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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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Zigarettenstummel. Er beugte sich nach unten und drückte ihn aus. Sein Gesichtsausdruck war hart und düster, und er schien wütend zu sein. Als er sich wieder aufrichtete, überragte er sie ein gutes Stück. Sie hatte ganz vergessen, wie groß er war. Einen Meter neunzig oder etwas ähnlich Absurdes.
    Erin hielt die Hand vor ihren offenen Mund. Dann zwang sie sich, sie runterzunehmen. Kopf hoch, Schultern zurück, press die Knie nicht zusammen! , befahl sie sich. »Warum lungerst du vor meinem Haus herum?«
    Er kniff seine dunklen Brauen zusammen. »Ich lungere nicht herum«, brummte er. »Ich hab nur noch schnell eine geraucht, bevor ich bei dir klingeln wollte.«
    Sein lohfarbenes Haar war noch länger und wilder als am Crystal Mountain, sein hageres, kantiges Gesicht noch schmaler. Seine grünen Augen bildeten einen funkelnden Kontrast zu den dunklen Schatten der Erschöpfung darunter. Der Wind spielte mit seinen Haaren, die ihm offen auf die breiten Schultern hingen. Sie wehten ihm ins Gesicht, und er strich sie mit einer Hand zurück. Es war die mit der furchtbaren Brandnarbe.
    Seine grimmige, unversöhnliche Miene erinnerte an einen keltischen Barbarenkrieger, der gerade in die Schlacht zog. Härtet sein Haar mit Kalk, gebt ihm einen Bronzehelm, einen Halsreif aus verdrilltem Gold, einen Kettenpanzer – nur dass die meisten keltischen Krieger der Eisenzeit Rüstungen verschmäht hatten, um ihre Furchtlosigkeit unter Beweis zu stellen, tönte die kleinliche Gelehrte in ihr. Sie waren nackt und mit herausforderndem Zorngebrüll aufs Schlachtfeld gestürmt.
    Oh nein. Hör auf damit. Denk bloß nicht in diese Richtung.
    Sie wollte dieses Bild nicht in ihrem Kopf haben, aber es war zu spät. Sie stellte sich Connors großen, harten, sehnigen Körper bereits vor. Splitterfasernackt.
    Nervös senkte sie den Blick. Sie fixierte die Zigarettenkippen, die um seine abgewetzten Stiefel verstreut lagen. Drei an der Zahl.
    Sie schaute auf. »Drei Zigaretten? Auf mich wirkt das sehr wohl wie herumlungern.«
    Er wirkte ertappt. »Ich musste noch meinen Mut zusammennehmen.«
    »Um an meiner Tür zu klingeln?« Sie konnte den Sarkasmus in ihrer Stimme nicht unterdrücken. »Jetzt mach mal halblang. So furchteinflößend bin ich wahrlich nicht.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Glaub mir, für mich schon.«
    »Hmm. Ich bin froh, dass es jemanden gibt, auf den ich diese Wirkung habe, weil nämlich der Rest der Welt derzeit nicht allzu beeindruckt von mir zu sein scheint«, spottete sie.
    Seine Miene war so unerschütterlich, dass sie das Bedürfnis zu brabbeln überkam. »Warum musst du deinen Mut zusammennehmen, um mit mir zu sprechen?«
    »Deine letzten Worte an mich waren alles andere als herzlich. Es war so was in der Art von: ›Hau endlich ab, du kranker Mistkerl!‹.«
    Sie biss sich auf die Lippe. »Meine Güte, habe ich das wirklich gesagt?«
    »Es war eine grauenvolle Situation. Du warst völlig durcheinander.«
    »Es tut mir leid. Fürs Protokoll: Du hattest es nicht verdient.«
    Seine Augen waren so unglaublich strahlend. Wie konnte eine derart kühle Farbe solche Glut verströmen? Sie versengte ihr das Gesicht und sorgte dafür, dass sich etwas tief in ihrem Körper heiß und eng zusammenzog. Erin schlang die Arme um sich. »Es gab mildernde Umstände.«
    »Oh ja, die gab es. Geht es dir gut, Erin?«
    Ein Windstoß erfasste sie und ließ Connors langen Mantel um seine Knie flattern. Fröstelnd zog Erin ihre dünne Jeansjacke enger um sich. Es hatte ihr schon so lange niemand mehr diese Frage gestellt, dass sie vergessen hatte, was sie darauf antworten sollte. »Hast du etwa drei ganze Zigarettenlängen vor meinem Haus gewartet, um dich danach zu erkundigen?«, wich sie aus.
    Ein kurzes, schroffes Kopfschütteln war die Antwort.
    »Also … warum dann?«
    »Ich habe meine Frage zuerst gestellt.«
    Sie schaute nach unten, weg, zur Seite, überall sonst hin, aber sein Blick war wie ein Magnet, der ihre Augen wieder zu seinen zog und die Wahrheit aus ihr heraussaugte. Ihr Vater hatte ihn früher immer einen verdammten Hellseher genannt. Connor hatte ihn nervös gemacht. Aus gutem Grund, wie sich herausstellte.
    »Ach, vergiss es«, kapitulierte er schließlich. »Ich hätte nicht fragen sollen. Trotzdem muss ich dringend mit dir sprechen, Erin. Kann ich mit nach oben kommen?«
    Die Vorstellung, seine überwältigende männliche Präsenz in ihr schäbiges kleines Apartment zu lassen, jagte ihr einen Schauder über den

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