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In der Gewalt des Jadedrachen

In der Gewalt des Jadedrachen

Titel: In der Gewalt des Jadedrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Morell
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wäre es klüger, nachzugeben und sich meinen Vorschlag zu überlegen. Es ist für beide Teile angenehmer, wenn Sie mitspielen.“
    „Wie können Sie es wagen?! Sie haben mich entführt! Ich bin eine freie Bürgerin und ich …“
    „Sie haben gar keine Wahl, das sagte ich ja schon.“
    „Wohin haben Sie mich gebracht?!“
    „In ein Bordell.“
    „Sind Sie übergeschnappt?!“
    „Das werden wir ja sehen.“ Er beugte sich über sie. Sie fühlte eine abermalige Welle, als sein Geruch, eine Mischung aus Mann und äußerst ansprechendem Rasierwasser, in ihre Nase stieg - dieses Mal war es weniger Zorn als ein Gefühl, das über ihren Körper flutete und in ihrem Nabel verebbte. „Sie haben bis morgen Zeit, nachzudenken. Ich rate Ihnen, diese Zeit sinnvoll zu nutzen und in sich zu gehen.“
    „Gehen Sie zum Teufel!“
    „Ein andermal.“ Er richtete sich auf. „Wir sehen uns morgen wieder. Vielleicht haben Sie bis dahin Vernunft angenommen.“ Seine Schritte entfernten sich, und die Tür fiel hinter ihm und der Chinesin zu.
    ***
    „Ich frage Sie ein letztes Mal: Haben Sie mir etwas zu sagen?“
    Lana hätte den Mann, der sich vor ihr aufgebaut hatte, am liebsten getreten. Sie hatte eine äußerst fragwürdige Nacht verbracht. Man hatte sie zwar etwas bequemer gefesselt, sodass sie einige Stunden hatte schlafen können, aber der Schlaf war von langen Wachphasen unterbrochen worden, in denen sie Forrester in die tiefste Hölle gewünscht hatte.
    Sie drehte den Kopf weg, aber er griff in ihr Haar und zwang sie, ihn anzusehen. Sie überlegte, ob sie ihn anspucken sollte, empfand diese Geste dann aber doch zu unappetitlich und begnügte sich damit, ihm einige wohlgesetzte Worte entgegenzuschleudern.
    „Gut. Sie wollen es nicht anders.“ Er rief etwas zur Tür hinaus. Die junge Chinesin vom Vortag kam herein, nickte ihr zu. Hinter ihr noch eine andere. Beide lächelten sie an, verbeugten sich höflich, sagten etwas auf Kantonesisch. Dann ging die eine zu einem kunstvoll lackierten Schrank in der Ecke und öffnete ihn.
    „Was soll das?“, fragte Lana bissig. „Sind das Ihre Folterknechte?“
    „So etwas ähnliches. Nur viel anmutiger.“ Er sah zu den beiden Frauen hinüber, während er redete. „Ich werde Sie zum Sprechen bringen. Auf die eine oder die andere Art. Sie werden am Ende den Mund aufmachen, und Sie werden sogar kooperieren. Wir haben genügend Zeit, die Natur und Tiefe Ihres Widerstands auszuloten.“
    „Haben Sie jetzt vollkommen den Verstand verloren? Was ist das für ein krankes Spiel?! Mich bekommen Sie nie zur Mitarbeit! Und schon gar nicht, nachdem Sie mich entführt haben und hier widerrechtlich festhalten!“
    Ein überlegenes Lächeln antwortete ihr. „Das werden wir ja sehen. Sie sind jetzt meine Gefangene, und wie psychologische Studien gezeigt haben, besteht zwischen Gefangenem und seinem Besitzer eine ganz besondere Beziehung.“
    „Wie zwischen einem Zuhälter und seiner Nutte?“, fragte sie beißend.
    „Hm, ja, wenn auch gefährlicher. Wesentlich gefährlicher sogar, denn der Besitzer hat seine Gefangene – in diesem Fall dich – immer in der Hand. Und …“, er beugte sich noch näher, und sie fühlte seinen Atem auf ihrem Gesicht, …„du gehörst jetzt mir. Und ich werde alles tun, um dich so weit zu bringen, dass du mir gehorchst. Mit anderen Worten“, jetzt strich seine Hand, nein nur ein Finger über ihren Hals, zwischen ihre Brüste und zu ihrem Nabel hin, als wüsste er, dass dies eine sehr erogene Zone bei ihr war, „du wirst erst wieder freikommen, wenn ich alles erfahren habe, was ich wissen will, und bis du bei allem mitspielst, was ich von dir verlange. Wenn du nicht nachgibst, dann gibt es nur noch die harte Tour.“
    „Hören Sie gefälligst auf, plötzlich so vertraulich zu tun!“
    „Weshalb? Wir werden uns in den nächsten Tagen sehr nahe kommen.“ Die selbstsichere Stimme, die zu einem halblauten Flüstern herabgesunken war, krabbelte durch ihre Ohren in ihren Kopf und dann weiter hinunter. Kleine Schauer rannen über ihren Körper, und es war nicht nur Zorn, der sie leicht zittern ließ.
    „Rutsch mir doch …“, stieß sie mit letzter Kraft hervor.
    „So wenig Dankbarkeit für die Sonderbehandlung?“ Forrester blickte sie anzüglich an. „Das ist absolutes High-tech. Made in Taiwan. Der letzte Stand. Die Kunden dieses Bordells zahlen für eine Stunde ein Vermögen. Du kannst dankbar sein, dass du diese Anlage kostenlos ausprobieren darfst. Und

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