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In Den Armen Des Schicksals

In Den Armen Des Schicksals

Titel: In Den Armen Des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
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würdest dir die Schuld an jedem einzelnen Problem auf der Welt geben, wenn es denn etwas nützte.“
    „Iain, wovor hast du Angst?“
    „Ich habe keine Angst.“ Er streichelte ihr übers Haar, weil er nicht anders konnte. „Ich habe schon seit Langem keine Angst mehr.“
    „Dann … was ist es, vor dem du resignierst?“
    Sie bewies den Scharfsinn, den er bei ihr vermutet hatte. „Vor einem Leben allein. Und es gibt nichts, was wir beide daran ändern könnten. Es wird nie anders für mich sein können.“

9. KAPITEL
    D er Januar zeigte sich genau so, wie Billie es sich vorgestellt hatte. Für jemanden, der an die sonnigen Tage Floridas gewöhnt war, erwies sich das fahle Winterlicht in den Highlands als äußerst deprimierend. Sie fror praktisch ständig, die lange Thermounterwäsche war ihr schon zur zweiten Haut geworden. So romantisch sich Floras Cottage mit seinen bezaubernden kleinen Zimmern auch in die Hügel schmiegte, Billie hätte es im Moment liebend gern gegen einen prosaischen Flachbau mit Zentralheizung und Doppelverglasung eingetauscht.
    Um alles noch schlimmer zu machen, war Iain wieder aus ihrem Leben verschwunden. Sie wusste nicht einmal, wohin; er hatte es nicht für nötig gehalten, sich bei ihr zu verabschieden. Als sie einige Tage nach Weihnachten bei ihm anrief, erfuhr sie lediglich von Gertie Beggs, dass Lord Ross abgereist sei, keine Nachricht für sie hinterlassen habe und auch so schnell nicht wieder zurückerwartet werde. Nun, Iains Nachricht an sie war so oder so laut und deutlich: Die Intimität des Weihnachtstages hatte ihn wieder einmal verschreckt. Er hatte ihr unmissverständlich klargemacht, dass er sein Leben allein leben musste.
    Er hatte nur übersehen, ihr den Grund dafür zu erklären.
    „Mädel, du stammst von einer abgehärteten Hochlandlinie ab. Von so einem bisschen schlechten Wetter solltest du dich wirklich nicht unterkriegen lassen.“ Flora setzte die feine Porzellantasse energisch auf den Unterteller zurück und kniff die Augen zusammen. Sie machte Billie schon während des gesamten traditionellen Vormittagstees Vorhaltungen, Billie hatte es längst aufgegeben, sich zu verteidigen.
    „Was sollte ich Ihrer Meinung nach also tun?“
    „Du musst endlich mal aus dem Haus raus. Geh deine Besuche machen.“
    Das hatte Billie sich auch schon überlegt. Mehrere von Floras Freundinnen hatten sich als unerschöpfliche Folklorequellen erwiesen, wobei sie mit ihren Geschichten nur stückchenweise herausrückten, um sicherzustellen, dass Billie die Besuche fortsetzte. Mara hatte Billie ihren Wagen überlassen, doch der war alt und bei dem kalten Wetter nicht unbedingt zuverlässig, und keine der Frauen wohnte nah genug, dass man bequem zu Fuß hätte hingehen können.
    „Vermutlich haben Sie recht“, erwiderte Billie. „Ich brüte schon zu lange über meinen Notizen und dem Computer.“
    „Du brütest zu lange über deinen Gedanken. Und die sind nur düster.“
    Billie ging lieber nicht auf diese Bemerkung ein. „Vielleicht kann Mrs. Fairmow ein wenig Gesellschaft gebrauchen. Sollte Maras Auto nicht starten, kann ich immer noch laufen.“
    „Da wäre es doch besser, die Einladung des jungen Dr. Melville für die Fahrt aufs Land anzunehmen.“
    Billie setzte ihre Tasse ab. „Was für eine Einladung?“
    „Er hat vorhin angerufen, als du bei Cameron’s warst. Ich hab ihm gesagt, du bist um halb zwölf fertig. Was dir nicht mehr viel Zeit lässt.“
    „Herrgott, warum haben Sie mir das nicht früher gesagt?“
    „Ich dachte, du hättest vielleicht keine Lust.“
    „Wieso? Das hört sich doch großartig an. Wohin fährt er überhaupt? Und warum?“
    „Er macht seine wöchentlichen Hausbesuche bei ein paar Patienten, oben hinter Bein Domhain. Er meinte, du würdest vielleicht gern mal etwas anderes sehen, was Neues kennenlernen.“
    Billie schob ihren Stuhl zurück. „Dann sollte ich mich jetzt besser schnell fertig machen. Und beim nächsten Mal trippeln Sie nicht auf Zehenspitzen um mich herum, Flora. Ich hätte Ja gesagt, auch ohne Schliche und Winkelzüge.“
    „Er scheint ein netter Junge zu sein.“
    Er war ein netter Junge, und obwohl Alasdair ein oder zwei Jahre älter war als sie, sah Billie genau das in ihm – einen Jungen. Sie waren schnell Freunde geworden, praktisch seit dem ersten Treffen. Er war intelligent, ging in seiner Arbeit auf und war ein angenehmer Gesellschafter, mit dem man sich gut unterhalten konnte. Sie hatten ein paarmal im Hotel

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