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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
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verschwinden würde, sobald sich ihr Gelegenheit dazu bot. Sie rutschte näher an ihn heran, schmiegte sich mit einer Sicherheit an ihn, als wäre sein Körper ihr intim vertraut. Er wusste es besser, als das zuzulassen, doch er erlaubte es sich, seine Wange an ihr Haar zu legen und mit einer Hand mit den Strähnen an ihrem Nacken zu spielen.
    Diesen seidigen Strähnen lag etwas erstaunlich Sinnliches inne. Sie ließen erahnen, dass sich direkt unter der Oberfläche dieser Frau mit dem nüchternen praktischen Haarschnitt ein sirenenhaftes Alter Ego versteckte. Dafür existierten auch andere Indizien – ihre Vorliebe für Stoffe, die sich weich und glatt anfühlten, der überraschend romantische Duft von Veilchen, der so typisch für sie war. Sie war sicherlich nicht das, was sie vorgab zu sein.
    Aber das war er ja auch nicht.
    Billie sah unter dichten Wimpern hervor zu ihm auf. Sein Puls beschleunigte sich, und ihm wurde jäh klar, wie schnell er hier unterging. Dabei war er dieses Mal gar nicht im See.
    „Ich wette, du bevorzugst Frauen mit Haaren bis zur Hüfte und Kurven wie die auf der Straßenkarte der Highlands“, murmelte sie.
    „Wie kommst du jetzt darauf?“
    „Ein Anfall absoluter Hoffnungslosigkeit.“
    Die Hand, die er an ihr Gesicht legte, war alles andere als ruhig. „Siehst du eine solche Frau hier im Raum?“
    „Ich sehe die Geister von mindestens einem Dutzend solcher Frauen.“
    „Sag, mit wem hast du geredet?“
    „Iain, dein Ruf ist mindestens so ausladend wie dein Stammbaum.“
    „Glaubst du immer alles, was erzählt wird?“
    „Dann sag mir, dass es nicht stimmt.“
    Er war völlig überrumpelt. Keine andere Frau, die er kannte, würde versuchen, ihn derart festzunageln. „Beichten wir einander jetzt unsere jeweilige romantische Vergangenheit? Wenn du freimütig genug bist, danach zu fragen, solltest du auch freimütig genug sein, davon zu erzählen.“
    „Ich habe nicht viel zu erzählen.“
    Er dachte sorgsam über seine Antwort nach. „Ich hätte viel zu erzählen, aber nichts davon ist es wert, erwähnt zu werden“, sagte er schließlich.
    Sie schaute ihn nur weiter an. Er vermutete, dass sie die Nuancen hinter den Worten ausmachte und abwägte. Dann nickte sie. „Du verlässt die Sicherheit deiner Schlossmauern für kurze Momente, dann kehrst du wieder dahinter zurück, ziehst die Zugbrücke hoch und stellst dich auf die Belagerung ein.“
    Ihm war nicht klar, wie sie ihn so schnell so gut hatte durchschauen können. „Und du? Wie kommt es, dass du nicht viel zu erzählen hast?“
    „Ich habe mich bisher zweimal verliebt. Glaubte ich zumindest. Das zweite Mal war ein besonders schlimmer Fehler.“
    Er konnte die Spuren, die dieser Fehler hinterlassen hatte, in ihren Augen sehen. Sie litt noch immer darunter. Irgendwo tief in ihm keimte Ärger über den Mann auf, der sie so verletzt hatte. „Willst du darüber reden?“ Er achtete sorgsam darauf, jede Emotion aus seiner Stimme herauszuhalten.
    „Wollen? Nein. Aber vielleicht solltest du wissen, wie dämlich ich sein kann.“
    Bloßstellung war nicht das, was sie brauchte. Sie brauchte Trost, selbst wenn ihr das vielleicht nicht klar war. Er zuckte mit den Achseln. „Dann schieß los und sag’s mir.“
    „Dave war einer meiner Kommilitonen, aber eigentlich war er nichts als ein Betrüger. Allerdings erkannte ich das nicht, obwohl Freunde mich gewarnt hatten. Ich sehe eben nur das Gute im Menschen, selbst wenn es nicht da ist. Ich dachte, jeder würde Dave einfach nur missverstehen, weil er so brillant war.“
    „War er brillant?“
    „Im Ausnutzen anderer auf jeden Fall. Mich hat er bis zum allerletzten Tropfen ausgesogen. Er war aufmerksam und leidenschaftlich, und ich hielt es dummerweise für Liebe. Ich ging völlig in der Romantik des Ganzen auf. Zwei arme hungernde Examensstudenten, die sich gemeinsam ihren Weg durch die Welt der Wissenschaft erkämpften. Leider weigerte ich mich, zu sehen, dass ich diejenige war, die all das Kämpfen übernahm, während er meine Ideen, meine Forschungen, meine harte Arbeit als seine Errungenschaften verkaufte. Ich glaube, nach einer Zeit wurde mir bewusst, dass ich nicht wirklich verliebt in ihn war, dennoch blieb ich bis zum bitteren Ende loyal. Ich dachte, er brauchte mich, also gab ich ihm alles. Selbst als mir längst hätte klar sein müssen, dass er es nicht verdiente, gab ich ihm noch mehr. Ich bin schlicht eine Närrin, der jegliche Fähigkeit fehlt, Lüge von Wahrheit

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