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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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umzugehen. Sie behandelte jeden gleichwertig und hatte schon zu Beginn ihrer Laufbahn an unserer Schule klar gemacht, dass sie nicht gesiezt werden wollte. Rex billigte das nur, weil Linda eine überaus kompetente Arbeitskraft war.
„Linda!“ Ich drückte kurz ihre Hand. Warm und weich schmiegte sich ihre in meine und wie immer hielt sie den Kontakt ungewöhnlich lange aufrecht.
Annie hatte irgendwann mal gemeint, dass Linda vom anderen Ufer sei und ich ihr Interesse geweckt haben könnte. Sie schien sehr angetan von meinem Umgang mit dem anderen Geschlecht und auch jetzt zwinkerte sie mir zu, als Erik Haiss hinter mir ins Zimmer drängte und sofort von meiner Attacke erzählte. Er übertrieb maßlos, doch ich hielt den Mund und konzentrierte mich auf seine Stimme. Ich fand sie einfach nur grässlich! Keine Ahnung, was Annie daran toll fand.
„Das war bestimmt nur ein Versehen, nicht wahr, Verry?“ Linda lächelte. Ihre strahlendblauen Augen glänzten wie ferne Planeten. Sie saß wieder hinter ihrem Schreibtisch und ich nutzte die Gunst der Stunde.
Ich trat ganz nah heran, drückte die Oberarme fest an meine Seiten und beugte mich vor. Das hatte ich mal in einer Soap gesehen und dem Kerl waren fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Linda wurde rot wie eine Tomate, versuchte aber unauffällig in meinen Ausschnitt zu linsen. „Natürlich war das nur ein Versehen! Ich bin mir sicher, dass du Rex davon überzeugen kannst!“ Mit glühenden Wangen setzte ich noch eins oben drauf und sog meine Unterlippe in meinen Mund. Linda schnappte nach Luft.
„Sicher!“, keuchte sie. „Ganz bestimmt. Ich werde ihr ausrichten …“ Sie verstummte. Für einen kurzen Augenblick flackerten ihre Lider, dann riss sie den Blick von mir los und wandte sich Haiss zu, der seine Hände auf den Tisch gelegt hatte. Große Hände mit schlanken Fingern, die so gar nicht zu dem merkwürdig hüpfenden Gang passten.
Plötzlich räusperte sich Linda. „Tut mir Leid, Verry! Aber du wirst wohl … sie will dich sehen! Dich persönlich!“
Ich warf Haiss einen schnellen Blick zu. Er grinste bösartig.
Scheiße! Was mach ich denn jetzt?
Kurz überlegte ich, einfach aus dem Raum zu flüchten, fügte mich dann aber doch in mein Schicksal.

Rex öffnete die Bürotür nicht, sie ließ uns über den Lautsprecher aufrufen.
Beim Betreten des Büros musterte sie mich mit einem finsteren Blick. Schon bei unserer ersten Begegnung fragte ich mich, was eine wie sie hier zu suchen hatte. Sie gehörte zum
Playboy
, denn die Frau war schlichtweg sexy. Heute trug sie ein cremefarbenes, knielanges Kostüm, mit einer weißen Rose im Revers ihres Blazers. Die Bluse betonte ihre voluminöse Oberweite auf eine Weise, die jeden Mann zum Sabbern gebracht hätte.
Einige der Schüler sorgten regelmäßig für Ärger, nur damit sie in den Genuss ihrer herrischen Stimme kamen. So heiß sie auch aussah, so hübsch ihr Gesicht auch war, diese Frau war ein Vamp! Keiner der blutsaugenden Sorte, sondern einfach ein knallhartes Miststück, das keine Widerrede duldete und genau wusste, wie man jeden Schüler und Lehrer handhabte. Eine Peitsche stünde ihr sicher gut.
Rex thronte wie ein Kaiser auf ihrem dunkelbraunen Ledersessel, die langen Beine übereinander geschlagen und musterte mich finster. Ihr Kugelschreiber klickerte ununterbrochen auf die Schreibtischplatte. Sie sah ein bisschen aus wie ein lauernder Tiger.
„Setzen, Jones!“, schnauzte sie.
Ich blieb stehen. „Bringen wir es einfach hinter uns!“ Je schneller, desto besser!
Der Stift hielt inne und ein eiskalter Blick durchbohrte mich. Sie schnalzte mit der Zunge. Der Sessel knarzte laut, als sie sich vorbeugte und die Brille nach unten schob, um mich über den Rand hinweg zu fixieren.
„SETZEN!“, donnerte sie und knallte den Stift auf die Schreibunterlage. Blaue Farbspritzer verteilten sich auf ihren Dokumenten, die auf dem Tisch ausgebreitet lagen.
Ich sprang auf den unbequemen Holzstuhl und verschränkte beschämt die Hände im Schoß.
„Sechs Monate, Verry!“ Sie ignorierte Haiss, der hinter mir in der Tür stand. „Sechs verdammte Monate! War das zu viel verlangt? Deine Mutter steckt Unmengen an Geld in deine schulische Ausbildung und du trittst alles mit Füßen! Machst du dich über mich lustig? Über mich, über meine Schule, über die Lehrer? Über deine Mutter? Wie oft muss ich dir noch sagen, dass der Faden, an dem du hängst, Woche für Woche dünner wird?“ Sie kramte eine glänzende Schere aus

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