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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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Draven, sobald sich Emilys Vater in Hörweite befand.
    »Ich hole meine Tochter, elender Bastard!«
    Von eisigem Entsetzen er fasst, trat Emily näher zu Dra ven. »Er kann es noch nicht erfahren haben - oder?«
    »Nein«, antwortete er. Dann rief er ihrem Vater mit scharfer Stimme zu: »Sie steht unter meinem Schutz, und Ihr habt kein Recht, hierher zu kommen und Anspruch auf die Lady zu erheben.«
    »Nach der letzten Nacht hat sich die Situation gründlich geändert. Schickt Emily sofort heraus, Ravenswood, oder ich schleife alle Eure Mauern.«
    Zutiefst erschrocken, presste Emily eine Hand auf den Mund.
    Wieso wusste ihr Vater Bescheid? Als sie schwankte, ergriff Draven ihren Arm und stützte sie.
    »Vater!«, rief sie. »Wieso bist du hier?«
    »Letzte Nacht hat er Keswyk überfallen. Ich habe den König bereits verständigt. Jetzt kommst du zu mir zurück. Oder diese Burg wird dem Erdboden gleichgemacht. Hört Ihr mich, Ravenswood? Lasst meine Tochter frei, und ich werde bei Henry ein gutes Wort für Euch einlegen.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Emily leise. »Letzte Nacht hast du Keswyk ganz sicher nicht überfallen.«
    Draven verdrehte die Augen. »Wo ich die Nacht verbracht habe, weiß ich, Emily. Aber wenn wir’s deinem Vater verraten, wird er nicht nur meine Festung abreißen wollen.«
    Das konnte sie nicht bestreiten. Wozu wäre ihr Vater fähig, wenn er die Wahrheit herausfand? Bei diesem Gedanken wurde ihr fast übel. »Du irrst dich, Vater!«, schrie sie und hoffte, sie würde ihn zur Vernunft bringen.
    »Was hast du vor?«, fragte Draven.
    »Ich will ihm erklären, dass du keine Schuld an diesem Überfall trägst.«
    »Glaubst du, er wird auf dich hören?«
    »Eh - nein, wohl kaum.«
    »Bereitet unsere Verteidigung vor!«, befahl Draven seinen Rittern, die mittlerweile zu den Zinnen geeilt waren. »Bemannt die Wälle und ...«
    »Nein!«, protestierte sie und umklammerte seinen Arm. »Willst du gegen meinen Vater kämpfen?«
    »Soll ich mich etwa ergeben?« Seine Miene verhärtete sich, und der feurige Glanz in seinen Augen verriet eiserne Entschlossenheit.
    »Lasst mich doch mal nachdenken!«, fauchte sie sarkastisch, außer sich vor Angst und Sorge. »Entweder kapitulierst du vor meinem Vater. Oder du tötest ihn. Weißt du, wofür ich mich entscheiden würde? Du solltest ihm deine Festung überlassen.«
    »Nein!«, stieß er wütend hervor. »Im Namen Henrys, des Königs von England, halte ich die Stellung auf Ravenswood. Niemals werde ich mein Tor einem Mann öffnen, dem unser Herrscher so gründlich misstraut.«
    Als sie hörte, wie ihr Vater seine Krieger zum Kampf aufrief, begann sie vor Furcht zu zittern.
    Draven nahm einen Bogen aus den Händen des Waffenmeisters entgegen und ergriff einen Pfeil. Als er die Sehne prüfte, sah er Emilys aschfahles Gesicht.
    Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie nach unten, da erkannte er, wie sehr sie ihren Vater liebte.
    Nachdenklich ließ er den Bogen sinken und musterte Hugh Illingworth. Der Mann musste wissen, dass er auf verlorenem Posten kämpfen würde. Noch nie war es einem Angreifer gelungen, Ravenswood zu erobern, und daran würde sich auch in Zukunft nichts ändern.
    Trotzdem wollte Warwick sich selbst und seine Männer dem sicheren Tod ausliefe rn - aus Liebe zu seiner Tochter.
    Dravens eigener Vater hätte ihn über die Zinnen geworfen, um ein feindliches Heer abzuwehren. Niemals hätte er sich geopfert, um seinen Sohn zu retten.
    Langsam hob Draven den Bogen, und der Pfeil zielte direkt auf Hughs Herz. Mit einem einzigen Schuss konnte er das Problem lösen. Warwick war sogar zu dumm, um zwischen seinen Leuten Deckung zu suchen. Klar und deutlich sah Draven den gelben Überwurf.
    Jetzt musste er nur den Bogen spannen, den Pfeil fliegen lassen ...
    Tu es!
    ln seinen Ohren dröhnte die Stimme des Vaters, wie jedes Mal, wenn er einem Feind gegenüberstand. Wenn du deinen Gegner schonst, wird er dich kurz darauf von hin - ten angreifen und sein Schwert in deinen Rücken stoßen. Töte deine Feinde, bevor sie eine Gelegenheit finden, dich zu töten.
    Draven zog die Sehne nach hinten.
    Nur ein Schuss - und alles wäre vorbei.
    Nur ein Schuss und Emily würde für alle Zeiten ihm gehören.
    Er schoss den Pfeil ab, er verfehlte sein Ziel weit. Das hatte Draven beabsichtigt.
    Er konnte nicht anders.
    Mochte es richtig oder falsch sein, Warwick war Emi-lys Vater. Und sie liebte ihn.
    »Jetzt hast du die Wahl«, erklärte er ihr tonlos. »Entweder

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