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In den Armen der Nacht

In den Armen der Nacht

Titel: In den Armen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Stühlen sitzen, von denen aus sich die Wartezeit mit Videos zu Erziehungsfragen, Sport, Mode oder exklusiver Küche auf angenehme Art verkürzen ließ.
    Die junge Frau, die sie hereingelassen hatte, hatte ein
gut gelauntes Lächeln und einen wachen Blick. Die mit leuchtend roten Strähnen aufgepeppten goldenen Haare trug sie entsprechend der Mode durchgestuft.
    »Sie haben bestimmt keinen Termin, aber für gewöhnlich braucht die Polizei so was auch nicht«, erklärte sie bereits, bevor sie einen Blick auf ihre Dienstmarken geworfen hatte, legte den Kopf ein wenig schräg und sah die beiden fragend an. »Worum geht’s?«
    »Wir müssen mit Mr Rangle sprechen«, meinte Eve und zog der Form halber doch noch die Dienstmarke hervor.
    »Dave ist noch nicht da. Steckt er in irgendwelchen Schwierigkeiten?«
    »Wann erwarten Sie ihn?«
    »Er taucht sicher sofort auf. Er ist nämlich ein echter Frühaufsteher. Obwohl wir erst um neun Uhr öffnen. « Sie warf einen viel sagenden Blick auf ihre Uhr. »Das heißt, theoretisch hätte er noch eine ganze Stunde Zeit.«
    »Dann sind Sie anscheinend ebenfalls eine Frühaufsteherin. «
    Die Frau verzog den Mund zu einem breiten Grinsen. »Ich komme gerne möglichst früh, weil dann noch nicht viel los ist und ich meine Arbeit in Ruhe machen kann.«
    »Was für eine Arbeit machen Sie?«
    »Ich? Ich bin die Bürovorsteherin. Was wollen Sie von Dave?«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, warten wir auf ihn und sagen ihm das selbst.«
    »Meinetwegen gern. Er hat einen Termin um …« Sie tippte mit einem kurzen goldfarben lackierten Nagel auf den Computermonitor. »Neun Uhr dreißig. Aber wie gesagt, er kommt gerne früher und bringt genau wie ich am
liebsten schon mal einiges an Arbeit hinter sich, bevor das Treiben anfängt. Er ist also bestimmt bald da.«
    »Prima.« Da Peabody nicht länger stehen sollte, wies Eve auf einen Stuhl, lehnte sich selbst lässig gegen den Schreibtisch und sah die junge Dame an. »Und Sie heißen? «
    »Sade Tully.«
    »Und woher haben Sie den Blick für Cops?«
    »Meine Mom ist bei der Truppe.«
    »Ach ja? Und wo?«
    »In Trenton. Sie ist Sergean tund schon seit einer halben Ewigkeit im Streifendienst. Auch mein Großvater war bei der Polizei. Und dessen Vater auch. Ich habe mit dieser Tradition gebrochen. Aber ernsthaft, steckt Dave in irgendwelchen Schwierigkeiten?«
    »Nicht, dass ich wüsste. Arbeitet sonst noch jemand hier?«
    »Daves Sekretär kommt heute erst um zehn. Er hat vorher noch einen Arzttermin. Die Empfangsdame kommt immer gegen Viertel nach neun, und Daves Partner Grant Swisher taucht wahrscheinlich ebenfalls bald auf. Grant hat gerade keine Sekretärin, deshalb helfe ich ihm aus. Wir haben auch einen Droiden, aber den habe ich heute noch nicht aktiviert. Der Referendar kommt heute erst um zwölf, weil er vorher noch eine Vorlesung an der Uni hat. Tja, wenn Sie wirklich warten wollen, hätten Sie vielleicht gern einen Kaffee.«
    »Gerne, danke«, meinte Eve.
    »Kein Problem.« Sade sprang hinter ihrem Schreibtisch auf und trat vor einen AutoChef. »Wie hätten Sie ihn gern?«
    »Ich schwarz und meine Partnerin mit Zucker und mit Milch.« Eve schlenderte gemächlich durch das Zimmer und sah sich unauffällig um. Die Kanzlei war freundlicher
als die meisten anderen Kanzleien, bemerkte sie. Das bunte Spielzeug und die künstlerischen Fotografien von New Yorker Sehenswürdigkeiten an den Wänden verliehen ihr tatsächlich so etwas wie Behaglichkeit. »Seit wann ist Ihre Mutter bei der Truppe?«
    »Achtzehn Jahre. Sie ist total begeistert von dem Job, außer wenn sie ihn gerade hasst.«
    »Ja, so geht es wohl den Meisten.«
    Als die Eingangstür geöffnet wurde, drehte Eve sich um.
    Der Mann, der hereinkam, war schwarz und schlank, trug einen modischen rostbraunen Anzug mit bleistiftdünnen Aufschlägen und einen schicken, diagonal gestreiften Schlips. In einer Hand hatte er einen Riesenbecher Kaffee und in der anderen ein dick belegtes Brötchen, von dem er gerade abgebissen zu haben schien.
    Mit einem lauten Hmmm nickte er Eve und Peabody zu und stieß mit einem vergnügten Zwinkern in Richtung von Sade ein kaum verständliches »Moment noch« aus. Dann erst gelang es ihm zu schlucken, und er schob ein »Guten Morgen« hinterher.
    »Die beiden sind von der Polizei, Dave. Sie wollen mit Ihnen sprechen.«
    »Sicher. Kein Problem. Wollen Sie mit nach hinten kommen?«
    »Gerne. Sade, kommen Sie vielleicht mit?«
    »Ich?«, fragte die

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