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In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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auf sie war.
    Der Teufel sollte ihn holen. Er wollte ihr den Abend verderben und dafür sorgen, dass jeder wusste, dass ihre Ehe nur eine Farce war!
    »Jetzt bin ich an der Reihe«, sagte sie und nahm ihr Glas auf. »Auf den mutigsten und geschicktesten Kapitän unserer Zeit – möge sein China-Rekord noch viele Jahre bestehen bleiben! Auf meinen kühnen Ehemann – einen Helden und Gentleman!«
    Ein Moment des Schweigens entstand, als die Gäste einander hilfesuchend ansahen. Alexi sagte leise: »Wir sind also beide sehr glücklich, nicht wahr?«
    Elysse lächelte tapfer weiter. »Es gibt keine Frau in London, die so viel Glück hat wie ich.«
    Blair brach das Schweigen und hob sein Glas. »Ich möchte ebenfalls einen Toast aussprechen. Auf die beste Gastgeberin, der ich je begegnet bin – die beste, die es in ganz London bisher gegeben hat – und, wie der Kapitän es gerade gesagt hat, eine einmalige Frau.«
    Sie sah ihn an und hätte am liebsten geweint.
    Gläser klirrten, und die Gäste jubelten. Sie sah Blair an und drängte die Tränen zurück. Dann sah sie Alexi an. Sie zitterte. Seine Augen blitzten vor Zorn.
    Die Gäste gingen miteinander plaudernd hinaus. Blair zögerte, als er an Elysse vorüberkam, doch sie schüttelte kaum merklich den Kopf. Sie wollte nicht, dass er zu ihr kam, aus Angst, dann die Beherrschung zu verlieren. Sie erinnerte sich daran, dass Alexi schlecht über sie hatte reden wollen. Seine Worte hatten wie ein Lob geklungen, doch sein Tonfall war sarkastisch gewesen.
    Alexi kam als Letzter an ihr vorbei. »Bist du zufrieden, Elysse?«, fragte er spöttisch. »Mein Toast hat dir doch sicher gefallen.«
    Sie hatte Angst, ihm zu antworten. Also sagte sie nichts.
    Er beugte sich vor. »Blair hast du am Haken. Du musst ihn nur noch einholen.«
    Sie holte tief Luft.
    Alexi grinste und schlenderte davon. Sie stand allein in der Halle. Zitternd lehnte sie sich an die Wand. Wenigstens hatte er den Anstand, nichts Ungehöriges zu ihr zu sagen. Hatte er den Abend verdorben? Das würde sie erst wissen, wenn sie am nächsten Morgen den Klatsch hörte.
    »Elysse.«
    Sie drehte sich um, erfreut, Blair zu sehen, obwohl sie wusste, dass es höchst unangemessen war, mit ihm allein zu sein, und es war möglicherweise sogar gefährlich.
    Er kam zu ihr und nahm ihre Hände. »Ich mache mir große Sorgen um Sie.«
    »Ich komme zurecht«
    »Wirklich? Wollen Sie denn so leben? Indem Sie mit dem schrecklichen Streit mit de Warenne zurechtkommen? Indem Sie ihm gestatten, Sie zu beleidigen, und so tun, als wäre das nicht der Fall?«
    Sie zitterte. Der Griff seiner starken Hände schenkte ihr Trost. »Ich habe keine Wahl, Thomas.«
    »Es gibt immer eine Wahl«, sagte er rasch.
    Sie entzog ihm ihre Hände. »Ich bin mit ihm verheiratet. In guten wie in schlechten Tagen.«
    »Und es ist schlechter, als ich dachte, oder?«, sagte er.
    Sie hatte das Gefühl, als würden sie beobachtet werden. Sie sah an Blair vorbei.
    Am Ende der Halle stand Alexi und schaute sie an. Sein Blick war kühl und hart.
    »Ja«, sagte sie leise. »Es ist schlechter, als Sie dachten.«

Kapitel 12
    Endlich waren auch die letzten Gäste gegangen. Als Alexi die Vordertür schloss, war sich Elysse seiner Gegenwart nur zu bewusst. Sie waren allein in der Eingangshalle zurückgeblieben. Er drehte sich herum und sah sie an, und sie fragte sich, ob er wohl ihr klopfendes Herz hören konnte. Sie war sehr wütend wegen des Trinkspruchs, den er ausgebracht hatte.
    Er lächelte spöttisch. »Noch ein erfolgreicher Abend. Ein Hoch auf die Königin Londons, Elysse de Warenne.«
    Sie erstarrte.
    »Du musst sehr zufrieden sein. Deine Freunde werden morgen über diese Party sprechen und dich mit Lob überschütten, darüber reden, wie perfekt das Essen war, die Dekoration, was für ein entzückendes Kleid du getragen hast, wie schön dein Schmuck war und wie erlesen die Gesellschaft! Abgesehen von jenen, die nicht eingeladen waren – sie werden hinter deinem Rücken schrecklich über dich herziehen.«
    Sie verschränkte die Arme. »So ist es in der Gesellschaft. Es wird immer geklatscht, und mancher Klatsch ist boshaft. Aber das wird dir doch gefallen, oder nicht?«
    Lächelnd erwiderte er: »Und wie kommst du darauf?«
    »Du weißt verdammt genau warum! Jeder hat bemerkt, wie du dich über mich lustig gemacht hast, als du auf mich getrunken und mich als die tugendhafte Ehefrau bezeichnet hast.«
    »Habe ich mich denn damit lustig gemacht?« Er sah sie

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