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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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japanischen Akzent? Oder ihre neu erworbene Katze würde sprechen wie Morris. Oder einer von Jimmys Vampiren würde sie im Haus erwarten.
    »Ich sollte Romane schreiben«, murmelte sie, nahm den Käfig mit der Katze vom Rücksitz und schlug die Autotür zu. »Wer hätte gedacht, dass ich über eine solche Vorstellungskraft verfüge?«
    In Wirklichkeit war sie nicht das geringste bisschen kreativ. Sie stand fest mit beiden Füßen auf dem Boden, und ihre einzigen Ausflüge ins Fantastische bestanden darin, dass sie gelegentlich einen Star-Wars- Film anschaute.
    Als sie mit ihrem Schlüssel im Türschloss herumfummelte, begann der Kater in der Kiste hin und her zu springen, als ob er Schmerzen habe. »Hör auf, Kater, oder ich lass dich fallen.«
    Er wurde augenblicklich ruhig, als ob er sie verstanden hätte. Niesend öffnete Susan die Tür und setzte die Kiste auf der rechten Seite ab, ehe sie die Tür zumachte und abschloss. Sie griff nach ihren Taschentüchern und wollte die Katze im Käfig lassen, bis Angie kommen würde, um sie abzuholen, aber gerade als sie sich die Nase putzte, sah sie, dass die Katze aus dem Käfig gekrochen kam.
    Wieso war denn auf einmal die Tür offen?
    »He!«, fuhr sie die Katze an. »Zurück in den Käfig!«
    Aber die Katze hörte nicht auf sie.
    Susan trat einen Schritt auf sie zu und musste feststellen, dass sie sich merkwürdig verhielt. Die Katze konnte sich kaum auf den Beinen halten und schien keine Luft mehr zu bekommen. Sie brach zusammen und rollte auf die Seite.
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus. »Wage es ja nicht, hier bei mir zu sterben. Angie wird mich umbringen. Sie wird mir niemals glauben, dass ich nichts getan habe, um dich umzubringen.«
    Sie wischte sich die Nase ab und lief durchs Zimmer auf den Fellhaufen zu. Er atmete angestrengt und offenbar unter Schmerzen.
    Was, um alles in der Welt, konnte mit ihm nicht stimmen?
    In diesem Moment erkannte sie, dass das Halsband der Katze extrem eng um ihren Hals saß. Die arme Katze schien kurz vor dem Ersticken. »In Ordnung«, sagte sie ruhig. »Komm, wir nehmen dir dieses Ding ab.« Sie streckte die Hand aus und merkte, dass das Halsband keine Schließe besaß.
    Susan runzelte die Stirn. Was, um alles in der Welt?
    Zieh daran. Ganz kräftig.
    Es war die gleiche tiefe Männerstimme in ihrem Kopf, und sie ertönte genau in dem Moment, als die Katze fauchte und sich wand, als ob sie stärkere Schmerzen hätte.
    »Entspann dich«, sagte sie beruhigend, packte das Halsband und zog daran. Aber es tat sich nichts. Vielleicht wusste die merkwürdige Stimme etwas, das sie nicht wusste.
    Zunächst schien das Halsband noch enger zu werden, und die Katze keuchte und erstickte fast. Susan zog mit aller Kraft am Halsband. Gerade als sie dachte, es wäre sinnlos, zerbrach das Halsband – mit einem Stoß, dass es sie tatsächlich einen Meter wegstieß.
    Sie fluchte und richtete sich auf, doch sie erstarrte, als sie sah, was auf dem Teppich vor ihren Augen geschah. In Sekundenschnelle wuchs die Katze von einer kleinen Hauskatze auf die Größe eines ausgewachsenen Leoparden.
    Und noch immer wand sie sich auf dem Boden, als kämpfte sie mit dem Tod.
    Lauf!
    Sie zuckte zusammen, als sie die Männerstimme in ihrem Kopf hörte. Sie war kein Feigling, also bewegte sie sich langsam vorwärts … bis auf einmal die Hölle losbrach. Von der Decke schien ein Blitz zu kommen und prallte überall im Zimmer ab. Bilderrahmen zerbrachen, Glühbirnen zersprangen. Ihr standen alle Haare zu Berge, denn die Luft war plötzlich voll elektrostatischer Energie, die in den Ohren knallte.
    Der Leopard stieß ein wildes Knurren aus und schlug seine Klauen in ihren Teppich.
    Susan wusste nicht, was sie tun sollte. Sie konnte ihre Pistole nicht holen, denn die Raubkatze lag zwischen ihr und der Treppe. Also flüchtete sie sich hinter die Couch, während noch mehr Blitze zuckten und die Fenster so stark klirrten, dass sie nicht sicher war, dass sie nicht zerbrachen. Sie schrie auf, als ein Blitz sie beinahe streifte.
    Gerade als sie dachte, ihr Haus würde durch die kräftigen Schläge in Flammen aufgehen, war das Blitzen plötzlich zu Ende. Es war unheimlich still, während sie noch dahockte und die Hände auf die Ohren presste. So still, dass sie ihren eigenen Herzschlag und ihren eigenen Atem hören konnte.
    Sie erwartete fast, dass das Gewitter zurückkehren würde.
    Da nach einer Minute noch nichts geschehen war, wagte sie einen Blick über die Lehne der Couch

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