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In den Armen meines Feindes

In den Armen meines Feindes

Titel: In den Armen meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELANIE MILBURNE
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jäh in den Kopf. Jayden würde für sie immer an erster Stelle stehen. Nur so konnte sie mit der Tragödie aus der Vergangenheit fertig werden. Und wenn sie für ihn in die Hölle und zurückgehen müsste, sie würde es tun.
    Das war der Preis, den sie zu zahlen hatte.
    Massimo wartete, bis der Ober mit ihrer Bestellung wieder gegangen war, bevor er fragte: „Hast du den Ring noch, den ich dir damals gab?“
    Nikki sah ihn verwirrt an. „Den habe ich dir doch zurückgegeben. Ich habe ihn am Empfang hinterlegt, mit einer Nachricht für dich. Hast du ihn etwa nicht bekommen?“
    Misstrauen breitete sich auf seiner Miene aus. „Nein, habe ich nicht.“
    Sie kaute an ihrer Lippe. „Das tut mir leid. Dann muss jemand ihn gestohlen haben.“
    „Und ich denke, wir beide wissen, wer dieser Jemand war.“
    Ihr Kopf ruckte hoch. „Ich habe ihn nicht genommen, Massimo. Du kannst unmöglich glauben, dass ich so etwas tun würde.“
    „Du hast mir mein Herz gestohlen“, meinte er bitter. „Wieso solltest du dann nicht auch einen Ring stehlen, der ein kleines Vermögen wert war?“
    Sein Zynismus verletzte sie zutiefst. Aber sie wusste auch, dass sie ihm den Verdacht nicht übel nehmen konnte, wenn er den Ring wirklich nicht zurückbekommen hatte. „Ich wünschte, wir wären uns nie begegnet“, flüsterte sie erschöpft. „Ich wünschte, ich wäre damals nicht in die Bar, sondern direkt hinauf in mein Zimmer gegangen.“
    „Warum hast du es nicht getan?“
    Sie presste die Lippen zusammen. Sie erinnerte sich noch genau an den Tag. Sie hatte den Nachmittag bei ihrem Bruder im Pflegeheim verbracht. Die Schwestern dort waren alle sehr freundlich und rührend besorgt, aber völlig überarbeitet. Sie gaben wirklich ihr Bestes, doch Jayden brauchte einen Pfleger, der sich nur um ihn kümmerte, und einen Arzt, der im Notfall bereitstand. Diese Art von Pflege kostete astronomische Summen, die sich nur die wenigsten leisten konnten.
    „Ich hole dich hier raus. Bald“, hatte sie ihm versprochen und seine schmalen kalten Hände gewärmt. „Ich werde alles tun, damit du die beste Pflege bekommst, die es gibt.“
    Eine der Schwestern war mit frischer Bettwäsche vorbeigekommen und hatte müde gelächelt. „Wie ich höre, haben Sie einen Platz im Rosendale House für ihn bekommen. Das kostet Sie sicher eine Menge Geld.“
    „Ja“, hatte Nikki nur geantwortet und weiter Jaydens Hand gehalten.
    Die Schwester hatte den Kopf geschüttelt. „Ein Jammer, was sich die jungen Leute heutzutage alles antun. Am Nachmittag kommt ein Neuzugang herein. Schwere Depression nach einem selbst verschuldeten Motorradunfall. Sein Zustand ist ähnlich wie der Ihres Bruders. Zu Hause schaffen sie es nicht mehr, ihn zu versorgen. Die Eltern können einem leidtun – mit ansehen zu müssen, wie ein junges Leben so verschwendet wird.“
    „Ja“, hatte sie erwidert und den Speer der Schuld in ihrem Herzen gespürt.
    „Viel Glück“, hatte die Schwester noch gewünscht, bevor sie weitergegangen war …
    „Du hast meine Frage nicht beantwortet.“ Massimo musterte die zusammengesunkene Gestalt, die ihm gegenübersaß. „Warum bist du in die Bar gekommen?“
    Nikki hob den Blick. „Ich wollte in jener Nacht nicht allein sein.“
    Etwas in ihm rührte sich, als er sah, wie sie an ihrer Lippe kaute. Das unmerkliche Zittern ihres Kinns ließ sie verletzlich erscheinen wie ein kleines Kind. Er war verärgert über sich selbst, weil sie selbst nach all dieser Zeit noch eine solch starke Wirkung auf ihn ausübte. So sollte es nicht sein. Er war jetzt derjenige, der die Kontrolle hatte. Er bestimmte, was sie zu tun hatte, nicht andersherum. Wahrscheinlich war sie nur darauf aus, Mitgefühl zu erregen. Sie saß immerhin vor einem enormen Schuldenberg. Zweifelsohne überlegte sie bereits, wie sie sich aus dieser Situation retten konnte. Vermutlich wollte sie ihn dazu bringen, ihr die Ehe anzubieten. Aber sie würde aus ihm keinen liebeskranken Narren mehr machen.
    „Was möchtest du essen?“ Es war wohl besser, das Gespräch auf unverfängliches Gebiet zurückzuführen. „Die Speisekarte hat sich natürlich geändert, seit wir das letzte Mal hier gegessen haben.“
    „Wundert mich, dass du den Chefkoch nicht dazu gebracht hast, das Gleiche wie damals auf die Karte zu setzen“, meinte sie mit einem kleinen Lächeln.
    „Vielleicht hätte ich das tun sollen. Obwohl … Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, was wir damals bestellt haben.“
    „Ich

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