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In den Armen meines Feindes

In den Armen meines Feindes

Titel: In den Armen meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELANIE MILBURNE
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schon.“ Es war ihr herausgerutscht, bevor sie es verhindern konnte.
    „Tatsächlich?“ Er hob die Augenbrauen. „Hast du ein so gutes Gedächtnis?“
    Eine tiefe Falte erschien auf ihrer Stirn, sie wandte den Blick ab. „Für manche Dinge …“
    Massimo beobachtete, wie sie nervös mit dem Saum des Tischtuchs spielte. Ihre innere Unruhe erregte ein vages Interesse in ihm. Er würde auf der Hut sein müssen, beschloss er. Diese versteckte Verletzlichkeit war nur gespielt, dessen war er gewiss. Sie wollte Sicherheit, und dafür war sie bereit, alles zu tun. Er hatte die Gier in ihren Augen gesehen – und nicht nur nach Geld. Bei dem Gedanken ging sein Atem prompt schneller, und die Erinnerungen an jene eine Nacht wollten auf ihn einstürzen …
    Er umklammerte hart den Stiel seines Glases. Wenn er sich vorstellte, dass sie dasselbe mit seinem Stiefvater getan hatte wie mit ihm! Ihr schlanker Körper, der sich aufbäumte unter der Gestalt eines Mannes, der jeglichem Appetit bis zum Exzess gefrönt hatte.
    Heiße Wut loderte in ihm auf. Wie hatte sie sich nur dafür hergeben können?
    Er schob das Glas beiseite, bevor er in Versuchung kam, es gegen die Wand zu schleudern. „Ihr habt keine Kinder gehabt. War das seine Entscheidung oder deine?“
    Nikki fragte sich, was er wohl sagen würde, wenn er erfuhr, dass Joseph und sie nie miteinander geschlafen hatten. Das war ihre einzige Bedingung gewesen, als sie dieser Ehe zugestimmt hatte. Und sie war dankbar gewesen, dass Joseph es anstandslos akzeptiert hatte.
    „Die Chemotherapie, die er in den Monaten vor unserer Hochzeit bekommen hat, hat ihn unfruchtbar gemacht.“ Das stimmte sogar. „Es belastete ihn schwer, dass er keine Kinder mehr zeugen konnte.“
    „Und was ist mit dir?“
    Ihr Blick haftete starr auf dem Glas Mineralwasser, das vor ihr stand. „Für mich war das kein Problem.“
    „Soll heißen?“
    „Das soll heißen, dass ich keine Kinder haben möchte.“
    „Gibt es dafür einen bestimmten Grund?“
    Nur mit Mühe richtete Nikki ihre Augen auf sein Gesicht. „Ich würde keine gute Mutter sein.“
    „Wieso glaubst du das? War deine Mutter eine schlechte Mutter?“
    „Nein, natürlich nicht.“ Die Antwort kam vielleicht ein bisschen zu hastig.
    „Aber?“
    „Es gibt kein Aber. Diesen Weg will ich einfach nicht beschreiten. Für mich ist das nichts.“
    „Es gibt Leute, die würden sagen, dass eine Frau, die keine Kinder haben will, egoistisch ist“, bemerkte er.
    „Eine sehr altmodische Ansicht“, konterte sie. „Viele Frauen sehen heute Kinder nicht mehr unbedingt als Erfüllung an. Außerdem gibt es genügend kinderlose Männer, und niemand würde auf die Idee kommen, diese Männer als egoistisch zu bezeichnen.“
    „Da hast du allerdings recht“, stimmte er zu. „Von dieser Warte aus habe ich es noch nie betrachtet.“
    „Und du?“, fragte sie, als sie das Schweigen nicht mehr ertragen konnte. „Möchtest du eines Tages Vater werden?“
    „Ab und zu denke ich schon daran. Ich bin jetzt dreiunddreißig. In dem Alter war mein Vater schon sieben Jahre verheiratet. Aber im Moment bin ich zufrieden mit meinem Leben, so wie es ist. Es hat seine Vorteile, ein Playboy zu sein.“
    Nikki biss die Zähne zusammen. Im Stillen wünschte sie den Ober mit dem Essen herbei, damit der Abend so schnell wie möglich vorüberging. In den vergangenen Jahren hatte sie versucht, sich Massimo nicht mit anderen Frauen vorzustellen. Es war ihr nahezu gelungen. Doch ihn jetzt wiederzusehen brachte Erinnerungen zurück – Erinnerungen an das, was sie einst in seinen Armen empfunden hatte, den Zauber, die Freude, die überwältigende Ekstase.
    Aber seine Pläne für sie gingen nicht in diese Richtung. Dieses Mal war sie kaum mehr als eine Angestellte für ihn. Eine Vorzeigefrau, ohne jeglichen Status in seinem Leben.
    Sie faltete die Serviette über ihren Schoß, als der Ober die Teller brachte. Und obwohl sie keinen Appetit hatte, nahm sie das Besteck zur Hand und arbeitete sich verbissen durch das eigentlich köstliche Mahl, nur um nicht Small Talk machen zu müssen. Doch ihre Gesten mit Messer und Gabel kommunizierten dennoch eine Botschaft.
    „Bist du wütend auf das Essen?“, fragte Massimo, als sie die Gabel viel zu heftig in das zarte Fleisch stieß.
    Nikki ließ das Besteck klappernd fallen. „Ich kann das nicht.“ Mit tränenfeuchten Augen stand sie auf. „Ich kann nicht hier sitzen und vorgeben, als wäre alles in Ordnung.“
    „Setz

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