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In den Fesseln des Wikingers

In den Fesseln des Wikingers

Titel: In den Fesseln des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McFadden
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einmal die Highschool beendet, sondern war bereits ein Jahr früher als Junior abgegangen, weil sie keine Lust mehr gehabt hatte. In Momenten wie diesen bereute sie es. Ihr Dad hatte ihr damals einen Job in der Lane Public Library in Fairfield besorgt.
    „Camus war ein französischer Philosoph und Schriftsteller.“ Sein Spruch sprach sie an, ermunterte sie, ihre sexuelle Neugier zu verfolgen, weil sie es ansonsten später bereuen könnte. Doch nun wollte sie etwas über Vali erfahren. War er ein Abenteurer? Jemand, der das Leben auskostete oder leichtfertig damit umging?
    NYMPHAE: Was bedeutet dein Nickname?
    VALI: Was bedeutet deiner?
    NYMPHAE: Ich habe zuerst gefragt.
    VALI: Aber ich verlange zuerst eine Antwort.
    NYMPHAE: Das ist unverschämt.
    VALI: Du magst Herausforderungen, magst keine Kerle, die sich dir zu Füßen werfen, sich anbiedern, sondern suchst nach jemand Besonderem, wie ich bereits schrieb. Und genau aus diesem Grund wirst du meine Frage jetzt beantworten.
    Claire zögerte. Gedankenversunken biss sie auf dem Nagel ihres kleinen Fingers herum. Ihr gefiel seine fordernde Art, doch gleichzeitig regte sich Trotz in ihr. Sie wollte nicht, dass er sie für eine Landpomeranze hielt, mit der er machen konnte, was er wollte. Gleichzeitig sehnte sie sich danach, sich einem Mann zu unterwerfen. Beides konnte sie nicht in Einklang bringen. Sie sah ihren Wunsch nach sexuellem Neuland dahinschmelzen.
    VALI: Du haderst, weil du mich nicht einschätzen kannst, das verstehe ich. Nicknames sind wie Masken, du weißt nicht, wer sich dahinter verbirgt. Erlöser oder Teufel? Aber vielleicht bin ich genau derjenige, den du gesucht hast. Ich habe gesehen, wie du aus dem Chat geflüchtet bist, als dieser Kerl dich angefleht hat, sich mit ihm zu treffen. Das ist es nicht, was du möchtest. Aber ich werde nicht betteln, höchstens bitten, aber diese Bitte ist nicht flehentlich gemeint, sondern nachdrücklich. Also? Hast du die Kraft nachzugeben?
    Unwillkürlich schmunzelte Claire. Vielleicht suchte sie ja nach dem Unmöglichen: einem Teufelchen, das Erlösung brachte.
    In Todds Büro war es brütend heiß. Sie stellte den weißen Tischventilator an, der gleich neben der Lampe stand. Staubflocken wurden fortgeweht. Er war so groß wie ein Wagenrad und selbst auf der niedrigsten Stufe viel zu stark, um auf dem Tisch zu stehen. Deshalb stellte sie ihn auf den Boden, damit er wenigstens von unten etwas Kühlung brachte. Aber der Wind verstärkte auch das Prickeln zwischen ihren Beinen.
    NYMPHAE: Kraft? Bedeutet es nicht vielmehr Schwäche?
    VALI: Ganz und gar nicht. Man muss stark sein, um sich zu unterwerfen.
    Unterwerfen? Da war das Wort, das sich seit der Zeit auf dem Hochhausdach in New York City in ihrem Kopf festgesetzt hatte. Er hatte es einfach so geschrieben. Also hatte auch er ihr Profil gelesen. Devot, aber nicht in Not, hatte sie dort notiert, um jedem, der Interesse an ihr hatte, zu verdeutlichen, in welche Richtung sie tendierte, und gleichzeitig klarzumachen, dass sie sich nicht jedem hingeben würde. Sexueller Notstand war bei ihr nicht ausgebrochen, sondern sie war lediglich neugierig. Sehr neugierig.
    Ihre Finger zitterten leicht, als sie tippte.
    NYMPHAE: Seerose.
    Sie schrieb nur dieses eine Wort, die Antwort, um die er mit Nachdruck gebeten hatte. Sich zu unterwerfen war nicht so einfach, wie sie gedacht hatte, dabei ging es in diesem Fall nicht einmal um eine sexuelle Handlung. Vielleicht sollten ihre Träume nur Träume bleiben.
    Claire lehnte sich mit einem Seufzer zurück und rieb sich über die Augen.
    VALI: Danke.
    NYMPHAE: Du forderst Gehorsam und sagst Bitte und Danke. Ist das nicht heuchlerisch?
    Okay, jetzt wirst du schnippisch, stellte sie fest, aber sie hatte bereits auf die Enter-Taste gedrückt, und ihre Sätze tauchten im Chat auf.
    VALI: Nein, meine kleine Nymphe. Man darf niemals den Respekt voreinander verlieren. Das ist wichtig.
    Diese Aussage beruhigte sie. Es bedeutete, dass sie nicht weniger wert war als er. Wenn Respekt Teil der Unterwerfung war, wurde niemand herabgewürdigt.
    NYMPHAE: Was ist nun mit deinem Nickname?
    VALI: Viel wichtiger ist: Was ist mit deinem?
    NYMPHAE: Das schrieb ich doch bereits.
    VALI: Ein einzelner Buchstabe macht manchmal einen riesengroßen Unterschied.
    NYMPHAE: Ich verstehe nicht.
    VALI: Dafür hast du ja jetzt mich. Um dir die Dinge zu erklären. ;)
    Jetzt sprach er wieder von Unterwerfung, ahnte Claire, eine subtile frivole Andeutung. Jedes Mal, wenn

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