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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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Dämmerung kleiner wurde. Der Wind peitschte ihm das strubbelige Haar in sein ernstes, edel geformtes Gesicht. Der Mantel schlug um seine Beine. Seine durchdringenden Augen fixierten ihre, fesselten sie, bis der Bus um die Ecke bog und außer Sicht war.
    Sie ließ sich auf einen Sitz sinken. Ihr Blick zuckte von Fahrgast zu Fahrgast, als fürchtete sie, dass Georg Luksch plötzlich aus dem Nichts auftauchen und ihr dieses verführerische Lächeln zuwerfen könnte, das sie vor sechs Monaten am Crystal Mountain aus der Fassung gebracht hatte. Sie war überrascht und erfreut gewesen, dass sich ein Mann von seinem Kaliber für sie interessiert hatte. Fast war sie versucht gewesen, es mit ihm zu probieren, nur um den Fluch ihrer selbst auferlegten Enthaltsamkeit abzuschütteln – aber irgendetwas hatte sie zurückgehalten.
    Ihre Freundinnen hatten am Ende die Geduld mit ihr verloren. Was zum Geier suchst du bei einem Mann, Erin? Georg ist intelligent, er ist gut gebaut, er ist charmant, er hat diesen sexy Akzent, er sieht aus wie ein GQ-Cover-Model, und er steht auf dich! Hör auf, dich wie eine verdammte Nonne zu gebärden! Los, schnapp ihn dir, Mädchen!
    Sie hatte versucht zu erklären, dass die lässige Wärme, die Georg verströmte, sie nicht wärmte. Es war vergleichbar damit, wie ihre Geschmacksknospen sich nicht von Sacharin oder Süßstoff täuschen ließen. Die Süße war nicht echt, sie befriedigte nicht. Ihre Freundinnen hatten das als nicht überzeugend abgetan. Sie hatten ihr vorgeworfen, übermäßig wählerisch zu sein. Oder einfach zu feige.
    Die Tatsache, dass sie mit diesem abscheulichen Mann nicht geschlafen hatte, war hinterher, als ihre Welt in Trümmern lag, ihr einziger kleiner, privater Triumph und Trost gewesen.
    Niemand im Bus hatte die richtige Größe oder Statur, um Luksch zu sein. Jedes Mal, wenn das Gefährt ächzend an einer Haltestelle zum Stehen kam, hielt Erin die Luft an, bis sie sehen konnte, wer zugestiegen war. Ein junges Mädchen, das sich im Gothic-Stil kleidete, mit schwarzen Lippen und Piercings im Gesicht. Eine beleibte Dame lateinamerikanischer Abstammung. Eine junge Karrierefrau im Hosenanzug, die auf dem Heimweg war, nachdem sie an einem Samstag in irgendeinem Hochleistungsunternehmen Überstunden geschoben hatte, so wie Erin es selbst oft getan hatte, damals, in den guten, alten Zeiten, als sie noch fest angestellt gewesen war. Kein Georg. Nicht, dass sie sein Gesicht zwingend wiedererkannt hätte nach dem, was Connor damit angestellt hatte. Bei der Erinnerung an dieses blutige Gemetzel überrollte sie eine neue Welle der Übelkeit.
    Sie verhielt sich wirklich idiotisch. Sollte Novak sich wirklich die Mühe machen, an sie zu denken, würde er nicht Georg schicken.
    Es könnte jeder sein.
    Novak las die E-Mail auf seinem Laptopmonitor, dann tippte er die Antwort ein. Obwohl er nur seine rechte Hand sowie Daumen und Mittelfinger seiner linken benutzte, bediente er die Tastatur flink und gekonnt. Er starrte auf den Text und rieb dabei die Stummel seiner entstellten Hand gegeneinander.
    Eine konstante, pochende Erinnerung an die Rache, die man ihm schuldete.
    Der Wind, der auf der Terrasse ging, ließ seine Augen tränen. Sie brannten und juckten, da sie nicht an die farbigen Kontaktlinsen gewöhnt waren, also holte er die Box aus seiner Tasche und nahm sie heraus. Die Klebemittel und die individuell gefertigten Prothesen, die seine Gesichtszüge verfremdeten, waren zwar unbequem, zum Glück aber nur eine vorübergehende Maßnahme. Er benötigte sie nur so lange, bis er eine letzte Runde kosmetischer Operationen organisiert hätte.
    Sein Blick schweifte über die Stadt. Was für ein Genuss, nach Monaten innerhalb von Gefängnismauern endlich wieder die schroffen Gebirgszüge zu sehen, die das edelsteinfarbene Grün, Blau und Silbergrau Seattles säumten. Er klickte auf SENDEN und trank einen Schluck Cabernet aus einer prächtigen Nachbildung eines keltischen Trinkbechers aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Er war aus einem echten menschlichen Schädel gefertigt und mit gehämmertem Gold verziert. Ein exzentrischer Luxus, aber nach seiner Gefängniserfahrung durfte er sich den erlauben.
    Er hatte Erin für dieses kostspielige neue Hobby zu danken. Seltsam, dass er erst jetzt eine Vorliebe für blutgetränkte Artefakte der Kelten entwickelt hatte. Ihr Hang zu Ritualmorden fand sein Echo in seiner eigenen Seele.
    Das Opfer, das er plante, war von den Göttern gesegnet. Er

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