandelte sie wie einen seelenlosen Gegenstand und nicht wie ein menschliches Wesen. Seine starken und schmalen Finger an ihrem Kinn beunruhigten Harriet. Trotzdem fuhr sie hartnäckig fort: »In New York gibt es massenhaft schöne und fotogene Modelle, Mr Bardoff. Das wissen Sie selbst am besten. Ich wüsste wirklich gern, warum Sie mich für Ihr Lieblingsprojekt auserkoren haben.«
»Das spielt keine Rolle.« Er erhob sich und vergrub die Hände in den Taschen. »Niemand außer Ihnen kommt in Betracht. Mir ist an Wandlungsfähigkeit ebenso gelegen wie an Schönheit. Ich habe einige Dutzend Bilder im Sinn, die absolut aufrichtig wirken müssen.«
»Und Ihrer Ansicht nach bin ich dazu fähig?«
»Sonst wären Sie nicht hier. Ich neige nicht zu übereilten Entschlüssen.«
Nein, überlegte Harriet, während sie ihm in die grauen Augen sah, du kalkulierst selbst die geringfügigste Einzelheit. »Soll Larry der Fotograf sein?«
Er nickte. »Sie haben eine sehr gute Beziehung zueinander, das geht deutlich aus den Bildern hervor, die Sie produzieren. Jeder von Ihnen ist für sich allein hervorragend, doch Sie beide zusammen stellen alle anderen in den Schatten.«
Dieses Lob tat ihr wohl. »Ich danke Ihnen.«
»Das war kein Kompliment, Harriet, sondern eine Tatsache. Ich habe Larry alle Einzelheiten erklärt. Sie können die Verträge unterschreiben.«
»Verträge?«, wiederholte Harriet vorsichtig.
»So ist es«, erwiderte Burt Bardoff und überhörte ihren zögernden Tonfall. »Dieses Projekt braucht einige Zeit. Ich will es nicht mit aller Gewalt über die Bühne ziehen. Ich benötige Exklusivrechte an Ihrem wunderschönen Gesicht, bis der Plan fix und fertig durchgeführt ist.«
»Ich verstehe.« Sie dachte sorgfältig über diesen Vorschlag nach und nagte an ihrer Unterlippe.
»Sie brauchen nicht zu tun, als hätte ich Ihnen einen ehrenrührigen Antrag gemacht, Harriet«, erklärte er trocken, als er ihren Zweifel bemerkte. »Dies ist ein geschäftliches Übereinkommen. Ich habe nicht die Absicht, Sie aus den Augen zu lassen. Verträge sind verbindlich, für Sie und Larry gleichermaßen. Während der nächsten sechs Monate dürfen Sie keine anderen Verpflichtungen eingehen. Finanziell werden Sie gut abschneiden in dieser Zeit. Falls Sie irgendwelche Einwände haben, werden wir uns einigen. Jedoch beanspruche ich während der nächsten sechs Monate Exklusivrechte an Ihrem Gesicht.«
Darauf schwieg er und beobachtete Harriets ständig wechselnden Gesichtsausdruck. Das Angebot sagte ihr zu, obwohl ihr der Auftraggeber nicht gefiel. Die Arbeit war bestimmt hochinteressant, aber sie fürchtete sich davor, sich für eine derart lange Zeit an ein einziges Projekt zu binden. Ihre Unterschrift wäre gleichbedeutend mit der vorübergehenden Aufgabe ihrer Freiheit. Ein langfristiger Vertrag glich einer langfristigen Verpflichtung.
Schließlich jedoch schlug Harriet alle Bedenken in den Wind und bedachte Burt Bardoff mit dem Lächeln, das sie berühmt gemacht hatte.
»Sie tragen die Verantwortung für das Gesicht, das Sie ausgewählt haben.«
2. K APITEL
Burt Bardoff zögerte nicht. Innerhalb von zwei Wochen waren die Verträge unterzeichnet, und im Zeitplan war ein früher Oktobermorgen als Beginn für die Aufnahmen vorgesehen. Die ersten Bilder sollten jugendliche Unschuld und unverdorbene Schlichtheit festhalten.
Harriet und Larry trafen sich in einem kleinen Park, den Burt ausgesucht hatte. Obwohl der Morgen angenehm war und die Sonne warm durch die Bäume schien, war der Park einsam und verlassen. Harriet fragte sich, ob dieser selbstherrliche Mr Bardoff das so arrangiert hatte. Sie trug aufgekrempelte Bluejeans und einen langärmeligen scharlachroten Rollkragenpullover. Ihr schimmerndes Haar hatte sie mit roten Bändern zu Zöpfen zusammengeflochten und nur wenig Make-up benutzt, weil ihre Haut von Natur aus makellos war. Harriet war ein Abbild natürlicher jugendlicher Frische, und ihre dunkelblauen Augen leuchteten erwartungsfroh.
»Perfekt«, rief Larry bewundernd, als sie ihm über den Rasen entgegenlief. »Jung und unschuldig. Wie bringst du das bloß immer wieder fertig?«
Sie kräuselte die Nase. »Ich bin nun mal jung und unschuldig,
Weitere Kostenlose Bücher