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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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einschüchte rn lassen. Und so hob sie auch jetzt voller Stolz den Kopf.
    »Lacht nur, wenn es Euch gefällt. Aber lasst Euch sagen - Lord Dravens kleiner Finger ist mehr wert als Ihr alle zusammen. Wäre er hier, würde es keiner von Euch wagen, ihn auch nur anzuschauen, geschweige denn zu verhöhnen.«
    Wie ihr die Blicke verrieten, die nun gewechselt wurden, hatte sie richtig geraten.
    Ihr Vater bahnte sich einen Weg durch das Gedränge und trat an ihre Seite. Anerkennend nickte er ihr zu, küsste ihre Stirn und legte ihre Hand in seine Armbeuge. »Da soll doch jemand behaupten, meine jüngste Tochter wäre nicht die tapferste Frau in der christlichen Welt.«
    Er hatte leicht reden, denn er ahnte nichts von ihren weichen Knien, von ihrem verkrampften Magen.
    Aufmunte rn d tätschelte er ihre Hand und führte sie zum anderen Ende der Halle, wo der König mit einigen seiner Berater wartete.
    Emily entdeckte ihn sofort. Ein hoch gewachsener Mann mit rotem Haar, kaum zu übersehen. Sie hatte erwartet, er würde sitzen. Stattdessen wanderte er umher, die Hände auf dem Rücken verschränkt.
    Als er sich ihr zuwandte, versank sie in einem tiefen Hofknicks.
    »Da seht Ihr, was er ihr angetan hat, Sire!«, fauchte ihr Vater und wies auf ihren gewölbten Bauch.
    Henry warf einen kurzen Blick auf Emilys Taille , die ih ren Zustand erst seit kurzem verriet. Langsam richtete sie sich auf und legte schützend die Arme um ihren Bauch.
    »Lasst uns allein, Warwick«, befahl Henry. »Wir wünschen unter vier Augen mit der Lady zu sprechen.«
    Ihr Vater nickte und entfernte sich, gefolgt von den Beratern.
    Während Emily die Finger ineinander schlang und zu Boden blickte, trat der König näher. »Was für ein hübsches Mädchen Ihr seid, Lady Emily ... Vielleicht war es gedankenlos vo n uns, Euch Ravenswood anzuver trauen.«
    »Majestät, ich ...«
    »Habe ich Euch das Wort erteilt?«, stieß er hervor.
    Angstvoll schluckte sie und presste die Lippen zusammen.
    »Also könnt Ihr Befehle befolgen?«, bemerkte der König.
    Sie nickte und betrachtete seine vergoldeten Schuhe.
    »Sehr gut.« Eine Zeit lang schwieg er, und Emilys Herz klopfte wie rasend.
    Als er wieder zu sprechen begann, klang seine Stimme heiser und zornig. Sie hob erschrocken den Kopf und sah ein bedrohliches Glitzern in seinen Augen.
    »Verratet uns doch, ist Lord Draven der Vater Eures Kindes?«, fuhr er sie an.
    Darauf antwortete sie nicht. Wenn sie keine Erklärung abgeben durfte, würde sie nichts sagen, was den geliebten Mann verdammen könnte.
    Henrys verzerrte Miene nahm ihr den Atem. »Versucht Ihr unsere Geduld zu erproben, Lady?« Jetzt klang seine Stimme noch gefährlicher.
    »Nein, Majestät.«
    »Dann beantwortet unsere Frage.«
    Während sich die Stille in die Länge zog, fürchtete sie, vor lauter Nervosität in Ohnmacht zu fallen.
    In wachsendem Unmut runzelte er die Stirn. »Warum weigert Ihr Euch zu sprechen?«
    Tränen rollten über Emilys Wangen. »Weil ich Stillschweigen bewahren muss ...«
    »Bloß das nicht! Wir verabscheuen Tränen.« Seufzend reichte er ihr ein Taschentuch. »Um Himmels willen, trocknet Eure Augen!«
    Mit bebenden Fingern gehorchte sie.
    Nun wirkte sein Gesicht etwas freundlicher. »Und jetzt schildert uns, was in der Zeit geschehen ist, die Ihr in Dravens Obhut verbracht habt.«
    Langsam und stockend erzählte sie die ganze Geschichte, von der ersten Begegnung mit Draven bis zu jenem Tag, wo er ihr die Jungfräulichkeit geraubt hatte. Dabei tat sie ihr Bestes, um ihre Verlegenheit zu überwinden, denn sie wollte die Ereignisse so offenherzig wie nur möglich darlegen und den König veranlassen, Dra ven zu verzeihen.
    »Versteht doch, Majestät, Draven ist nicht dafür verantwortlich. Er hat versucht, mir zu widerstehen. Das habe ich ihm nicht erlaubt. Also trifft ihn keine Schuld.«
    Henrys Blick hätte die bitterste winterliche Kälte übertrumpft. »Er weiß nur zu gut, welches Schicksal einem Mann droht, der uns verrät.«
    »Bitte, Majestät, er ist Euer treuer Vasall. Sein Leben lang hat er Euch gedient.«
    »Genug!«, unterbrach er sie. Entsetzt über seinen harten Tonfall, zuckte sie zusammen. »Ihr sprecht von seinen Leistungen, als wüsstet Ihr Bescheid. Und das fällt uns schwer zu glauben, da wir Draven kennen. Hat er Euch jemals erzählt, wie er in die Dienste der Krone gelangt ist?«
    Wortlos schüttelte sie den Kopf.
    Während der König von Draven sprach, schmolz das Eis in seinen Augen. »Als wir ihn

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