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In den Armen meines Feindes

In den Armen meines Feindes

Titel: In den Armen meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELANIE MILBURNE
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dich wieder, Nikki.“ Sein zwingender Blick lag auf ihr.
    Sie zögerte, dann stieß sie resigniert den Atem aus und setzte sich. „Tut mir leid.“ Sie ließ die Schultern sacken. „Ich bin es einfach nicht mehr gewohnt, außer Haus zu essen.“
    Massimo fasste ihre Hand über dem Tisch. „Vielleicht hätte ich dich nicht herbringen sollen. Nicht heute. Du bist in Trauer. Mir war nicht klar, dass der Tod meines Stiefvaters dich so mitnehmen würde.“ Oder liegt es daran, dass er dich mittellos zurückgelassen hat?, dachte er bei sich.
    „Die letzten Wochen waren schwer“, wisperte sie. „Wahrscheinlich hat er es deiner Meinung nach verdient, aber ich konnte es nicht ertragen, Joseph so leiden zu sehen. Er war ein so kräftiger Mann, und dann ist er einfach immer mehr in sich zusammengefallen …“ Eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel, die sie unwirsch wegwischte. „Normalerweise bin ich nicht so emotional. Mit den Jahren habe ich gelernt, meine Gefühle zu beherrschen.“
    „Es kann nicht gut sein, alles in sich hineinzufressen.“ Abwesend streichelte er mit dem Daumen ihre Handfläche. „Komm, ich bringe dich nach Hause.“
    Sie hob die geröteten Augen zu seinem Gesicht. „Nach Hause? Bist du sicher?“
    Er nickte knapp und half ihr aufzustehen. „Ich genieße das Essen auch nicht richtig.“ Ebenso wenig gefällt es mir, dass ich mich wieder zum größten Narren von ganz Australien mache, hätte er gern hinzugefügt. Herrgott, sie war gut! Sie hatte es perfektioniert – die Tränen, die Verzweiflung, selbst das Zittern ihres Kinns wirkte echt.
    Doch während Massimo sie nach draußen geleitete, stählte er sein Herz. Sie hatte noch nicht mit ihrem Anwalt gesprochen. Und er sah genau vor sich, was dann passieren würde. Sobald sie über ihre Lage Bescheid wusste, würde es kein „Ich schlafe nicht mit dir“ mehr geben.
    Die kurze Fahrt nach South Yarra verlief schweigend. Als Ricardo den Wagen vor dem Haus anhielt, sagte Massimo zu Nikki: „Ich begleite dich hinein.“
    „Danke, aber mach dir keine Umstände.“ Nikki sehnte sich nur noch verzweifelt danach, allein zu sein. „Ich komme schon zurecht.“
    „Es macht mir keine Umstände, und außerdem will ich mir das Haus anschauen, das jetzt mir gehört.“
    Nikki presste die Lippen zusammen. „Na schön.“
    Mit steifen Schritten ging sie zur Haustür und schloss auf. Dann trat sie beiseite, um Massimo vorgehen zu lassen. „Fühl dich ganz wie zu Hause.“
    Er schob sich an ihr vorbei und besah sich interessiert das Erdgeschoss. Ab und zu blieb er stehen und begutachtete ein Gemälde an der Wand oder ein Dekorationsstück im Regal. Nach einer Ewigkeit kam er zu Nikki zurück, die ihn mit vor der Brust verschränkten Armen und verschlossener Miene stumm beobachtet hatte.
    „Es ist nur ein Haus, Nikki, und nicht einmal ein besonders schönes.“
    „Nein, es ist mehr als das“, stieß sie hervor. „Es ist mein Zuhause.“ Das erste Zuhause, das sie je gehabt hatte. Sicher, nicht alles entsprach ihrem Geschmack, aber sie hatte die Sicherheit und Geborgenheit genossen, die das Haus ihr bot.
    „Jetzt nicht mehr“, erinnerte er sie.
    Bitter schaute sie ihn an. „Nein, denn du wirst nicht eher zufrieden sein, bis du die komplette Kontrolle über mich hast, nicht wahr?“
    Mit dem Daumen strich er zart über ihre Schläfe. „Kannst du mir diesen Wunsch verübeln?“
    „Du gehst zu weit. Das weißt du selbst. Du hast es ja praktisch heute Abend zugegeben.“
    Sein Blick kam auf ihren Lippen zu liegen. „Ich denke eher, ich bin noch nicht weit genug gegangen.“ Behutsam zeichnete er ihre Lippenkonturen nach.
    „Nicht …“ Nikki schluckte und versuchte nun die Gefühle zu unterdrücken, die seine Berührung in ihr auslöste. „Bitte, nicht …“
    Er beugte den Kopf, sein warmer Atem strich über ihren Mund. „Du willst nicht, dass ich dich küsse?“
    „Nein …“ Und noch während sie dieses eine Wort hauchte, rückte ihr Mund wie von allein näher an seinen heran.
    „Brauchst du keine Erinnerung, wie es sich angefühlt hat, als wir uns küssten?“
    Unwillkürlich befeuchtete sie sich die Lippen. „Nein …“
    „Also hast du es nicht vergessen, oder?“ Seine Zungenspitze glitt flüchtig über ihren Mundwinkel. „Ich auch nicht, Nikki.“ Und damit presste er seinen Mund auf ihren.
    Der Kuss löste eine Explosion in Nikki aus, ihr ganzer Körper erwachte mit einem Schlag zum Leben. Energie und Kraft strömten durch

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