In Den Armen Des Schicksals
gefühlt. Er stöhnte, als sie sich seiner Berührung entgegendrängte. Die Knospen waren hart wie Perlen, und nichts hatte je mehr Macht besessen, ihn zu erregen.
Sie warf den Kopf in den Nacken und seufzte verzückt. Ihre Haut brannte, die Augen hielt sie halb geschlossen. Er spürte das rasende Schlagen ihres Herzens, hörte ihren schweren Atem. Er küsste ihren Hals, ihre Wange, ihr Ohrläppchen. Er überlegte, wie er mit ihr in sein Schlafzimmer gehen würde, wie er sie mit sich auf den Teppich vor dem Feuer ziehen würde, zählte im Geist schon die wenigen Sekunden, die es dauern würde, um sie ihrer Kleider zu entledigen, und wie es sein würde, sie im flackernden Flammenschein zu lieben …
Und dann überlegte er, was es ihr antun würde.
Einen Moment lang beherrschte ihn nur die Unsicherheit, ob er die Kraft finden konnte, seine Hände wegzunehmen. Den Kuss abzubrechen. Sich abzuwenden, sodass ihr Bein und ihre Hüfte sich nicht mehr so perfekt an seinen Körper schmiegten. Er hatte immer das getan, von dem er überzeugt war, dass es das Richtige und Beste sei, ganz gleich, wie schwer es ihm auch gefallen war. Das war das Eine, auf das er immer stolz gewesen war.
Doch einen Moment lang besaß er keinen Stolz mehr.
Dann, von irgendwoher, fand er die Kraft. Er tat all diese Dinge – nahm die Hände fort, brach den Kuss ab, entzog sich. Langsam, behutsam, Zusicherungen murmelnd. „Es geht alles zu schnell. Ich entschuldige mich. Ich habe kein Recht dazu.“
Sie protestierte nicht, stöhnte nur auf, als würde sie einen Verlust betrauern. Er konnte dieses Stöhnen tief in sich spüren.
„Ich will dich, glaube nicht, es wäre anders.“ Er drückte kleine Küsse auf ihr Haar.
„Du musst dich nicht entschuldigen.“
Er lachte. Selbst für seine eigenen Ohren klang er wie ein Mann, der erstickte. „Grundgütiger, Billie.“ Er nahm ihre Hand und zog sie an die Stelle, wo sie ihn sofort und endgültig den Rest seiner Selbstbeherrschung verlieren lassen könnte. „Zweifelst du etwa daran?“
Billie erbebte, da sie in Iains Lachen mit einfiel. „Iain.“ Sie lachte erneut auf, und dieses Mal klang es schon weniger gepresst. „Soll ich es genauer untersuchen, ich meine, nur, damit ich auch alles verstehe?“
Er schob ihre Hand fort. Dann lachten sie beide, während sie einander gleichzeitig musterten.
„Es ist spät geworden. Ich sollte dich besser nach Hause bringen.“ Er machte sich von ihr los und reichte ihr seine Hand.
„Bist du sicher, dass es das ist, was du willst?“
„Du weißt, was ich will. Aber du gehst dennoch jetzt nach Hause.“
Er hatte mit Widerspruch gerechnet, oder zumindest mit der Forderung nach einer Erklärung. Doch sie nahm nur seine Hand und erhob sich.
Sie hob ihr Kinn leicht an. Da war auch ein trotziges Funkeln in ihren Augen zu sehen, etwas wunderbar Feminines, das wahrscheinlich als direktes Erbe von einer MacFarlane-Frau zur anderen weitergegeben worden war.
„Du richtest besser deine Bluse“, sagte er.
Sie zupfte ungeschickt am Saum. „Ich scheine plötzlich zwei linke Hände zu haben.“ Ihr Südstaatenakzent war stärker, als er es je bei ihr gehört hatte.
„Du scheinst eher um Schwierigkeiten zu betteln.“
Ihre Augen funkelten, ihre Grübchen zeigten sich. „Du bist schließlich derjenige, der für diese Schwierigkeiten verantwortlich ist.“
Ohne den Blick von ihren Augen zu wenden, stopfte er ihr die Bluse in den Saum. „Du weißt schon, dass du absolut herzlos bist, oder?“
„Aber nein, im Gegenteil. Ich bestehe praktisch nur aus Herz. Das ist ja mein Problem.“
„Du bist genau die Frau, die jeder Mann in seinem Leben braucht.“
Der Trotz schwand. Einen Augenblick lang wirkte sie so verletzlich, dass er meinte, bis in das Innerste ihrer Seele schauen zu können. Einer Seele, verletzt von einem Mann, der mit dem Schatz, den sie ihm überlassen hatte, nichts anzufangen gewusst hatte. Dann verfolgte er mit, wie sie sich wieder fasste. „Es ist nett, dass du das sagst.“
Er musste sie irgendwie warnen und ihr gleichzeitig Zuversicht spenden. Er konnte nur hoffen, dass sie den Sinn seiner nächsten Worte richtig deuten würde. „Billie, nichts von dem, was zwischen uns geschieht oder geschehen wird, ist deine Schuld.“
Sie runzelte die Stirn. „Ich verstehe nicht.“
Wie sollte er sich nur äußern, ohne alles zu verraten? Er versuchte sich an einem Lächeln. „Ich meine nur … ich weiß, dass du nur aus Herz bestehst. Du
Weitere Kostenlose Bücher