In den Armen meines Feindes
spürte. „Wie kannst du es wagen! Du sitzt da und behauptest, ihm eine gute Ehefrau gewesen zu sein, wenn du hinter seinem Rücken mit sämtlichen Männern geflirtet hast!?“
Nikki starrte ihn schockiert an. „Das ist nicht wahr!“
Verachtung im Gesicht, kam er auf sie zu. „Der Anwalt deines Mannes hat mich ins Bild gesetzt. Du hast ihm schöne Augen gemacht, jedes Mal, wenn du ihm begegnet bist.“
Vor Fassungslosigkeit blieb Nikki der Mund offen stehen. „Peter Rozzoli ist ein Lügner!“ Fast schrie sie die Worte und sprang auf. „Er ist ein aalglatter, abgefeimter Widerling, dem ich nie über den Weg getraut habe. Es würde mich nicht überraschen, wenn er etwas mit der Firmenpleite zu tun hätte!“
„Was ist, Nikki“, fragte Massimo spöttisch, „hat er dir nicht genug geboten, um eine Affäre mit ihm anzufangen?“
Nikki ballte die Fäuste, sonst hätte sie ihm das arrogante Grinsen aus dem Gesicht geschlagen. „Für kein Geld der Welt hätte ich mich mit ihm eingelassen. Außerdem ist er verheiratet.“
„Ah, aber mit mir lässt du dich ein, oder?“ Er legte die Hand an ihre Wange, und Nikki hielt den Atem an. „Aber schließlich bin ich ja auch nicht verheiratet, nicht wahr?“ Mit dem Daumen streichelte er sanft über ihre Haut.
„Ich … Ich bin nicht interessiert.“ Nur mit äußerster Anstrengung schob sie seine Hand fort.
Kühl lächelte er sie an. „Wir werden sehen.“ Mit diesen Worten kehrte er hinter seinen Schreibtisch zurück. „Bis jetzt ist dir noch nicht klar geworden, welches Ausmaß die Schwierigkeiten haben, in denen du steckst. Sobald es dir bewusst wird, wirst du Zuflucht in meinem Bett suchen.“
Nikki setzte sich wieder, einfach weil ihre Beine sie nicht tragen wollten. „Ich dachte, du wolltest übers Geschäft sprechen. Wenn das nicht der Fall ist, dann würde ich jetzt gerne gehen.“
Er bedachte sie mit einem feindseligen Blick, bevor er anhob: „Ich möchte, dass du mit mir nach Sizilien kommst, um Stoffe auszusuchen.“
Sie zuckte zusammen. „Nach Sizilien?“
Er zog die Augenbrauen in die Höhe. „Gerade bei dir hätte ich nicht erwartet, dass eine Auslandsreise dich nervös macht. Mit meinem Stiefvater bist du doch auch gereist.“
„Nicht im letzten Jahr.“ Sie senkte den Blick.
„Dann muss es wohl die Aussicht sein, mit mir zu reisen, die ein Problem für dich darstellt, oder?“ Da war eindeutig Ärger in seiner Stimme zu hören.
Jetzt sah sie ihn wieder an. „Ich bin bereit, deine Geliebte zu spielen. Aber nicht, deine Geliebte zu sein.“
„Du bist deiner sehr sicher, nicht wahr?“ Er lächelte dünn.
Sie fand diese Frage keiner Antwort für würdig und schwieg.
Massimo lehnte sich in seinen Stuhl zurück und begann wieder, mit dem Füller zu spielen. „Du willst mich einwickeln, nicht wahr? Ich soll dich begehren. Du siehst mich an, klimperst mit den Wimpern, fährst dir mit der Zunge über die Lippen – jede Bewegung ist Teil deines Plans. Ich soll zu einer festen Größe in deinem Leben werden.“
„Das bildest du dir nur ein. Wahrscheinlich weil du daran gewöhnt bist, dass die Frauen reihenweise in dein Bett kommen.“
„Willst du die Anziehungskraft bestreiten, die noch immer zwischen uns besteht?“
Sein Blick jagte ihr einen Schauer über die Haut. Ihre Brüste spannten, die Knospen richteten sich wie unter einer Liebkosung auf, und Hitze sammelte sich in ihrem Unterleib. Sie versuchte die Reaktion ihres Körpers zu unterdrücken, doch vergeblich. Jedes Nervenende in ihr vibrierte bei der Erinnerung an die eine leidenschaftliche Nacht vor fünf Jahren. Und sie war fast sicher, dass er es wusste.
„Natürlich bestreite ich es“, behauptete sie. „Ich habe keinerlei Interesse an irgendeiner Beziehung zu dir.“
Er überging ihre Bemerkung. „Am Freitagmorgen fliegen wir los und werden eine Woche in meiner Villa verbringen. Ich dachte mir, nach dem Artikel heute in der Zeitung wirst du froh über eine kleine Pause sein.“
Ihr Magen zog sich zusammen. „Ich habe die Zeitung nicht gelesen, es lohnt sich gar nicht. Die Schlagzeile reichte schon.“
Er schlug die Ausgabe auf, die auf seinem Tisch lag. „Ich muss dich warnen. Es ist nicht sehr schmeichelhaft.“
Sie blickte auf das Foto, das sie bei Josephs Beerdigung zeigte. Sie lächelte gerade einen von Josephs Angestellten an, der ihr sein Beileid ausdrückte. Der Journalist hatte diesen flüchtigen Moment benutzt, um sie als geldgierige Witwe zu
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