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In der Bucht der Liebe

In der Bucht der Liebe

Titel: In der Bucht der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin
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hörte sie den Motor seines Wagens anspringen. Da es erst kurz vor sechs war, beschloss sie, die Zeit vor dem Frühstück zu nutzen und noch einige Seiten zu schreiben, und setzte sich an ihren Arbeitsplatz.
    Den Tag verbrachte sie mit Ben und packte schon ihre und seine Sachen zusammen, weil sie am nächsten Morgen nach Florenz fahren wollten.
    Am Nachmittag rief Dante an, um ihr zu sagen, dass er erst sehr spät nach Hause kommen würde. Unter dem Vorwand, Kopfschmerzen zu haben, zog sie sich zurück, nachdem sie Ben ins Bett gebracht hatte.
    Sie hörte Dante nicht zurückkommen, doch als sie am nächsten Morgen aufwachte, sah sie, dass das Bett auf seiner Seite zerwühlt war. Er selbst war jedoch nicht da, offenbar war er schon wieder aufgestanden.
    In Graziellas Wohnung in Florenz gab es für Ben kein Spielzimmer, und er konnte auch nicht unbeaufsichtigt draußen spielen. Deshalb versuchte Taylor, ihn den ganzen Tag zu beschäftigen.
    Dante verbrachte viel Zeit in seiner Firma und war tagsüber fast nie zu Hause. Als er einmal früher zurückkam, setzte er sich nach dem Dinner mit dem Laptop in das Arbeitszimmer seiner Mutter, wo er bis tief in die Nacht blieb.
    Am Abend vor ihrer Abreise nach Sydney besuchten sie eine Wohltätigkeitsveranstaltung in der Innenstadt zugunsten behinderter Kinder, die offiziell von Dantes Unternehmen gesponsert wurde.
    In dem Hotel, wo das Event stattfinden sollte, warteten bereits zahlreiche Gäste in dem mit edlen Marmorfliesen ausgelegten Foyer vor dem Ballsaal. Die meisten Männer trugen schwarze Abendanzüge und die Frauen, die über und über mit funkelnden Juwelen geschmückt waren, festliche Designermodelle.
    Dante wirkte in seinem schwarzen Smoking, dem weißen Seidenhemd und der schwarzen Fliege attraktiver als alle anderen Männer und zog die Blicke vor allem der weiblichen Gäste auf sich. Taylor stand neben ihm und nahm lächelnd die zahlreichen Glückwünsche entgegen. Offenbar hatte es sich herumgesprochen, dass sie geheiratet hatten.
    Einige der jüngeren, perfekt gestylten Frauen gratulierten eine Spur zu fröhlich und mit einem aufgesetzten Lächeln – oder bildete sie sich das nur ein? Jedenfalls fragte Taylor sich, wie viele Freundinnen ihr Mann gehabt hatte.
    „Du hast zahlreiche Verehrerinnen“, stellte sie ruhig fest, als eine wunderschöne junge Frau wieder verschwand, die ihn allzu begeistert und überaus herzlich begrüßt hatte.
    „Beunruhigt dich das?“ Er blickte ihr in die Augen und verzog leicht belustigt die Lippen.
    Sie schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln. „Keineswegs. Wieso auch?“
    In dem Moment wurde die Tür zum Ballsaal geöffnet, die Leute strömten hinein und wurden zu den reservierten Tischen geführt.
    Dante legte ihr den Arm um die Taille und dirigierte sie durch die Menge. Seine Berührung verursachte ihr ein Kribbeln im Bauch, und wieder einmal wurde Taylor bewusst, welche Sinnlichkeit und Leidenschaftlichkeit sich hinter seinem weltmännischen Auftreten verbargen. Er war ein Mann, der einer Frau den Verstand rauben konnte – und das machte er ungemein geschickt.
    Als Vorstand der d’Alessandri Corporation war er natürlich weithin bekannt, und so fand auch die Frau, die er geehelicht hatte, allgemeines Interesse.
    In den Medien war über den tragischen Tod seines Bruders Leon und dessen Frau und deren jetzt verwaisten kleinen Sohn ausführlich berichtet worden. Von daher lag die Vermutung nahe, Dante hätte nicht zuletzt deshalb geheiratet, um dem Jungen ein geordnetes Familienleben bieten zu können.
    Weshalb sollten wir also so tun, als wären wir ein Liebespaar?, dachte Taylor. Sie gestand sich jedoch ein, dass sie viel zu viel für ihn empfand und Gefahr lief, seine Zuneigung für Liebe zu halten. Es wäre der reinste Wahnsinn, ihr Herz an ihn zu verlieren.
    „Hallo, mein Lieber!“ Es klang wie ein erotisches Schnurren, wenn es so etwas überhaupt gab.
    Schon wieder fiel ihm eine junge Schöne um den Hals und küsste ihn, ohne Taylor zu beachten. Er löste sich jedoch sogleich aus der Umklammerung, was der Frau nicht zu passen schien. Sie machte ein beleidigtes Gesicht und verzog die Lippen zu einem Schmollmund, ehe sie etwas auf Französisch sagte.
    „Sprich Englisch, Simone“, forderte Dante sie hart auf und zog Taylor fester an sich. „Das ist meine Frau Taylor.“
    Dantes Bekannte rang offensichtlich um Fassung. „Deine Frau, mein Liebling?“ Ihr Lächeln wirkte aufgesetzt. „Ich war nur einen einzigen Monat

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