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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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wird Ravenswood die Gunst der Stunde nutzen und uns angreifen«, behauptete er. »Zum Teufel mit den beiden!«
    In letzter Zeit sprach sie kaum noch mit ihm. Sie wagte es nicht. Angesichts seiner derzeitigen Gemütsverfassung wusste sie nicht, wozu er im Stande wäre.
    Auf ihrer Seele lastete noch eine andere Sorge. Ihre Monatsblutung blieb aus, und sie hegte einen ganz bestimmten Verdacht. Falls ihre Vermutung zutraf, wäre ein Krieg zwischen ihrem Vater und Draven unvermeidlich.
    Eines Abends schickte sie einen eigenen Boten zum König und hoffte, er würde zu erscheinen geruhen.
     
    »Draven?«
    Als Simon das Herrschaftszimmer betrat, rührte sich sein Bruder nicht. Wie üblich saß er vor dem Kamin und starrte blicklos ins Feuer.
    »Eben ist ein Bote des Königs angekommen.«
    Draven nickte. Das hatte er erwartet, und er verstand nicht, warum sechs Monate verstrichen waren, bevor Henry ihn zu sich beorderte.
    Wie oft er in dieser Zeit erwogen hatte, nach Warwick zu reiten und Emily zurückzuholen, konnte er gar nicht zählen. Doch er hatte sich jedes Mal eines Besseren besonnen. An jenem Tag hatte sie ihre Entscheidung gefällt. Und obwohl er wusste, dass ihr nichts anderes übrig geblieben war, als ihrem Vater zu folgen, wollte er den König nicht noch mehr erzürnen.
    Stattdessen würde er sein Schicksal wie ein Mann akzeptieren.
    »Schick den Boten herein, Simon.«
    Der Mann betrat das Zimmer. Auf seinem Überwurf prangte der rotgoldene Löwe der Krone. »Draven de Montague, Earl of Ravenswood, der König wünscht Euch zu sprechen. Am Samstag in vierzehn Tagen wird er auf Warwick weilen, und Eure Anwesenheit ist unabdingbar, Mylord.«
    »Richtet Seiner Majestät aus, ich werde dort sein.«
    Mit einer knappen Verbeugung verließ der Bote den Raum.
    Draven hatte sich noch immer nicht bewegt. Wie so oft in letzter Zeit starrte er ins Leere. Alle Energie schien aus seinem Körper gewichen zu sein, und er besaß nicht einmal mehr die Kraft, sich zu rühren.
    Kein Wille, keine Sehnsucht.
    Nichts.
    In den Tagen nach Emilys Abreise hatte Simon immer wieder versucht, ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Doch im Lauf der Wochen, in denen Draven immer tiefer in beharrliches Schweigen versunken war, hatte Simon schließlich erkannt, dass er seinen Bruder nicht belästigen durfte.
    Draven wollte niemanden in seiner Nähe dulden.
    Im Grunde wollte er gar nichts mehr.
    Nur noch eins - er konnte es kaum erwarten, dem König zu begegnen, und dem Tod, zu dem Henry ihn verurteilen würde.
    Das Einzige auf dieser Welt, was Draven sich wünschte ...

Kapitel 18
     
    M ylady, der König möchte Euch empfangen.«
    Von kalter Angst erfüllt, zitterte Emily am ganzen Körper, als Alys ihr die Zimmertür aufhielt. Heute Morgen war Henry auf Warwick eingetroffen, und sie hatte gewusst, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis er sie zu sich rufen würde.
    Trotzdem fürchtete sie die Audienz.
    »Nur keine Bange, Mylady.« Tröstend legte ihr die Zofe eine Hand auf die Schulter.
    Emily bedankte sich für die Ermunterung und drückte Alys’ derbe Finger.
    Nach einem tiefen Atemzug zwang sie sich, ihr Zimmer zu verlassen und die Stufen zur Halle ihres Vaters hinabzusteigen, wo Henry wartete.
    Königliche Wachtposten, Höflinge und Hofdamen drängten sich am Fuß der Treppe. Eifrig eilten Dienstboten hin und her, um ihnen Erfrischungen zu bringen. Zwischen ihren Beinen tummelten sich mehrere Hunde.
    Zu ihrem Entsetzen lenkte Emily alle Blicke auf sich, und die Gespräche verstummten.
    Um sich Mut zu machen, berührte sie Dravens Brosche, die ihren Umhang zusammenhielt. Wie verzweifelt sie gewesen war, als Alys ihr das Schmuckstück gebracht hatte! Doch seit ein paar Monaten trug sie es, zur Erinnerung an einen wunderbaren Tag.
    Jetzt brauchte sie dieses Andenken nötiger denn je.
    Während sie auf die Höflinge und Hofdamen zuging, steckten sie die Köpfe zusammen. Beklommen hörte sie das boshafte Getuschel.
    »Wohl kaum hübsch genug, um den Tod eines königlichen Vasallen heraufzubeschwören ...«, meinte eine besonders grausame Lady.
    »Und ich dachte die ganze Zeit, Ravenswood würde die Gesellschaft seines Knappen vorziehen«, bemerkte ein Höfling.
    »Da seid Ihr tugendhafter als ich, denn ich nahm an, er würde seinen Bruder bevorzugen.«
    Allgemeines Gelächter brach aus.
    Mit feuerroten Wangen starrte Emily die Spötter wütend und verächtlich an. Da wandten sie sich beschämt ab.
    Noch nie im Leben hatte sie sich

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