In der Bucht der Liebe
Stolz erwähnt hatte. Das Gut war so etwas wie eine Zuflucht für ihn. Hierhin zog er sich zurück, wenn er dem Alltagsstress entkommen wollte.
Doch die Zeit des Entspannens war bald wieder zu Ende, denn er musste am Dienstag für einen Tag nach Paris. Einen Tag später, also am Mittwoch, wollten sie mit Graziella zurück nach Florenz fahren und am Sonntag nach Sydney fliegen. Zwischendurch musste er noch an mehreren geschäftlichen Besprechungen teilnehmen und andere wichtige Arbeiten erledigen.
Er hatte einen vollen Terminkalender, aber das ließ sich nicht ändern. Wenn er weiterhin Erfolg haben wollte, musste er den Finger am Puls des Unternehmens haben.
Als er am Abend ins Haus zurückkam, eilte er in seine Suite, um zu duschen und sich zum Abendessen umzukleiden. Taylor stand im Badezimmer vor dem Spiegel und steckte sich die Haare auf. In dem modischen pinkfarbenen Kleid sah sie ganz bezaubernd aus.
„Wo ist Ben?“, fragte er und zog sich aus.
„Bei Graziella.“ Bewundernd betrachtete sie im Spiegel Dantes breite Schultern, den muskulösen Rücken und seine gebräunte Haut. Sie unterdrückte den Wunsch, ihm die Arme um den Nacken zu legen, sich an ihn zu schmiegen und ihn zu küssen.
Stattdessen konzentrierte sie sich lieber auf ihre Frisur und ihr Make-up.
Das Abendessen verlief in entspannter Atmosphäre. Anschließend brachten sie Ben ins Bett und lasen ihm die versprochenen Geschichten vor.
„Ich habe noch zu tun und bin im Arbeitszimmer“, erklärte Dante, nachdem sie das Schlafzimmer des Jungen verlassen hatten.
„Okay, dann verziehe ich mich in die Bibliothek und schreibe noch einige Seiten“, erwiderte Taylor lächelnd.
Wir haben nicht aus Liebe geheiratet, das darf ich nicht vergessen, mahnte sie sich, als sie den Laptop einschaltete. Sie musste akzeptieren, dass ihr Leben nach der Hochzeit nicht viel anders verlief als zuvor – außer dass sie jetzt jede Nacht in den Armen ihres Mannes lag, der ein unglaublich geschickter Liebhaber war.
Erst als die Buchstaben vor ihr auf dem Bildschirm anfingen zu verschwimmen, hörte sie auf und schaltete den Computer aus. Ehe sie in Dantes Suite ging, vergewisserte sie sich, dass Ben tief und fest schlief.
Sie war müde und erschöpft und schlief beinah sogleich ein, nachdem sie unter die Decke geschlüpft war. Dass sich Dante später neben sie legte und sie in die Arme nahm, merkte sie nicht. Doch sie hatte einen wunderschönen erotischen Traum. Jemand streichelte sanft und zärtlich ihre Hüfte und ihre Taille und umfasste eine ihrer Brüste.
„Oh …“, stöhnte sie voller Lust und Verlangen, als weiche Lippen über ihren Hals glitten.
Plötzlich wachte sie auf, und ihr wurde bewusst, dass Dante sie liebkoste. Sie schmiegte sich an ihn und ließ sich von ihm verwöhnen. Sie küssten sich leidenschaftlich, konnten nicht genug voneinander bekommen und verbrachten eine wunderbare Liebesnacht. Viel später lagen sie erschöpft, aber glücklich nebeneinander.
Früh am Morgen wurden sie von dem Weckruf seiner Armbanduhr aus dem Schlaf gerissen. Dante stand auf, hob Taylor aus den Kissen und trug sie ins Badezimmer.
„Was ist los?“, fragte sie.
„Wir duschen zusammen, dann bringe ich dich wieder ins Bett, ziehe mich an und fahre zum Flughafen, nachdem ich einen Kaffee getrunken habe. Du weißt ja, ich fliege heute nach Paris.“ Er betrat die Duschkabine und stellte Taylor dort auf die Füße.
„Ach ja, nach Paris.“
„Ja, aber ich komme heute Abend zurück“, versprach er, ehe er das warme Wasser anstellte und über ihren Körper rinnen ließ. Dann nahm er Seife in die Hand und begann, sie sanft auf Taylors Haut zu verteilen. Schließlich senkte er den Kopf und küsste sie verlangend.
„Wir hatten schon Sex“, erinnerte sie ihn scherzhaft. „Vergiss nicht, du musst nach Paris!“
„Stimmt. Dann warten wir eben bis heute Abend.“
Sie trocknete sich ab und schlüpfte in ihre Seidendessous, die Jeans und ein Top.
Danach ging sie in die Küche, um Kaffee zu machen. Kurz darauf gesellte sich Dante zu ihr. In dem eleganten dunklen Maßanzug, dem weißen Hemd und der seidenen Krawatte war er wieder der weltgewandte Geschäftsmann. Nichts erinnerte mehr an den Winzer in Jeans und T-Shirt.
Den starken Kaffee trank er heiß und schwarz. Nachdem er Taylor zum Abschied fest auf die Lippen geküsst hatte, warf er ihr einen feurigen Blick zu, nahm seinen Laptop und den Aktenkoffer und verschwand.
Während sie die Tassen abwusch,
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