Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
doch leider gab es auf diesem Weg zu viele Hürden. Sie reckte sich, riss sich zusammen und hob das Kinn. »Demon!«
    Sein Kopf fuhr herum. Er lenkte sein Pferd in ihre Richtung und entdeckte sie dann. Selbst auf diese Entfernung erkannte sie seinen bohrenden Blick, dann sah er sich die Umgebung an. Offensichtlich zufrieden lenkte er seinen Grauen auf sie zu und verlangsamte das Tempo.
    Er trug einen eleganten Rock, so blau, dass er zu seinen Augen passte, seine langen Schenkel steckten in einer eng anliegenden Lederhose. Dazu trug er ein elfenbeinfarbenes Hemd, eine elfenbeinfarbene Halsbinde und glänzende Stiefel. Er sah genauso aus, wie sie ihn sich immer vorstellte – der Ausbund eines Schwerenöters aus London.
    Flicks Blick ruhte auf seinem Gesicht, und sie wünschte sich sehr, dass sie größer wäre. Je näher er kam, desto kleiner fühlte sie sich, immer mehr wie ein Kind. Sie war aber kein Kind mehr, auch wenn sie ihn schon seit ihrer Kinderzeit kannte. Es fiel ihr schwer, das nötige Selbstvertrauen aufzubringen. Mit der Kappe, unter der ihr Gesicht im Schatten lag, ihrem Schal, der Nase und Kinn bedeckte, konnte sie sich nicht vorstellen, wie er sie sah – als Mädchen mit Zöpfen oder als junge Dame, die bemüht gewesen war, ihm aus dem Weg zu gehen. Sie war beides gewesen, doch nichts davon zählte jetzt mehr. Jetzt befand sie sich auf einem Kreuzzug, bei dem sie seine Hilfe gebrauchen konnte. Wenn er damit einverstanden war, ihr diese Hilfe zu gewähren.
    Unter ihrem Schal presste sie die Lippen zusammen, dann hob sie ihr Kinn und hielt seinem wütenden Blick stand.
    Demons Erinnerungen waren geweckt, als er sein Pferd in den Schatten der Baumgruppe lenkte. Sie hatte ihn »Demon« genannt – nur jemand, der ihn kannte, würde ihn so nennen. Bilder aus der Vergangenheit kamen und gingen, Bruchstücke aus den Jahren eines Kindes, eines Mädchens, das ihn Demon nannte, ohne dabei zu erröten. Bilder eines Mädchens, das reiten konnte – o ja, geritten war sie schon immer, aber wann hatte sie es zu einer solchen Meisterschaft gebracht? -, ein Mädchen, dem er schon vor langer Zeit die Qualitäten zugeschrieben hatte, die Carruthers einen »guten Hintern« nannte – dieser offene Mut, der schon beinahe an Leichtsinn grenzte.
    Als er sein Pferd gegenüber von The Flynn anhielt, hatte er sich ein gutes Bild von ihr gemacht. Sie war nicht Flick. Sie hieß Felicity.
    Seine Augen hatte er zu Schlitzen zusammengezogen, als er sie jetzt eindringlich ansah, dann streckte er die Hand aus und zog ihr den Schal vom Gesicht.
    Und stellte fest, dass er in das Gesicht eines Engels von Botticelli sah.
    Er ertrank fast in diesen klaren blauen Augen, die heller waren als seine. Sein Blick wurde unwiderstehlich angezogen von einem Mund, der perfekt geformt war, und von Lippen von dem zartesten Rosa, das er je gesehen hatte.
    Er holte Luft, zog sich ein wenig von ihr zurück und war innerlich erschrocken darüber, wie tief er bereits in sie versunken war. Er schüttelte die Verzauberung ab, dann warf er der Ursache dieser Verzauberung einen bösen Blick zu. »Was, zum Teufel, denkst du dir eigentlich?«

2
     
    Sie hob das Kinn – ein zierliches, ein wenig spitzes Kinn, das entschieden störrisch aussah.
    »Ich verkleide mich als Stallbursche in deinem Stall, damit ich …«
    »Was für ein verdammt dummer Spaß! Was, zum Teufel … «
    »Es ist kein Spaß!« Ihre blauen Augen blitzten, ihr Gesichtsausdruck wurde kampflustig. »Ich tue es für den General!«
    »Für den General?« General Sir Gordon Caxton war Demons Nachbar und Mentor und Felicitys – Flicks – Vormund. Demon verzog grimmig das Gesicht. »Du willst doch nicht etwa behaupten, dass der General etwas davon weiß?«
    »Natürlich nicht!«
    The Flynn bewegte sich. Mit fest zusammengepressten Lippen wartete Demon, während Flick das große Tier beruhigte.
    Ihr Blick ruhte einen Augenblick lang auf ihm, irritiert und abschätzend, dann sah sie ihm ins Gesicht.
    »Es ist alles wegen Dillon.«
    »Dillon?« Dillon war der Sohn des Generals. Flick und Dillon waren im gleichen Alter. Demons letzte Erinnerungen an Dillon waren die an einen dunkelhaarigen Jungen, der großspurig im Haus des Generals in Hillgate End herumlief, angab und unverdiente Aufmerksamkeit forderte.
    »Dillon steckt in Schwierigkeiten.«
    Demon hatte den deutlichen Eindruck, dass sie nur mit Mühe das Wort »wieder einmal« vermied.
    »Er wurde verwickelt – ganz ungewollt – in eine

Weitere Kostenlose Bücher