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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley MacGregor
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Ruhe!«, schrie Draven und trat näher zu seinem Bruder.
    Simon schreckte zurück, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand.
    Während Draven nach oben ging, glaubte er, das Echo von Emilys Gelächter auf der Treppe zu hören, den frischen Geißblattduft ihrer Haare zu riechen. Stöhnend schmetterte er seine Faust gegen die Mauer und hinterließ einen roten Fleck. Die Wunde, die von der Brosche stammte, blutete immer noch.
    »Von jetzt an verbanne ich dich aus meinen Gedanken«, flüsterte er. »Alles wird so sein, als hätte es dich nie gegeben.«
    Aber noch während er die Worte aussprach, erkannte er, dass er Emily niemals vergessen würde. Für alle Zeiten hatte sie sich in seiner Seele eingenistet. Und er würde nie mehr der Mann sein, der er vor dieser verzehrenden Liebe gewesen war.

Kapitel 17
     
    W arum weinst du?«, fragte Hugh, als Emily ihre Wangen abwischte. Doch es war sinnlos. Unaufhaltsam flössen die Tränen.
    Erst vor ein paar Stunden hatten sie Warwick erreicht. Sie war sofort in ihr Zimmer geflohen. Jetzt saß sie an ihrem Toilettentisch. Das Gesicht in den verschränkten Armen vergraben, schluchzte sie herzzerreißend, und der Vater versuchte sie zu trösten.
    »Immerhin habe ich dich aus deinem Gefängnis befreit«, gab er zu bedenken und streichelte ihre Schulter. »Darüber müsstest du dich doch freuen.«
    »Aber ich wollte Lord Draven gar nicht verlassen, Vater.«
    »Was?«, schrie er.
    »Ich liebe ihn«, gestand sie und richtete sich auf.
    »Bist du verrückt?«
    Unfähig, ihn anzuschauen, spürte sie seinen stechenden Blick im Rücken und schüttelte den Kopf. »Er ist nicht über Keswyck hergefallen.«
    »Hat er dir diese Lüge erzählt? Mit eigenen Augen habe ich seine Farben gesehen Und er ritt sogar den verdammten Schimmel. Glaubst du, ich erkenne meinen Feind nicht, wenn er direkt vor mir auftaucht?«
    »Es war nicht Draven«, beharrte Emily. Dann beging sie einen Fehler, sie wandte sich zu ihrem Vater um und las den abgrundtiefen Hass in seiner Miene.
    »Warum behauptest du so etwas?«, herrschte er sie an. »Weißt du etwa, wo er sich mitten in der Nacht aufgehalten hat?«
    »Ich ...« Gerade noch rechtzeitig unterbrach sie sich. In diesem Moment würde es nicht viel nützen, ihrem Vater die Wahrheit zu gestehen. Er brauchte erst einmal etwas Zeit, um sich zu beruhigen.
    Deshalb wollte sie ein oder zwei Tage warten, ehe sie ihm reinen Wein einschenkte.
    Das musste sie tun. Inständig hoffte sie, es würde ihr gelingen, ihn zu Vernunft zu bringen. Denn ein Leben ohne Draven erschien ihr so schrecklich, dass sie gar nicht darüber nachdenken mochte.
     
    Zwei Tage später ging sie zum Herrschaftsgemach. Vor der Tür wurde sie vom Kammerdiener ihres Vaters aufgehalten. »Verzeiht mir, Mylady, soeben ist ein Bote des Königs eingetroffen, und Seine Lordschaft spricht mit ihm.«
    Voller Angst starrte sie die geschlossene Tür an.
    »Was sagt Ihr da?«, brüllte ihr Vater. Mühelos durchdrang seine Stimme das dicke Eichenholz.
    Emily zuckte bestürzt zusammen.
    »Wie kann er in der Normandie sein?«, donnerte Hugh. »Schickt ihm sofort eine Nachricht!«
    Auf leisen Sohlen schlich Emily zur Tür und legte ihr Ohr daran.
    »Das ist bereits geschehen, Mylord«, hörte sie den Boten erwidern. »Doch die Mitteilung wird König Henry erst in einigen Wochen erreichen. Selbstverständlich wird er erfahren, was geschehen ist, und die erforderlichen Maßnahmen ergreifen. Da könnt Ihr ganz beruhigt sein, Mylord.«
    Nach einem weiteren heftigen Wortwechsel näherten sich Schritte. Hastig wich Emily von der Tür zurück, bevor sie aufschwang.
    Während der königliche Bote an Emily vorübereilte, murmelte er etwas wenig Schmeichelhaftes über den Earl of Warwick vor sich hin. Da entschied sie, dass auch dieser Augenblick wenig geeignet war, um ihren Vater von Dravens Unschuld an dem Überfall auf Keswyck zu überzeugen.
    Und so kehrte sie in ihr Zimmer zurück, um abzuwarten, bis seine Laune sich bessern würde.
     
    Die Tage dehnten sich zu Wochen. Vergeblich hoffte Emily, ihr Vater würde sich endlich beruhigen. Da sich der König noch immer nicht gemeldet hatte, wuchs Hughs Zorn mit jeder Stunde.
    Schlimmer noch, er begann Warwick zu befestigen, indem er zahlreiche Ritter und Soldaten einstellte. Obwohl sie mittlerweile mehrmals beteuert hatte, Draven sei nicht hinter seinen Ländereien her, war ihr Vater felsenfest vom Gegenteil überzeugt.
    »Während sich Henry in der Normandie herumtreibt,

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