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In den finsteren Wäldern (German Edition)

In den finsteren Wäldern (German Edition)

Titel: In den finsteren Wäldern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Dunkelheit.
    Dann ergriff er die Flucht.
    Er rannte zwischen die Bäume, rannte, bis seine Lungen brannten. Schließlich erreichte er den Bach. Mit kräftigen Zügen durchquerte er das Wasser, kletterte das andere Ufer hinauf und stieß um ein Haar mit einem einäugigen Mann zusammen. Lander rammte ihm das Knie in den Schritt. Mit dem Beil schlug er den Schädel des Kerls zu Brei.
    Er kauerte sich über die Leiche. Im Wald herrschte Stille. Entweder hatte er seine Verfolger abgeschüttelt oder sie hatten aufgegeben.
    Er hatte Zeit.
    Lander nahm das Messer des Toten an sich. Er zog dem Mann dessen Lederweste aus und hielt sie ins Mondlicht. Auf der Rückseite prangte eine kunstfertige Zeichnung. Eine nackte Frau mit ausgestreckten Armen, auf jeder Handfläche eine dunkle Kugel. Er erkannte, dass es sich bei den Kugeln um Nippel handelte.
    Die Weste bestand aus der Brusthaut eines Tätowierten.
    Mit einem Schauder zog er sie an.
    Dann rannte er weiter.

Kapitel 13
    Cordie kletterte auf einen umgestürzten Baumstamm. Sie hielt sich an einem abgestorbenen Ast fest, um sich zu stützen, und ließ den Blick über die Umgebung wandern. In der Dunkelheit konnte sie lediglich weitere Bäume ausmachen.
    Ben kletterte neben sie. »Wohin?«, fragte er.
    »Ich schätze, das spielt keine Rolle. Ich meine, wir könnten überall sein.« Es gelang Cordie nicht, die Verzweiflung aus ihrer Stimme zu verbannen.
    »Willst du zurückgehen?«
    »Zurück wohin?«
    »Versuchen, die anderen wiederzufinden.«
    »Ach, und du weißt, wo sie sind?«
    »Nicht genau, aber ...«
    »Und wie sollen wir sie dann finden? Einfach umdrehen und loswandern? Tolle Idee.« Sie setzte sich auf den Baumstamm und schob sich vorwärts, streckte die Beine dem nicht zu erkennenden Boden zu. Dann stieß sie sich ab. Allerdings nicht kräftig genug. Ein vorstehender Aststumpf schabte über ihr Kreuz, als sie fiel. »Verdammt!« Sie stolperte vorwärts und hielt sich den Rücken.
    »Hast du dir wehgetan?«
    »Ja! Scheiß, Scheiße, Scheiße!«
    Ben sprang hinunter.
    »Gottverdammte Scheiße! «
    »Lass mal sehen.«
    Cordie drehte sich um und hob den Rückenteil ihrer Bluse an. »Ist nur ein Kratzer.«
    »Küss ihn und mach ihn heil. Aber vorsichtig .« Sie spürte die zarte Berührung seiner Lippen auf dem Rücken.
    »Besser?«
    »Ja. Danke.«
    Er stellte sich neben sie und ergriff ihre Hand. Cordies Blick wanderte über die dunkle Wildnis. »Ich weiß nicht, Ben. Sie könnten überall sein.«
    »Wir gehen einfach weiter.« Er zuckte mit den Schultern. »Sonst können wir ja nicht viel tun.«
    »Wenn wir nur zu dieser Lichtung zurückfinden könnten ... Ich dachte, sie läge in dieser Richtung, aber ...« Sie schüttelte den Kopf. »Hier sieht überhaupt nichts vertraut aus.«
    »Ich glaube, wir sind noch nicht weit genug gegangen.«
    »Kann sein.«
    »Es war eine große Lichtung. Wahrscheinlich stoßen wir früher oder später unweigerlich darauf.«
    »Ich würde sagen ...« Jäh verstummte sie und taumelte zurück, als ein nackter Junge hinter einem Baum hervorsprang. Leicht geduckt, eine Hand vorgestreckt, versperrte er ihnen den Weg. In der Hand hielt er ein Messer.
    Cordie und Ben wichen zurück. Der Junge bewegte sich vorwärts, folgte ihnen.
    »Wegrennen?«, flüsterte Ben.
    »Schnappen wir uns sein Messer. Er ist nur ein Kind.« Cordie senkte den Blick in der Hoffnung, etwas zu entdecken, das sie als Waffe benutzen konnte. Der Boden erwies sich als zu dunkel. Dann stieß sie mit der Ferse gegen einen harten Gegenstand. Sie bückte sich und tastete danach. Ihre Fingerspitzen entdeckten eine feuchte Oberfläche aus Rinde. Sie griff zu, stellte fest, dass es sich um einen dicken Ast handelte, und hob ihn hoch. Er begann, sich vom Boden zu lösen, ein Ende jedoch blieb unten.
    Das verdammte Ding war gut dreieinhalb Meter lang!
    Als Cordie losließ, sprang der Junge vorwärts. Sein Messer schnellte auf ihr Gesicht zu. Sie riss einen Arm hoch, um es abzuwehren. Die Klinge schlitzte ihr den Unterarm auf. Dann packte Ben den Jungen, zog ihn zurück und griff nach der Hand mit dem Messer. Er bekam es nicht zu fassen, aber Cordie schloss beide Hände um das Handgelenk und drehte es mit einem kräftigen Ruck. Der Arm gab ein Geräusch wie knackende Knorpel von sich. Der Junge schrie auf. Das Messer fiel ihm aus den Fingern.
    Cordie ließ sich auf Hände und Knie fallen, während Ben versuchte, den sich windenden Jungen festzuhalten. Sie tastete auf dem feuchten Boden

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