Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: In den Fesseln der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
und seine Tanten und auch seine Mutter voller Aufregung waren über Hochzeiten, Ehefrauen und zu erwartende Babys, hatte er sich entschieden, sich rar zu machen und die Saison aus der sicheren Entfernung seines Gestütes und der ungefährlichen Gesellschaft in Newmarket zu beobachten.
    Das Schicksal hätte keine Möglichkeit, ihn hier zu erwischen.
    Er sah nach unten, um den unvermeidlichen Hinterlassenschaften seiner bevorzugten Lieblinge auszuweichen, dann ging er lässig den langen zentralen Gang zwischen den leeren Pferdeboxen entlang, die sich links und rechts von ihm öffneten. Am anderen Ende des Gebäudes war ein großes Tor geöffnet, das auf die Heide führte. Es war ein schöner Tag, der leichte Wind fuhr den Pferden durch die Mähnen und ließ die langen Schwänze wehen – seine Pferde waren draußen und taten das, was sie am besten konnten. Sie rannten.
    Nachdem er die letzten Stunden in seinem Wagen verbracht hatte, die Schultern von der Sonne gewärmt, war es im schattigen Stall kühl. Ein unerwartet kalter Hauch strich ihm über die Schultern, und ein eisiger Schauer rann ihm über den Rücken.
    Demon runzelte die Stirn und zog die Schultern hoch. Als er die Stelle erreicht hatte, an der sich der Gang zu dem Platz ausweitete, wo die Reiter auf die Pferde stiegen, blieb er stehen und sah auf.
    Ein wohl bekannter Anblick bot sich ihm – ein Junge oder ein Trainer schwang das Bein über den glatten Rücken eines seiner Champions. Das Pferd zeigte ihm sein Hinterteil, doch Demon erkannte sofort eines seiner Lieblingspferde, einen irischen Wallach, der in der kommenden Saison ganz sicher gut laufen würde. Das jedoch war es nicht, was ihn innehalten ließ und warum er plötzlich wie angewurzelt stehen blieb.
    Er konnte von dem Reiter nur den Rücken sehen und ein Bein. Der Junge hatte seine Mütze tief ins Gesicht gezogen, trug eine schäbige Reitjacke und eine weite Cordhose. Die Hose war weit, bis auf eine Stelle – wo sie sich eng um den Po des Reiters schmiegte, der gerade sein Bein über den Sattel schwang.
    Carruthers stand neben dem Pferd und gab Anweisungen. Der Junge setzte sich in den Sattel, dann stellte er sich in die Steigbügel, um sich in die richtige Position zu bringen. Wieder spannte sich die Cordhose.
    Demon zog scharf den Atem ein. Mit zusammengezogenen Augenbrauen und entschlossen vorgeschobenem Kinn ging er nach vorn.
    Carruthers schlug dem Pferd auf das Hinterteil. Der Reiter nickte und ließ dann das Pferd, The Mighty Flynn, hinaus in den Sonnenschein trotten.
    Carruthers wandte sich um und kniff die Augen zusammen, als Demon näher kam. »Oh, Sie sind das.« Trotz der knappen Begrüßung und dem mürrischen Ton lag eine warme Zuneigung in Carruthers Blick. »Sie sind wohl gekommen, um zu sehen, wie sie sich machen, wie?«
    Demon nickte, seine Augen ruhten noch immer auf dem Reiter, der auf The Mighty Flynn saß. »In der Tat.«
    Zusammen mit Carruthers ging er langsam hinter The Flynn her, dem letzten seiner Pferde, das auf die Heide hinausritt.
    Schweigend beobachtete Demon, wie seine Pferde ihre Arbeit machten. The Mighty Flynn bekam heute nur ein leichtes Training, Gehen, Traben, dann wieder Gehen. Obwohl er auch beobachtete, wie die anderen Pferde trainierten, so ruhte Demons Blick die meiste Zeit auf The Flynn.
    Carruthers stand neben ihm und beobachtete seine Schützlinge ganz genau. Demon sah in sein altes Gesicht mit den vielen Falten, vom Wetter gegerbt wie abgetragenes Leder. Seine blassbraunen Augen waren weit geöffnet, während er jeden Schritt, jede Bewegung beobachtete. Carruthers machte sich niemals Notizen, man brauchte ihn auch nicht daran zu erinnern, welches Pferd was getan hatte. Wenn seine Schützlinge in den Stall kamen, würde er ganz genau wissen, wie es jedem einzelnen Pferd ging und was nötig war, um das Beste in ihnen herauszuholen. Carruthers war der erfahrenste Trainer in ganz Newmarket, er kannte seine Pferde besser als seine Kinder, und genau deshalb hatte Demon ihn geplagt und verfolgt, bis er endlich einverstanden gewesen war, Demons Pferde zu trainieren und seine Zeit ausschließlich Demons Pferden zu widmen.
    Demon sah wieder zu dem großen Braunen. »Dieser Junge auf The Flynn – er ist neu, nicht wahr?«, murmelte er.
    »Aye«, antwortete Carruthers, doch er ließ den Blick nicht von den Pferden. »Es ist ein Junge aus Lidgate. Ickley ist abgehauen – wenigstens nehme ich das an. Er ist eines Morgens nicht mehr aufgetaucht, und seither

Weitere Kostenlose Bücher