Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
Vom Netzwerk:
und die zeitraubenden Gespräche mit den Leuten am Empfang erspart.
    Aus irgendeinem Grund fehlten ihr die rituellen Scheingefechte, merkte sie.
    Dann aber wurden sie und Peabody zum Fahrstuhl eskortiert, bekamen die Zimmernummer genannt und fuhren in den zweiundvierzigsten Stock hinauf.
    »Sie war das einzige Kind, nicht wahr?«
    »Ja, sie hatten nur diese eine Tochter. Auch er ist Anwalt, aber für Unternehmensrecht. Sie ist Kinderärztin. Sie wohnen zwei Blocks weiter südlich als die Swishers, die Töchter waren zusammen in der Schule.«
    »Sie waren aber ganz schön eifrig.«
    »Sie hatten ziemlich lange mit dem Kind zu tun, und wir Detectives tun eben, was wir können.«
    Aus dem Augenwinkel nahm Eve wahr, dass ihre Partnerin ein wenig ihr Gewicht verlagerte und dabei zusammenfuhr. Offenbar taten ihr die Rippen noch weh. Sie hätte besser ein paar Tage länger krankgefeiert, dachte Eve, sprach es jedoch nicht aus.
    »Haben Sie schon was über die Finanzen der Swishers rausgefunden?«
    »Nein. Schließlich sind wir Detectives keine Zauberer. «
    »Offenkundig nicht.« Eve stieg aus dem Fahrstuhl und marschierte direkt auf die Suite 4215 zu. Sie gestattete sich nicht zu fühlen oder nachzudenken. Denn was nützte das schon?

    Sie drückte auf die Klingel, hielt die Dienstmarke vor den Spion. Und wartete schweigend ab.
    Der Mann, der an die Tür kam, trug einen der dicken Morgenmäntel des Hotels. Seine dunkelbraunen Haare standen wirr in alle Richtungen, und sein attraktives, kantiges Gesicht hatte den verschlafenen, zufriedenen Ausdruck eines Menschen, der gerade erst aus dem Bett gekommen war.
    »Officer?«
    »Ich bin Lieutenant Dallas. Matthew Dyson?«
    »Ja. Tut mir leid, wir liegen noch im Bett.« Er hielt eine Hand vor seinen Mund und riss ihn zu einem breiten Gähnen auf. »Wie viel Uhr ist es?«
    »Kurz nach sieben. Mr Dyson –«
    »Gibt es ein Problem hier im Hotel?«
    »Können wir vielleicht reinkommen, Mr Dyson, und mit Ihnen und Ihrer Frau sprechen?«
    »Jenny ist noch gar nicht aufgestanden.« Inzwischen drückte seine Miene leichten Ärger aus. »Worum geht’s?«
    »Wir würden gerne reinkommen, Mr Dyson.«
    »Also gut, meinetwegen. Verdammt, was soll’s.« Er trat einen Schritt zurück und winkte sie herein.
    Sie hatten sich eine verträumte, romantische Suite geleistet, in der es wunderschöne echte Blumen, echte Kerzen, einen echten Kamin und tiefe, wunderbar bequeme Sofas gab. Auf dem Couchtisch sah Eve außer zwei Champagnerflöten eine umgedrehte Flasche in einem Silberkübel, und zarte, spitzenbesetzte Wäsche war aufreizend über einer Sofalehne drapiert.
    »Würden Sie bitte Ihre Frau holen, Mr Dyson?«
    Seine Augen waren braun wie seine Haare und blitzten sie verärgert an.
    »Hören Sie, sie schläft. Wir hatten gestern Hochzeitstag
und haben gefeiert. Meine Frau ist Ärztin und steht jeden Tag früh auf. Sie hat nur selten die Gelegenheit auszuschlafen. Also sagen Sie mir, verdammt noch mal, worum es geht, und dann verschwinden Sie von hier.«
    »Es tut mir leid, aber wir müssen mit Ihnen beiden reden.«
    »Falls es ein Problem hier im Hotel gibt –«
    »Matt?« Eine Frau öffnete die Tür des Schlafzimmers. Auch sie trug einen Morgenmantel und fuhr sich mit der Hand durch das zerzauste, kurze, blonde Haar. »Oh, ich habe Stimmen gehört und dachte, du hättest den Zimmerservice bestellt.«
    »Mrs Dyson, ich bin Lieutenant Dallas von der New Yorker Polizei. Das ist meine Partnerin, Detective Peabody. «
    »Polizei.« Mit einem unsicheren Lächeln trat sie neben ihren Mann und hakte sich schutzsuchend bei ihm ein. »So laut sind wir doch sicher nicht gewesen.«
    »Es tut mir leid. Wir sind wegen eines nächtlichen Vorfalls bei den Swishers hier.«
    »Bei Keelie und Grant?« Matt Dyson erstarrte. »Was für ein Vorfall? Ist mit ihnen alles in Ordnung? Linnie. Ist etwas mit Linnie?«
    Eve wusste aus Erfahrung, am besten spräche sie es kurz und bündig aus. Als versetze sie den beiden einen schnellen Faustschlag mitten ins Gesicht. »Es tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Ihre Tochter ermordet worden ist.«
    Während Jennys Augen kalt und reglos wurden, blitzte in den Augen ihres Mannes heißer Zorn. »Das ist vollkommen lächerlich, was Sie da sagen. Was ist das, irgendein kranker Scherz? Ich will, dass Sie von hier verschwinden. Verlassen Sie auf der Stelle unsere Suite.«
    »Linnie? Linnie?« Jenny schüttelte den Kopf. »Das
kann einfach nicht sein. Das kann einfach

Weitere Kostenlose Bücher