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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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bleibst du bei mir, und ich schütze dich. Oder du kehrst zu deinem Vater zurück.«
    Verblüfft blinzelte sie, als hätte sie seine Worte nicht verstanden.
    Er war vor lauter Angst vor ihrer Entscheidung wie gelähmt. »Wenn du mich jetzt verlässt, wird dein Vater dir nicht erlauben, hierher zurückzukommen. Ich würde dich für immer verlieren. Aber du musst selbst wissen, was du tun willst. Das kann ich dir nicht abnehmen.«
    Als sie in sein ausdrucksloses Gesicht starrte, traute sie ihren Ohren nicht.
    Draven würde sie gehen lassen?
    Durfte sie tatsächlich selbst ihr Schicksal bestimmen?
    In diesem Augenblick erkannte sie das ganze Ausmaß ihrer Liebe zu ihm. Welcher andere Mann würde seiner Frau erlauben, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen? Kaum einer - wenn überhaupt irgendjemand außer ihm ...
    Im Namen des Königs war er ihr Vormund, und sie musste ihm gehorchen. Trotzdem ließ er ihr die Wahl.
    Sie berührte seine Wange und spürte, wie ein Muskel in seinem Kinn bebte. Mit seinen eisblauen Augen hielt er ihren Blick fest und erwartete ihre Antwort.
    Wie sie es hasste, diese Entscheidung zu treffen, doch es gab nur eine einzige Möglichkeit. »Ich muss zu ihm gehen. Das weißt du.«
    Der Schmerz in seinen Augen drohte sie zu verbrennen. Doch seine Miene blieb unbewegt.
    »Hör mir zu, Draven.«
    Da schüttelte er ihre Hand ab und kehrte ihr den Rücken. »Geh!«, schrie er.
    »Erst musst du mich anhören, Draven ...«
    »Nicholas!«, rief er und eilte davon. »Bring Lady Emily nach unten und begleite sie durch die Seitentür hinaus.«
    »Aye, Mylord.«
    Mit aller Kraft versuchte sie, Nicholas abzuwehren, der ihren Arm ergriff. »Draven!«, stöhnte sie. Aber er blieb nicht stehen. Und warf keinen einzigen Blick zurück.
    Der Ritter zog sie die Stufen hinab. Verzweifelt bemühte sie sich, ihren Arm von seinem harten Griff zu befreien. Ohne Erfolg.
    »Hugh!«, hörte sie Dravens harte Stimme. »Spart Euch den Angriff, Eure Tochter kommt zu Euch!«
    Gegen ihren Willen wurde Emily durch die schmale Tür an der Seite des Hauptturms hinausgeschoben. Sofort fuhr sie herum und wollte in die Festung zurück.
    Doch da hatte Nicholas bereits den Riegel vorgeschoben.
    »Draven!«, kreischte sie und hämmerte mit beiden Fäusten gegen das massive Holz, bis ihre Arme schmerzten.
    Zu spät. Er hatte sie bereits aus seinem Leben ausgeschlossen.
    Kraftlos sank sie auf die Knie und ließ ihren Tränen freien Lauf. Hätte sie doch wenigstens fünf Minuten gefunden, um ihm alles zu erklären ...
    »Du starrsinniger Narr!«, fauchte sie. »Wie konntest du nur?«
     
    »Wie konntest du nur!«, flüsterte Draven, als er beobachtete, wie Hugh zum Tor eilte und seine Tochter umarmte.
    Wenig später stieg sie auf ein Pferd und ritt davon. Die Leere kehrte in Dravens Brust zurück - tausendfach vergrößert.
    Keinen einzigen Blick warf Emily zurück.
    Reglos blieb er an den Zinnen stehen, bis sie aus seinem Blickfeld verschwand.
    Und dann brach sein Herz. Wütend riss er die verdammte Brosche von seinem Umhang und hielt sie in der bebenden Faust fest.
    Und da habe ich mir gedacht, dass Ihr vielleicht ein hübsches Andenken nötiger habt als ich ... Schmerzlich hallten Emilys Worte in seinen Ohren wider.
    Als er die Brosche noch fester umfasste, stach die Nadel in seine Handfläche, und er begann zu bluten.
    »Zum Teufel mit dir!«, fluchte er. »Wäre ich dir doch niemals begegnet!«
    Wirklich und wahrhaftig, sie hatte ihn gelehrt, Liebe zu empfinden, obwohl er so fest überzeugt davon gewesen war, gar nicht über diese Fähigkeit zu verfügen. Damit er fliegen konnte, hatte sie ihm Schwingen verliehen und sie im nächsten Augenblick wieder von seinen Schultern gerissen, um ihn in die Hölle zurückzuschicken.
    Doch jetzt kannte er den Himmel. Und deshalb erschien ihm die Verdammnis unerträglicher denn je.
    Mit zugeschnürter Kehle stieg er langsam die steinernen Stufen hinab und kehrte zum Hauptturm zurück.
    »Denys!«, rief er, als er die Halle betrat. »Gib Lady Emilys Zofe Bescheid. Sie soll die Sachen ihrer Herrin packen. Und dann schickst du sie so schnell wie möglich nach Warwick zurück.«
    »Aye, Mylord.«
    Draven öffnete die blutigen Finger und hielt seinem Verwalter die Brosche hin. »Das soll die Zofe mitneh-men.«
    Sichtlich erschrocken, starrte Denys das Blut an. »Aye, Mylord«, antwortete er zögernd.
    Hinter ihm betrat Simon die Halle. »Draven?«
    »Lass mich in Ruhe.«
    »Aber ...«
    »Lass mich in

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