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In der Gewalt des Jadedrachen

In der Gewalt des Jadedrachen

Titel: In der Gewalt des Jadedrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Morell
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Gewölbe. Sie blickte sich um. Wenn sie nicht alles täuschte, dann war sie in einer Art Verließ. In jenem Teil dieser alten europäischen Burgen, in dem Gefangene festgehalten und gefoltert worden waren. Dieser Anblick war ihr vertraut. Sie hatte während ihres Aufenthalts in Europa oft diese mittelalterlichen Gebäude besucht und jeden zugänglichen Winkel durchforscht - mit Schaudern, zugleich erregt und abgestoßen von den Dingen, die hier vorgegangen waren
.
    Und jetzt war sie inmitten eines solchen Raums. Sie blickte an sich herab und lächelte überrascht. Sie trug einen hautengen Overall aus Kunstleder, der sich wie eine zweite Haut an ihren Körper schmiegte. Dazu einen breiten Gürtel, an dem einige höchst interessante Dinge hingen – wie Dildos verschiedener Größen, Perlenschnüre, Fesseln, zwei Peitschen, Klammern an Ketten, Metallringe, groß genug, um sie einem Mann über Penis und Hoden zu schieben. Oh la la, also war sie dieses Mal die Domina. Auch nicht schlecht. Sie begann wirklich Gefallen an diesen Filmen zu finden
.
    Sie ging einen Gang entlang. Alle paar Meter steckte eine brennende Fackel in einer Halterung an der Wand, und links und rechts waren Gittertüren in die Mauer eingelassen. Dahinter befanden sich Männer und Frauen. Einige lehnten an den Gitterstäben, griffen nach ihr, flehten sie an, sie herauszulassen, baten um Strafe und Vergebung, andere strichen wie eingesperrte Tiere unruhig hin und her und warfen brennende Blicke auf sie. Manche wiederum hingen geknebelt an Ketten, ihre Körper wiesen Spuren von Bestrafungen auf. Eine Tür stand offen. Ein Mann krümmte sich mit auf dem Rücken gefesselten Händen vor einem anderen, der vor ihm stand. Sein praller Schwanz steckte zwischen zwei Klammern, die der zweite langsam fester drehte
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    Das sah schmerzhaft aus. Lana trat auf die beiden zu.
    „Aufhören.“
    Der Mann ließ sofort los. „Ja, Herrin.“
    Lana straffte die Schultern. Sie war also tatsächlich die Oberdomina hier, die Herrin. Sie fasste probeweise an den Penis des Gequälten. „Das genügt vorläufig. Du machst nur weiter, wenn er wieder ungehorsam ist.“
    Der andere verneigte sich. „Wie Ihr befehlt, Herrin.“
    Lana nickte ihm huldvoll zu und ging weiter, das Gefühl von Macht über diese Burg und alle die Insassen mitnehmend. Hübsches Programm, was Forrester hier ausgesucht hatte. Mal ein bisschen Sadismus auszuleben war auch nicht schlecht
.
    Jetzt erst bemerkte sie den Mann, der ihr folgte. Er war ein Riese mit mächtigen, muskelbepackten Schultern und einer engen Hose. Der Oberkörper war nackt, und über dem Kopf trug er eine Maske. Ein Folterknecht. Und er folgte ihr, um ihren Befehlen zu gehorchen. Ein erregtes Kribbeln ging durch ihren Körper
.
    Sehr oft blieb sie stehen, um die Leute hinter den Gittertüren zu betrachten. Alle waren attraktiv. Die Männer groß, kräftig, mit breiten Schultern und schmalen Hüften und – das verstand sich von selbst – überdimensionalen Genitalien. Die Frauen allesamt oben herum üppig, mit schmaler Taille und geschwungenen Hüften. Helle und dunkle Brustspitzen, manche weich, manche mit zusammengezogenen dunklen Höfen. Die Leute, die hier Regie geführt hatten, hatten nicht mit Sexappeal gegeizt
.
    Sie zuckte zusammen, als eine ausnehmend attraktive Frau hinter einer Gittertür auftauchte. Sie stand nur ruhig am Gitter, sah sie aber mit einem höhnischen Blick an. Sie war etwas kleiner als Lana, schlank, mit einer außergewöhnlich großen Oberweite, die durch die beiden kreuzweise über die Schultern gelegten und unter den Brüsten verlaufende Gurte noch üppiger erschien. Auf ihren Brustwarzen waren Klammern angebracht, die schmerzen mussten, aber trotzdem quittierte sie Lanas Blick durch spöttisches Verziehen des Mundes. Ihre Lippen waren voll und rot, öffneten sich jetzt leicht, um mit der Zunge lasziv zuerst über die Oberlippe – und dann über die Unterlippe zu lecken. Lana kannte die Frau. Sie hatte sie schon einmal gesehen. Zusammen mit einem Mann. Es war kein guter Tag für sie gewesen, und er hatte ihr Leben gründlich durcheinandergebracht
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    Jedenfalls kam es ihr gerade recht, ausgerechnet sie hier vorzufinden. Und dazu als ihre Gefangene. Sie hatte es ihr damals nicht heimzahlen können, aber jetzt war genau die richtige Gelegenheit, die sie sich bestimmt nicht entgehen ließ. Die Frau trat unwillkürlich einen Schritt zurück, als Lanas Augen gefährlich schmal wurden, und auf ihren Lippen ein

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