In Den Armen Des Schicksals
selbst zweifeln zu lassen.“
„Und so bist du hergekommen und hast dieses Cottage gebaut, um dir zu beweisen, dass es nichts an dir zu zweifeln gibt?“
„Aye. Und dann lernte ich Duncan kennen.“
„Den du nun heiratest.“
„Richtig, aber nicht, ohne sehr genau zu prüfen, Billie, ob Duncan es nie darauf anlegen wird, mich wieder an mir zweifeln zu lassen.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich je so viel Vertrauen in mich setzen könnte.“
„Gib dir mehr Zeit.“
Billie überdachte diese Worte, während sie auf die feine blaue Rauchfahne starrte, die sich aus dem Ofen emporkräuselte. Mara pfiff nach Guiser, ihrem Bordercollie, der zu Billies Füßen lag, und sie hörte die beiden das Haus verlassen. Als sie sich schließlich mit dem Rücken zum Ofen stellte, um sich zu wärmen, stellte sie fest, dass sie keinesfalls allein im Cottage war. Iain stand bei der Tür und studierte sie.
„Oh, hallo“, sagte sie. „Du hättest dich ruhig bemerkbar machen können.“
„Hallo, Billie.“
Sie wusste nicht, was sie sonst noch hätte sagen sollen. Als sie nicht sprach, tat er es. „Ich wollte dich und Mara zu mir nach Hause abholen.“
„Ich dachte, Andrew sei als Chauffeur eingeteilt.“
„Er wurde spontan für ein paar letzte organisatorische Fragen gebraucht. Also bat er mich, das für ihn zu übernehmen.“
„Überrascht mich, dass du nicht zu beschäftigt bist. Wer achtet denn jetzt darauf, ob die Wasserspeier auf Fearnshader auch alle sauber und poliert sind?“
Er lächelte. „Du bist also Maras Brautjungfer.“
„Stimmt.“
Er kam durch den Raum und stellte sich neben sie vor den Ofen. „Ich hätte erwartet, dass du für die Feiertage in die Staaten zurückfliegst.“
Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Hatte er gehofft, sie nicht mehr im Dorf anzutreffen? Oder bildete sie sich nur ein, dass seine lange Abwesenheit etwas mit ihr zu tun hatte? „Eigentlich hätte ich erwartet, dass du die Feiertage woanders verbringst. Aber es freut mich, dass du wieder zurück bist. Fearnshader ist genau der richtige Ort für die Hochzeit.“
„Ist das der einzige Grund, weshalb du dich über meine Rückkehr freust? Weil ich somit mein Heim zur Verfügung stellen kann?“
„Ich bin nicht sicher, warum ich mich sonst freuen sollte. Im letzten Monat warst du drei- oder viermal in der Stadt, aber das hier ist das erste Mal, dass ich das Vergnügen deiner Gesellschaft habe.“
„Ich war geschäftlich sehr eingespannt. Entschuldige.“
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Schließlich schuldest du mir nichts. Ich freue mich einfach nur, dich wiederzusehen.“
„Wirklich?“
„Sicher, warum nicht? Etwa wegen eines einzelnen, wenn auch wahrhaft denkwürdigen Tages, an dem ich fast ertrunken wäre, erst meiner Kleider entledigt und später überfallen wurde, um dann schließlich mit tragischen Visionen über meine Vorfahren überhäuft und zu guter Letzt deftig geküsst zu werden? Das ist noch lange kein Grund, sich Sorgen zu machen, was als Nächstes kommen könnte.“
Er lächelte nicht. „So ein Tag ist sicherlich schwer zu überbieten.“
Sie verzog das Gesicht, auch wenn es gezwungen wirkte. „Dann sollten wir es gar nicht erst versuchen, einverstanden?“
Iain sah aus, als wollte er noch etwas sagen, doch sie hatte das sichere Gefühl, dass er es nicht tun würde. „Sobald Mara zurückkommt, fahren wir nach Fearnshader“, meinte er schließlich nur sachlich. „Ich habe ein Zimmer für dich herrichten lassen, für den Fall, dass es spät wird. Das ist einfacher, als noch einen nüchternen Fahrer zu finden, der dich zu Floras Cottage zurückbringen kann.“
Billie widersprach nicht, aber sie hatte nicht die geringste Absicht, über Nacht auf Fearnshader zu bleiben. Obwohl selbst sie wusste, dass das am vernünftigsten wäre.
Die Tür schlug auf, Mara stand mit Schneeflocken bedeckt im Haus. „Ich werde mir jetzt keine Gedanken mehr um die Schafe machen, versprochen. Guiser wird sie bewachen, bis Danny kommt. Ich hole nur schnell meine Tasche, dann können wir losfahren.“
„Ich bin auch so weit.“ Billie griff nach ihrem Mantel, den sie schon über einen Stuhl gelegt hatte, und zog ihn über.
Iain sah ihr zu, dann trat er mit einem Kopfschütteln auf sie zu und fasste nach den Aufschlägen. Er stand so nah vor Billie, dass sie den dezenten herben Duft seines Aftershaves riechen konnte. Sein Blick traf auf ihren. Sie hätte die Augen nicht abwenden
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