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In den finsteren Wäldern (German Edition)

In den finsteren Wäldern (German Edition)

Titel: In den finsteren Wäldern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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richtete sich auf. Seine Schulter stieß gegen einen Querbalken. Das Pfahlgerüst schwankte in der losen Erde. Hastig ergriff er es, um zu verhindern, dass es umfallen konnte. Dann wirbelte er herum und schaute zurück. Neala harrte tief geduckt aus. Sherri stand ein Stück hinter ihr aufrecht mit dem Rücken zu ihm da. Ihre Schultern befanden sich auf selber Höhe mit den Querbalken, ihr Kopf war nur knapp unter all den anderen Köpfen.
    Robbins beobachtete sie und begriff, dass sie nicht nach Krulls Ausschau hielt. Sie starrte die aufgespießten Schädel an. Dutzende davon. Rings um sie. Sie schienen sich heranzudrängen wie ein abscheulicher Menschenauflauf.
    »Sherri!«, brüllte er.
    Sie wirbelte herum. Stieß gegen einen Pfahl. Der stürzte gegen einen anderen, der daraufhin kippte, und plötzlich schwankte und fiel ein Dutzend der Gebilde. Die grausigen Kreuze neigten sich einander zu, als wollten sie sich Geheimnisse zuflüstern, andere prallten gegeneinander, wieder andere landeten auf dem Boden und rollten über die Erde.
    Sherri starrte auf das Chaos, dann schaute sie zu Robbins. Ihre Augen und ihr Mund glichen dunklen Löchern in ihrem vom Mondlicht erhellten Gesicht.
    Neala begann, sich aufzurichten. Robbins drückte ihren Kopf nach unten. »Nicht hinsehen«, warnte er. »Sherri, geh einfach weiter.«
    Sie rührte sich nicht.
    »Sherri!«
    »Ich kann nicht.«
    »Bleib hier«, forderte er Neala auf.
    Er duckte sich unter den Querbalken hindurch und bahnte sich einen Weg durch das Labyrinth der Pfähle. Als er in Sherris Nähe gelangte, versperrten ihm die Kreuze in willkürlichen Winkeln den Weg. Er versuchte, eines beiseite zu hieven. Ein verwitterter Kopf, wenig mehr als ein Totenschädel mit einigen im Wind flatternden Haarsträhnen, schaukelte vor seinem Gesicht. Angewidert ließ er den Pfahl fallen.
    Er stand Sherri gegenüber. Sie befand sich einige Meter entfernt. Ein Gewirr von Stöcken und Köpfen trennte sie voneinander. Ohne den Blick von ihr zu lösen, bewegte er sich vorwärts, stieg mit großen Schritten auf die morschen Kreuze und stampfte sie in den Boden. Zweimal landete sein Fuß auf Köpfen. Einer zersplitterte. Der andere kippte wie ein Stein und brachte Robbins beinah zu Fall. Im letzten Moment erlangte er das Gleichgewicht wieder und schauderte vor Grauen bei der Vorstellung, in dieses bizarre Chaos zu fallen.
    Dann erreichte er Sherri und ergriff ihren Arm.
    Er schaute an ihr vorbei. Niemand verfolgte sie.
    »Alles in Ordnung?«
    Sie brachte nur ein Wimmern heraus.
    Robbins zog sie an der Hand durch das in den Boden getrampelte Gewirr.
    »Mach die Augen zu«, sagte er.
    Kurz schaute er zurück, um sich zu vergewissern, dass sie seinem Rat gefolgt war, dann zog er sie weiter. Er forderte sie auf, sich an seinem Gürtel festzuhalten. Als er das erste aufrecht stehende Kreuz erreichte, trat er es um. Der Kopf flog davon, doch er sah nicht hin. Ein weiteres Kreuz stand ihnen im Weg. Fluchend benutzte er den Gewehrkolben, um es beiseite zu schlagen. Er bewegte sich schnell und räumte ein Hindernis nach dem anderen aus dem Weg.
    »Neala, lass die Augen zu. Wir sind gleich bei dir.«
    Immer noch schlug er die Gebilde beiseite. Sie prallten gegen andere und Köpfe flogen davon.
    Als er Neala beinahe erreicht hatte, zerrte er drei der Kreuze aus der Erde und schleuderte sie zur Seite. Er trat an Neala vorbei. »Halt dich an Sherri fest. Und lass die Augen zu.«
    »Johnny, was ...«
    »Ich bringe uns zur Hütte.«
    Sein Fuß schoss vorwärts und trat einen wackligen Pfahl um. Dieser brachte den davor zu Fall und jener wiederum einen anderen. Während die Gebilde kippten, preschte er weiter und schlug noch mehr um. Er schwang das Gewehr. Der Kolben fällte ein Kreuz nach dem anderen. Robbins schwang die Waffe hoch und sie erfasste einen Kopf. Er schwang sie tief und die Stöcke fielen auseinander. Dann standen ihm keine weiteren Kreuze mehr im Weg. Die Tür der Hütte befand sich nur noch wenige Meter entfernt.
    Robbins drehte sich um und betrachtete die Schneise, die er durch die Barriere geschlagen hatte. Der Pfad war von halb umgestürzten Kreuzen gesäumt, die in seltsamen Winkeln aus der Erde ragten.
    »Alles in Ordnung«, verkündete er.
    Die Frauen richteten sich auf und schauten zurück. Sherri riss eine Hand an den Mund. Neala wandte hastig den Blick ab.
    Robbins ging zur Tür der Hütte. Sie besaß keinen Griff. Stattdessen hing ein Lederriemen heraus. Er zog daran und hörte das

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