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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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hockte und Trost suchend das Gesicht in Galahads Fell vergrub.
     
    Sobald sie vor der Tür war, ließ sie die Schultern kreisen und atmete tief durch. »Himmel.«
    »Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es in dem Kind jetzt aussieht.«
    »Ich mir schon. Sie ist alleine, sie hat Angst, sie ist verletzt und kann das alles nicht verstehen. Und dann ist sie noch bei lauter Fremden in einem fremden Haus.« Ihr Magen zog sich bei der Vorstellung zusammen, dann aber schob sie den Gedanken fort. »Rufen Sie die elektronischen Ermittler an und fragen Sie, ob sie schon was rausgefunden haben.«
    Während sie die Einfahrt wieder hinunterfuhr, rief sie selbst über das Autotelefon bei Dr. Charlotte Mira an.
    »Tut mir leid, ich weiß, es ist noch früh.«
    »Kein Problem. Ich war schon auf.«
    Auf dem Bildschirm war zu sehen, dass Mira sich mit einem weißen Handtuch durch die weichen, sandfarbenen Haare fuhr. In ihrem lächelnden Gesicht glänzten Wasser oder Schweiß.
    »Ich habe gerade mein morgendliches Yoga absolviert. Weshalb rufen Sie an?«
    »Wegen eines mehrfachen Mordes in einem Privathaus.
Sie haben eine ganze Familie umgebracht, nur die neunjährige Tochter hat durch Zufall überlebt. An ihrer Stelle haben sie nämlich ihre Freundin, die bei ihr übernachtet hat, erwischt. Die Kleine hat alles mit angesehen. Ich habe sie erst mal bei mir untergebracht.«
    »Bei Ihnen zu Hause?«
    »Einzelheiten erzähle ich Ihnen später, ja? Ich bin gerade auf dem Weg zu den nächsten Angehörigen der Freundin.«
    »Um Gottes willen.«
    »Ich weiß, Sie haben heute sicher einen vollen Terminkalender, aber ich muss noch heute mit dem Mädchen sprechen. Und zwar in Anwesenheit einer Seelenklempnerin – Entschuldigung.«
    »Kein Problem.«
    »Ich brauche eine Psychologin, die sich mit Kindern und mit Ermittlungsverfahren auskennt.«
    »Wann soll ich da sein?«
    »Danke.« Zum ersten Mal an diesem Tag empfand sie eine gewisse Erleichterung. »Es wäre mir am liebsten, wenn Sie selber kommen könnten, aber falls Ihr Terminkalender das nicht zulässt, nehme ich auch jemand anderen, den Sie mir empfehlen.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass ich selber kommen kann.«
    »Ah.« Eve sah auf ihre Uhr und dachte eilig nach. »Vielleicht gegen zwölf? Vorher habe ich noch alle Hände voll zu tun.«
    »Also, dann um zwölf.« Mira machte sich ein paar Notizen auf einem kleinen Block. »In was für einem Zustand ist das Kind?«
    »Sie wurde nicht verletzt.«
    »In was für einem emotionalen Zustand?«
    »Ah, bisher hält sie sich recht gut.«

    »Ist sie in der Lage zu kommunizieren?«
    »Ja. Ich brauche eine Beurteilung fürs Jugendamt. Ich brauche alles Mögliche, damit sie vorübergehend bei mir bleiben kann. Ich habe sie eigenmächtig mitgenommen und muss das Jugendamt erst noch darüber informieren, wo sie ist.«
    »Dann lasse ich Sie erst mal Ihre Arbeit machen. Wir sehen uns um zwölf.«
    »Die elektronischen Ermittler sind noch im Haus«, erklärte Peabody, nachdem Eve ihr Gespräch beendet hatte. »Sie sehen sich gerade die Überwachungsanlage an. Die Computer und die Links nehmen sie nachher mit aufs Revier.«
    »Okay. Wie sieht es mit den nächsten Angehörigen der anderen Opfer aus?«
    »Grant Swishers Eltern sind geschieden und der Vater unbekannt verzogen. Die Mutter ist zum dritten Mal verheiratet und lebt auf Vegas II. Arbeitet im Casino als Blackjack-Dealerin. Keelie Swishers Eltern sind verstorben, sie kam bereits mit sechs zu Pflegeeltern und hat von da an in wechselnden Familien, zwischendurch auch mal im Heim gelebt.«
    Was, wie Eve aus Erfahrung wusste, alles andere als lustig war. »Wenn wir mit den Dysons gesprochen haben, kontaktieren Sie Grant Swishers Mutter. Vielleicht hat sie ja die Vormundschaft für ihre Enkel, dann müssten wir mit ihr klären, wie es mit Nixie weitergehen soll. Haben Sie die Adresse der Kanzlei, in der Swisher gearbeitet hat?«
    »Swisher und Rangle, in der Einundsechzigsten West.«
    »Das ist in der Nähe des Hotels. Am besten fahren wir nach dem Gespräch mit den Dysons dort vorbei. Je nachdem wie’s läuft, fahren wir danach noch mal zum Tatort und sehen uns dort um.«

    Auch wenn es immer wieder hart war, Angehörige über den Tod eines geliebten Menschen zu informieren, kannte sie sich damit aus. Sie hatte bereits allzu oft die Leben Hinterbliebener zerstört.
    Roarke hatte, wie versprochen, alles arrangiert, und da sie bereits erwartet wurde, blieben ihr der gewohnte Kampf mit dem Portier

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