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In den Armen des Meeres

In den Armen des Meeres

Titel: In den Armen des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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unschuldig an.
    »Das weißt du ganz genau. Wolltest du den Abend verderben? Und damit auch den Eindruck, den ich machen wollte?«
    Er streckte den Arm nach ihr aus. Sie war wie erstarrt, konnte sich nicht bewegen, als er mit dem Daumen über ihren Hals strich. »Ich glaube kaum, dass die Klatschbasen sich mit meinem Toast beschäftigen werden, Darling – ich denke, sie werden darüber reden, wie du zwischen meinem Bett und dem Blairs hin und her springst.«
    Sie riss sich los. »Wie kannst du es wagen! Habe ich dich jemals nach den Stunden gefragt, die du woanders verbracht hast – oder mit wem du das getan hast? Ich bin erschöpft. Ich gehe jetzt nach oben. Gute Nacht.«
    »Ach, komm schon, der Abend ist noch jung.« Er stellte sich ihr in den Weg. »Trink noch etwas mit mir, Elysse.«
    »Ich glaube, du hast schon genug getrunken – für mich gilt das jedenfalls.«
    Er lächelte breiter. »Ach ja, das ist wieder die Elysse O'Neill, wie ich sie kannte! Ich bin nicht betrunken, Darling. Jeder der an diesem Abend anwesenden Gäste hat gesehen, wie Blair dich besorgt und aufmerksam betrachtet hat. Er konnte den Blick nicht von dir abwenden! Jeder muss bemerkt haben, dass dein gegenwärtiger Liebhaber dein Ritter in der schimmernden Rüstung ist. Du musst entzückt sein – noch ein Mann, der deinem unbestreitbar vorhandenen Charme erlegen ist.«
    »Falls irgendjemand irgendetwas gesehen hat, dann, wie du mich den ganzen Abend über beobachtet hast! Würdest du mich nun bitte vorbeilassen?«
    Er bewegte sich nicht. »Und wie habe ich dich beobachtet, Darling?«
    »Du hast mich angestarrt, als wäre ich eine Dirne, die dein Interesse geweckt hat.« Sie sahen einander in die Augen.
    »Aber du hast mein Interesse ja auch geweckt!« Er lachte, als wäre er zufrieden mit dem, was sie gesagt hatte. Dann nahm er ihren Arm. »Ich möchte mit dir noch einen Brandy trinken, Elysse. Wir haben so vieles zu besprechen.«
    Sie wollte nichts mit ihm trinken. Nicht nur, weil er versucht hatte, diesen Abend zu ruinieren. Sie traute ihm nicht, erst recht nicht zu dieser späten Stunde. Vor allem aber traute sie sich selbst nicht. Sie wollte in ihr Zimmer fliehen, damit sie ihre verwirrten Gedanken sortieren konnte. Doch sie war nicht stark genug, um sich ihm zu entziehen. Ihr Körper schien zu glühen, weil sie sich seiner Nähe bewusst war. Widerstrebend ließ sie sich von ihm durch die Halle ziehen. »Was immer du besprechen willst – wir können das morgen tun.«
    »Komm schon, du kannst dich nicht widersetzen. Ich habe den ganzen Abend lang den perfekten Ehemann gespielt – ich muss dafür zumindest eine kleine Gegenleistung bekommen.«
    »Du hast den perfekten Ehemann gespielt, bis du beschlossen hast, dich mit einem Trinkspruch über mich lustig zu machen.« Sie sah in seine strahlend blauen Augen, als er sie in die Bibliothek schob.
    Er lächelte sie an. »Habe ich mich wirklich über dich lustig gemacht, Darling?« Er ließ den Blick über ihr Gesicht gleiten und dann auf ihrem tief ausgeschnittenen Mieder ruhen. »Übrigens, dieses Kleid gefällt mir ausgesprochen gut.«
    Er genoss ihre Anspannung, ebenso wie er es genoss, so viele Anspielungen wie möglich zu machen. Am liebsten hätte sie ihm unmissverständlich gesagt, dass sie ihn an diesem Abend nicht in ihr Zimmer lassen würde und noch weniger in ihr Bett. An ihrem Entschluss würde sich nichts ändern. Als hätte er ihre Gedanken gelesen und glaubte ihr nicht, lächelte er noch breiter. Aber er ließ sie los und ging davon, um zwei Gläser mit Cognac einzuschenken.
    Sie holte tief Luft und wünschte, sich seiner Gegenwart nicht so bewusst zu sein. Sie wünschte, ihr Herz würde nicht so schnell schlagen, sie wünschte, Blair wäre tatsächlich ihr Liebhaber, und sie wünschte, keine unerfahrene Jungfrau zu sein. Sie beschloss, das Thema einfach zu ignorieren, das ihn so zu beschäftigen schien. »Wenn es morgen Gerede gibt wegen deines Toasts, dann erwarte ich, dass du dem ein Ende setzt, ehe sich dieses Gerücht über die ganze Stadt ausbreitet.«
    Er kam zu ihr zurück und reichte ihr ein Glas. »Ich hielt es für einen sehr liebevollen Toast«, sagte er. »Hast du über das nachgedacht, was ich als Gegenleistung für mein Theaterspiel wünsche?«
    Ihr Herz schlug viel zu schnell. »Ich möchte morgen nicht ausgehen und hören, wie hinter meinem Rücken über die Feindseligkeit in dieser Ehe gesprochen wird.«
    »Du weichst meiner Frage aus«, sagte er.
    Sie

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