In den Armen des Highlanders
frühen Morgenstunden erschöpft innehielt.
Draven trug sie zum Bett und legte sie darauf. Sobald er sie zugedeckt hatte, schlief sie ein.
Lächelnd bewunderte er ihren tiefen Schlummer und streckte sich neben ihr aus. Hatte es jemals in ferner Vergangenheit eine Zeit gegeben, wo er so gl ücklich gewe sen war wie jetzt? Wohl kaum. Jedenfalls erinnerte er sich nicht daran.
Er hätte seine Seele verkauft, um den Sonnenaufgang zu verhindern. Wie wundervoll wäre es, dieses Bett niemals verlassen zu müssen, Emily für immer in den Armen zu halten ... Doch er kannte die Vergeblichkeit von Träumen und Wünschen weit besser als andere Männer.
Der Tag würde anbrechen.
Und wenn die Wahrheit über Earl of Ravenswood und Lady Emily ans Licht kam, würde er sich dem Zorn des Königs stellen müssen.
Nur wenige Stunden später sah er durch das offene Fenster die Sonne emporsteigen. Die Vögel begannen zu zwitschern, und er hörte, wie seine Dienstboten die Halle betraten, um ihren Pflichten nachzukommen.
Emily begann im Schlaf zu murmeln, irgendetwas über Rosen und Drachen.
Lächelnd lauschte er ihrer sanften Stimme, die neue Gelüste weckte.
Erstaunt schüttelte er den Kopf. Wie konnte er sie nach dieser langen Nacht voll ungezügelter Leidenschaft immer noch begehren?
Jedenfalls verlangte er schon wieder nach ihr.
Er strich das lange seidige Haar von ihrer Schulter, drückte einen sanften Kuss auf die nackte Haut und umfasste eine ihrer vollen Brüste. Das Gesicht von ihm abgewandt, lag sie auf der Seite.
Um sich den ersehnten Zugang zu verschaffen, hob er ihren Schenkel unter der Decke ein wenig an.
Inzwischen schien sein ganzer Körper zu brennen, und er kehrte ungeduldig in das Paradies zurück, das Emily hieß.
Als sie ihn in sich spürte, erwachte sie sofort, seufzte entzückt und schmiegte ihren Rücken an seine Brust. »Was machst du denn?«
Verführerisch liebkoste er ihren Busen, hob den Kopf und wisperte in ihr Ohr: »Position Nummer dreiund siebzig.«
»Und woher kennst du sie?«, fragte sie errötend.
Da brach er in lautes Gelächter aus. »Woher ich sie kenne? Seit der Nacht, wo ich das Bild in deinen Händen sah, verfolgt sie mich.«
Ihr eigenes Lachen blieb ihr im Hals stecken, denn jetzt glitt seine Hand von ihren Brüsten nach unten, zu den weichen, feuchten Fältchen. Während seine Finger das Feuer schürten, drang er noch tiefer in sie ein.
Lustvoll stöhnte sie, und alle klaren Gedanken verflogen. Jetzt gab es nur noch Dravens heißen Körper, den sie hinter sich spürte, das kunstvolle Spiel seiner Finger, die er im Rhythmus des Liebesakts bewegte.
Die Erfüllung war ein Glück ohnegleichen. So makellos, so befriedigend.
Sobald Draven erkannte, dass sie den Höhepunkt erreicht hatte, beschleunigte er das Tempo. Sekunden später folgte er ihr ins Paradies. Er gehörte ihr, sie gehörte ihm. Von diesem Wissen durchdrungen, lächelte sie. Nicht nur ihre Körper hatten sich vereint, auch die Seelen und Herzen.
Bis in alle Ewigkeit.
Von ihrer tiefen vollkommenen Liebe überwältigt, drehte sie sich zu ihm um.
Draven hauchte einen zarten Kuss auf ihre Nasenspitze. Verwundert starrte er sie an. Seltsam, er hatte nicht die Absicht, an diesem Tag das Bett zu verlassen. Nicht einmal für einen Augenblick.
Eine sanfte Brise bewegte die burgunderroten Bettvorhänge und wehte ein unerwartetes Geräusch heran.
Zunächst dachte er, das würde er sich nur einbilden. Doch die Minuten verstrichen, und er hörte es immer deutlicher.
Ein Heer? Die Stirn gerunzelt, fuhr er hoch und sprang aus dem Bett.
»Draven?« Bestürzt richtete sich Emily auf und presste das Laken an ihre Brüste. »Was ist denn los?«
»Irgendjemand marschiert auf Ravenswood.« Hastig kleidete er sich an.
»Was?«, fragte sie ungläubig. »Bist du sicher?«
In aller Eile schwang er den Schwertgurt um seine Taille. »Aye, ich habe genug Feldzüge miterlebt, um dieses Geräusch gut genug zu kennen.«
Ohne ein weiteres Wort lief er aus dem Zimmer, und sie schaute ihm beklommen nach. Jetzt vernahm auch sie die Hufschläge. Sie stand auf und zog sich an. Dann folgte sie Draven auf die Zinnen.
Im ersten Augenblick glaubte sie zu träumen. War das tatsächlich der gelbe und weiße Wimpel ihres Vaters, der da an der Spitze des Trupps flatterte?
Doch es war kein Fantasiebild, sondern beängstigende Wirklichkeit. Vor den Mauern von Ravenswood stand Hugh Illingworths Heer.
»Was bedeutet das, Warwick?«, schrie
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