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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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ab, ehe er sie in die hinterste Ecke des Zimmers zog, wo eine kleine Sitzbank stand. »Du weißt nicht, was ich gesehen habe, Sue«, flüsterte er. »Wozu sie fähig sind. Mein Leben, dein Leben … wir alle. Es bedeutet ihnen nichts, absolut gar nichts.«
    Ihr Herz begann rascher zu schlagen, als sie sein angstvolles Gestammel hörte und die Panik in seinen hellblauen Augen sah. »Wer sind sie ?«
    »Hier findet eine große Vertuschungsaktion statt, und ich habe keine Ahnung, bis in welche Kreise sie reicht, aber sie reicht verdammt weit nach oben.«
    Susan beugte sich gespannt vor. Hochkarätige Vertuschungsaktionen aufzudecken war früher ihr Spezialgebiet gewesen. »Eine große Vertuschungsaktion worüber denn?«
    »Erinnerst du dich an die Fälle der vermissten Jugendlichen, von denen ich dir erzählt habe? Die College-Studenten und die Ausreißer, über die wir informiert wurden? Ich habe ein paar von ihnen gefunden. Tot. Jetzt bin ich von diesen Fällen abgezogen worden. Mir wurde mitgeteilt, dass sie von einer speziellen Sondereinheit übernommen würden, die gar nicht existiert. Ich solle mir keine Gedanken mehr darüber machen.«
    Bei diesen Worten kroch ihr ein kalter Schauer über den Rücken. »Bist du sicher?«
    »Ja, natürlich«, sagte er ärgerlich. »Ich habe Beweise gefunden … und als ich meine Vorgesetzten darüber informieren wollte, hieß es, es sei in meinem eigenen Interesse, keine weiteren Ermittlungen anzustellen. Also habe ich mit meinem Kollegen Greg noch ein bisschen weitergeforscht, und jetzt wird auch er vermisst und …« Er schluckte. »Und jetzt sind sie hinter mir her.«
    »Wer?«
    »Du würdest mir nicht glauben, wenn ich es dir sage. Ich glaube es noch nicht einmal selbst, und dabei kenne ich die Wahrheit.« Seine Augen waren vor Angst weit aufgerissen. »Heute Nacht schnappe ich mir Angie, und wir verlassen die Stadt.«
    »Wo wollt ihr hin?«
    »Irgendwohin, Hauptsache weg. Irgendwohin, wo die Leute nicht mit dem Teufel im Bunde stehen.«
    Susan erschauderte, als ein gewisser Verdacht in ihr Gestalt annahm. »Und wer ist der Teufel?«
    »Ich sage dir doch, du wirst es nicht glauben. Ich hab es selbst gesehen und glaube es nicht. Verstehst du? Sie sind da draußen und werden uns alle holen kommen.«
    »Jimmy …«
    »Pst. Halte mir keine Vorträge. Verlass die Stadt, Susan, solange du noch kannst. Hier gibt es Dinge, die sind jenseits des Menschlichen. Dinge, die nicht lebendig sein sollten – und wir sind diejenigen, von denen sie sich ernähren.«
    Sie richtete sich auf. »Was, zum Teufel, soll das sein? Ein schlechter Scherz?«
    »Nein«, knurrte er mit geblähten Nasenflügeln. »Du kannst ja ignorant bleiben, wenn du willst, aber das hier ist kein Spiel. Ich dachte, es wäre sicher, wenn wir uns hier im Tierheim treffen und reden würden. Und dann muss ich herausfinden, dass einer von ihnen hier mit Angie zusammenarbeitet. Er arbeitet ausgerechnet hier . In diesem Tierheim! Er könnte uns jetzt belauschen und den anderen berichten, dass ich ihnen auf der Spur bin. Es ist niemand mehr sicher vor ihnen.«
    »Wer ist hier?«
    Er schluckte. »Der andere Tierarzt. Doktor Tselios. Er ist einer von ihnen .«
    »Einer von wem?«
    »Einer von den Vampiren .«
    Susan knirschte mit den Zähnen und kämpfte gegen die Versuchung an, die Augen zu verdrehen. Sie wunderte sich, dass es ihr gelang. Angie und Jimmy würden niemals so grausam sein, ein solches Spiel mit ihr zu veranstalten. Denn sie wussten, wie sehr sie ihren Job beim Inquisitor verabscheute. »Jim …«
    »Meinst du, ich wüsste nicht, wie verrückt ich mich anhöre?«, zischte er und schnitt ihr das Wort ab. »Ich war genauso wie du, Sue. Ich dachte auch, das wäre alles Schwachsinn. Es gibt keine Vampire, stimmt’s? Wir stehen an der obersten Stelle der Nahrungskette. Aber das ist falsch. Sie sind da draußen, und sie haben Hunger. Wenn du klug bist, dann haust du hier schnell ab. Bitte veröffentliche das, damit auch die anderen Menschen Bescheid wissen, ehe sie sie töten können.«
    Na, das konnte sie gerade noch gebrauchen. Noch mehr Kränkungen. Danke, Jim .
    Jimmys Augen wurden schmal, als wüsste er, was sie dachte. »Jetzt bist du dran, Sue. Ich hab mein Bestes gegeben, um dich zu warnen. Tu, was du willst, aber ich bin jetzt weg.«
    Ehe sie irgendetwas sagen konnte, ließ er sie allein im Zimmer zurück, nachdem er ihr den Katzenkäfig vor die Füße gestellt hatte.
    Susan nieste.
    Als sie sich die Nase

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