Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
schien nicht glücklich über diese Nachricht. »Ist er nicht Kapitän der Coquette? Sie lag dort vor Anker.«
    Es stimmte also. Alexi hatte irgendwie ihre Spur gefunden. Der Raum begann sich um Elysse zu drehen. Gautier fing sie auf und half ihr zu einem Stuhl. Es fiel ihr schwer, klar zu denken, doch sie nahm seinen Arm und sagte: »Schicken Sie mich nach Cape Coast Castle! Bitte!«
    »Wenn er Ihnen dorthin gefolgt ist, wird er zweifellos auch herausfinden, was geschehen ist, und Sie hier finden. Ich kann nicht alles aufgeben. Wenn er in Whydah ankommt, will ich versuchen, ein Lösegeld zu bekommen. In der Zwischenzeit habe ich die Wachen verdoppelt. Janssen hat hier keinen Zutritt mehr.«
    Als Gautier gegangen war, legte Elysse sich hin und weinte vor Erleichterung. Alexi kam zu ihr. Sie vertraute ihm vollständig. Er würde niemals zulassen, dass ihr irgendetwas Schlimmes zustieß. Er hatte es versprochen ...
    Und dann sprang sie auf, zog den Stuhl zum Fenster und setzte sich dorthin und starrte hinaus zum Hafen. Das Sklavenschiff war beladen, aber es setzte keine Segel. Sie fragte sich, ob es sich bei dem Schiff um die Astrid handelte. Die Sonne stieg höher hinauf. Am Horizont erschienen Segel.
    Bis Mittag waren dort drei Schiffe zu erkennen. Elysse beugte sich vor und betete. Eine Dreimastbark wurde sichtbar. Ihr Mut sank. Dann erschien eine breite, ältere Brigantine. Sie schrie auf und wartete darauf, dass das dritte Schiff nahe genug kam, um es erkennen zu können. Die Zeit schien stillzustehen. Die Sonne brannte. Inzwischen war Elysse aufgestanden und kniff die Augen zusammen. Es war ein Klipper.
    Sie lehnte sich gegen das Fenster und wartete, während ihr Herz unerträglich heftig schlug. Der Umriss war lang, schlank und schmal. Es war die Coquette – daran bestand gar kein Zweifel!
    Sie warf noch einen Blick auf das geliebte Schiff, dann rannte sie zur Tür und begann, heftig dagegen zu klopfen. Gleich darauf öffnete Gautier ihr. »Er ist hier – Alexi ist hier! Lassen Sie mich gehen! Laurent!« Sie griff nach seinen Rockaufschlägen. »Wenn Sie ihm gegenübertreten, mit mir als Gefangener, wird er Sie als seinen Feind ansehen. Er wird mich finden und Sie auf der Stelle töten. Lassen Sie mich jetzt mit ihm gehen! Ich werde Sie großzügig belohnen. Ich schwöre es.« Als er nichts sagte und nur das Gesicht verzog, schüttelte sie ihn. »Damit haben Sie nicht gerechnet! Sie haben nicht erwartet, dass Janssen so ein Schuft sein würde, und Sie haben nicht erwartet, dass mein Mann mich finden würde. Sie wollen es nicht zu einer Auseinandersetzung mit Alexi de Warenne kommen lassen!«
    Gautier fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. In diesem Augenblick erkannte sie, wie erschöpft er war.
    »Sie sind zu meinem Beschützer geworden. Sie sind ein Gentleman, Sir!«, rief sie.
    Er holte tief Luft. »Kein Gentleman würde Sie jemals entführen wollen, Madame, und wir beide wissen das. Ich bin ein Schurke, das schwarze Schaf meiner Familie. Wie ich dieses abscheuliche Land hasse!«
    Elysse sah ihn überrascht an.
    »Wer würde an so einem Ort leben wollen – zwischen all diesem menschlichen Leid und Elend?«, sagte er. »Sie waren mein Weg in die Freiheit, Madame.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe. »Sie haben mich beschützt. Und das werde ich auch Alexi sagen. Laurent, ich bin eine Frau, die ihr Wort hält.«
    Er lachte freudlos. »Das müssen Sie mir nicht sagen. Nun gut«, fuhr er dann fort. »Ich werde jetzt darauf vertrauen, Madame, dass Sie mich so beschützen, wie ich Sie letzte Nacht beschützt habe. Daher werden wir jetzt gemeinsam zu den Docks hinuntergehen.«
    Elysse nickte, und ihr Herz schlug vor Freude schneller. Ihre Qualen würden ein Ende haben – jetzt würde sich ihr nichts und niemand mehr in den Weg stellen. Aber als sie Gautier in die Augen sah, wusste sie, dass er dasselbe dachte: Janssen war irgendwo da draußen, und wenn er es könnte, würde er sie aufhalten.
    »Wir werden ihm aus dem Weg gehen, um jeden Preis.« Laurent Gautier nickte. »Après vous.«

Kapitel 20
    Alexis Herz schlug heftig, als die Jolle gegen eine der  Kaimauern des Hafens von Whydah stieß. Ehe das Boot vertäut war, sprang Alexi schon hinaus und rannte beinahe den Kai hinauf.
    Elysse war entführt worden. Seine Frau wurde in Whydah, der Stadt des Sklavenhandels, gefangen gehalten.
    Der verdammte Bastard Courier hatte diese Entführung geplant, und Alexi wusste nicht, wer noch damit zu tun hatte.
    Dafür

Weitere Kostenlose Bücher