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In den Armen des Scheichs

In den Armen des Scheichs

Titel: In den Armen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL MARINELLI
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Elan an dem armen Mann vorbei und durch die langen Gänge des Palastes schritt, vorbei an der Galerie seiner Ahnen, quer durch den blühenden Garten, endlich bereit, seiner Pflicht nachzukommen.
    Alle erhoben sich von ihren Plätzen, sobald sie ihn kommen sahen. Seine Braut drehte sich nicht einmal nach ihm um. In schimmernder goldener Robe stand sie unbeweglich wie eine Statue und heftete den Blick auf den Boden, als er an ihre Seite trat.
    Xavian konnte gerade noch einen dumpfen Seufzer ersticken.
    Haydar war in vieler Hinsicht ein sehr altmodisches und in Traditionen erstarrtes Königreich. Die Frauen mussten bis zu ihrer Verheiratung verschleiert bleiben und lange Gewänder tragen. Doch selbst unter den vielen Lagen Stoff konnte er die sehr fraulichen Kurven seiner zukünftigen Frau erahnen.
    Freude über Freude!, dachte Xavian zynisch. Was für eine Hochzeitsüberraschung! Eine Braut, die nicht nur sexuell unerfahren, sondern dazu noch mehr als üppig war! Nahmen seine anstrengenden Pflichten denn gar kein Ende?
    Zu allem Unglück hatten die Ältesten aus Haydar, in einer Art Konzession an moderne Zeiten, nach langem Zögern zugestimmt, die öffentliche Bekanntgabe der Vermählung sogar mit Fotos des Brautpaares zu garnieren. Es war zwar nicht die Zeit für große Feste und Freudenkundgebungen, aber sowohl die Bevölkerung von Haydar wie die Menschen in Qusay konnten endlich wieder einmal gute Nachrichten gebrauchen.
    Der Richter fragte Layla, ob sie ihrem Gatten ein loyales Weib sein, ihn ehren, ihm Kinder schenken und für ihn und ihre Nachkommen da sein wolle.
    Mit sanfter Stimme erklärte sie sich dazu bereit.
    Er fragte sie ein zweites Mal, und abermals bestätigte sie es mit einem Ja. Beim dritten Mal sah Xavian, wie sie kurz blinzelte, ehe sie antwortete.
    „Ja, ich will.“
    Dann kam er an die Reihe.
    War er bereit, sie zu versorgen und zu unterstützen?
    Mehr wurde er nicht gefragt, und das auch nur einmal. Ein König brauchte sich nicht zu wiederholen.
    „Ja.“
    Zum ersten Mal schaute Layla auf, und das Augenpaar, das seinem gelangweilten Blick begegnete, war von einem so tiefen Violettblau, dass Xavian überrascht den Atem anhielt. Ehe er sich darüber klar war, wie er den Ausdruck darin interpretieren sollte, verbarg sie ihn schon wieder hinter den dichten schwarzen Wimpern.
    Und dann war der kurze Moment auch schon vorbei. Er hatte kaum länger als zwei, drei Sekunden gedauert, war aber von einem Fotografen für die Nachwelt festgehalten worden und würde bis morgen via Satellit und Druckpresse einmal um den ganzen Globus gewandert sein …
    Scheich König Xavian Al’Ramiz von Qusay – und jetzt auch von Haydar – und seine Braut, Königin Layla Al’Ramiz von Haydar – und jetzt auch Qusay …
    Die lang erwartete Union war endlich offiziell.
    „In einer Stunde werden wir in die Wüste aufbrechen …“, wandte sich Xavian zum ersten Mal direkt an seine Frau. „Ich hoffe, mein Personal war dir bisher eine Hilfe?“
    Sie antwortete nicht. Immer noch mit gesenktem Blick nickte Layla kaum merklich.
    „Brauchst du noch irgendetwas?“ Da versuchte er sein Bestes, um die Situation aufzulockern und seine schüchterne Frau ein wenig zu entspannen, und was erntete er dafür? Nicht mehr als ein vages Nicken oder Kopfschütteln! Sie verwehrte ihm sogar einen zweiten Blick in ihre hübschen violetten Augen! „Okay, dann sehen wir uns in einer Stunde.“
    Na, diese Nacht kann nur ein Reinfall werden!, dachte er verstimmt. Bei jedem ausholenden Schritt in Richtung seiner Suite knallten die Absätze seiner Stiefel aggressiv auf den kostbaren Marmorboden.
    „Ich werde keinen ganzen Monat dort verbringen!“, informierte er Akmal kurz darauf mit gefurchter Stirn, während einer seiner Kammerdiener ihm aus der engen Militäruniform half. Ungeduldig riss er dem Mann das traditionelle Gewand aus der Hand, das für die Wüstenreise bestimmt war. „Eine Woche in Haydar reicht!“
    „Ich verstehe Eure Hoheit sehr gut, aber unsere Berater reagieren nur auf das, was sie haben läuten hören …“ Unbehaglich zuckte Akmal die mageren Schultern. „Die Königin hat die Presseverlautbarung gelesen und fragte …“
    „Was?“ Xavian, der gerade zufrieden sein bevorzugtes Outfit im Spiegel begutachtete, fuhr herum. „Warum beunruhigt ihr sie überhaupt mit derart unwichtigen Details?“
    „Sie hat ausdrücklich darum gebeten“, entschuldigte sich Akmal etwas pikiert. „Und sie hat ebenso deutlich ihren

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