In den Armen des Scheichs
Wunsch kundgetan, Sie für mindestens vier Wochen in ihrem Land sehen zu wollen. Königin Layla ist der Meinung, die Bevölkerung von Haydar möchte ihren neuen König so lange wie möglich in der Nähe haben.“
Xavian zeigte sich von dem verständlichen Wunsch seiner neuen Untertanen wenig beeindruckt. Eine Woche Honeymoon in der Wüste, das hatte er gerade noch akzeptieren können – mit seiner neuen Frau an der Seite in der Nacht und einsamen Wanderungen tagsüber.
Um den Menschen in Haydar entgegenzukommen, fand er sich sogar dazu bereit, eine weitere Woche Gemeinsamkeit in seinem neuen Königreich zu demonstrieren. Das musste reichen, um sich dem Volk zu präsentieren, notwendige Dokumente zu unterzeichnen und ein oder zwei weitere Nächte mit seiner Ehefrau zu verbringen, sollte sie zu der Zeit in ihrer fruchtbaren Phase sein.
Danach würden sie beide wieder ihre gewohnten Pflichten aufnehmen. Die für einen König vermutlich ungleich leichter zu tragen waren als für eine Königin …
Mit einem leichten Schmunzeln überlegte er, dass es für eine Frau möglicherweise ziemlich anstrengend war, den Respekt der Regierungsberater zu erlangen, geschweige denn, den der Bevölkerung. Vielleicht sollte er sich seiner frisch Angetrauten gegenüber doch etwas kooperativer zeigen.
„Also gut, zwei Wochen …“, lautete sein Kompromiss, „… aber keinen Tag länger!“ Angesichts Akmals zweifelnd gefurchter Stirn bereute er seine Großzügigkeit fast schon wieder. „Das kannst du meiner Gattin ausrichten“, fügte er hinzu, in der Hoffnung, den Großwesir auf diese Weise schnell wieder loszuwerden.
Doch Akmal hatte das kurze, prägnante Gespräch mit der Königin von Haydar noch gut im Ohr und öffnete den Mund bereits zu einem vorsichtig formulierten Protest, als sich in seinem Rücken eine sanfte Stimme zu Wort meldete.
„Vier Wochen wären eine weisere Entscheidung …“ Unbemerkt von beiden Männern, und vor allem unangemeldet und ohne erteilte Erlaubnis, hatte Layla die königliche Privatsuite betreten.
Sobald Akmal seinen Schock einigermaßen verdaut hatte, durchquerte er den Raum mit ausholenden Schritten. „Sie dürfen hier nicht einfach …“
„Ich wünsche von Ihnen mit Eure Hoheit angesprochen zu werden!“, bremste Layla ihn sehr wirkungsvoll aus. Und diesmal war keine Spur von Sanftheit in ihrer Stimme zu hören. Immer noch verschleiert nahm sie in stolzer Haltung Akmals zögernde, aber tiefe Verbeugung zur Kenntnis.
Der arme Mann war ganz offensichtlich zwischen dem Hofprotokoll und dem brennenden Wunsch hin- und hergerissen, seinen Herrn zu schützen. Doch entgegen seiner Annahme war Xavian von Laylas ungewöhnlichem Verhalten nicht geschockt oder gar verärgert, sondern amüsiert und fühlte zum ersten Mal so etwas wie Interesse für seine Ehefrau in sich aufkeimen. Und während er Akmals verkrampftes Bestreben beobachtete, es beiden Seiten recht zu machen, verzogen sich seine Lippen zu einem Lächeln.
„ Eure Hoheit , ich … ich war gerade auf dem Weg zu Ihnen, um Sie von der Entscheidung des Königs zu unterrichten“, stammelte der Großwesir.
„Wie lästig …“, murmelte Layla, schaute dabei aber nicht Akmal an, sondern spürte ein seltsames Ziehen im Magen, als sie das Lächeln sah, das Xavians finsteres Gesicht erhellte. „Und wie ermüdend, sich mit seinem Ehemann mittels eines Zwischenträgers unterhalten zu müssen.“ Während sie sprach, senkte sie nicht einmal den Blick. „Aber bitte … teilen Sie dem König mit, dass die Königin nicht bereit ist, seinen halbherzigen Kompromiss zu akzeptieren. Die Bevölkerung von Haydar muss ihn in seiner neuen Rolle als ihren König sehen und beurteilen können, um zu glauben und zu akzeptieren, dass er willens und in der Lage ist, sie zu führen und ihnen zu helfen. Dazu ist eine kurze Stippvisite kaum geeignet.“
Akmal schluckte heftig und wandte sich zu seinem König um. „Eure Hoheit, die Königin sagt …“
„Schon gut!“, knurrte Xavian gereizt. „Lassen Sie uns allein.“
Als sein Großwesir daraufhin dem Leibdiener des Königs einen Wink gab und sich beide Männer hastig zurückzogen, trat Xavian dicht an Layla heran, die trotz ihres wild klopfenden Herzens keinen Millimeter zurückwich. Mit erhobenem Kinn stand sie vor ihm, hielt seinem eindringlichen Blick offenbar mühelos stand und blinzelte nicht einmal.
„Ich habe deinen Wunsch sehr genau überdacht und meine Entscheidung nach reiflicher Überlegung
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