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In der Gewalt des Jadedrachen

In der Gewalt des Jadedrachen

Titel: In der Gewalt des Jadedrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Morell
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grimmiges Lächeln erschien
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    Sie winkte dem Folterknecht. „Die da kommt mit.“
    Forrester verfolgte den Film aufmerksam und höchst interessiert auf dem kleinen Bildschirm. Er hatte eine junge blonde Frau in einem Ledergewand gesehen, einen Folterknecht, der ihr durch einen muffigen, von Fackeln beleuchteten Gang folgte. Links und rechts waren Gittertüren, hinter denen sich Gefangene befanden. Lustsklaven wohl eher.
    Er fuhr sich über die Stirn. Es war verdammt heiß hier drinnen. Er musste mal ein Wort mit dem Besitzer über die Klimaanlage reden. Aber erst später. Was jetzt kam, wollte er nämlich unter keinen Umständen versäumen.
    Er hob die Augenbrauen, als die Blonde stehen blieb und eine der Frauen herausholen ließ. Eine Frau? Wollte sie sich an einer Frau verlustieren? Er betrachtete das Opfer näher. Sie war dunkelhaarig, mehr als mittelgroß, schlank, mit einem durchtrainierten Körper, hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Lana. Er hatte zuerst angenommen, dass seine attraktive Gefangene dieses Mal die Herrin spielte, jedenfalls war das in dieser Sequenz so vorgesehen, aber offenbar hatte er sich getäuscht. Zweifellos identifizierte sie sich eher mit der Dunkelhaarigen. Dann hatte dieses kleine Biest also einen ziemlichen Hang zum Masochismus.
    Er grinste dreckig. Nicht schlecht, so was zu erfahren.
    Der Riese trat an die Gittertür, zog einen schweren Schlüsselbund hervor, den er an einem Gürtel hängen hatte, und schloss die Tür auf. Die blonde Frau hatte sich ganz in den Hintergrund der kahlen Zelle zurückgezogen. Statt Spott und Überlegenheit flackerte Angst in ihren Augen auf. Sie hob die Hände, wollte sich wehren, aber da hatten sie die Pranken des Folterknechts schon ergriffen und zerrten sie aus der Zelle, hinter Lana her, die zufrieden weiterging. Nach einigen Schritten öffnete sich der Gang in einen großen Raum, dessen Gewölbedecke von zitternden Fackelflammen beleuchtet wurde
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    Sie sah sich um. Hier war alles zu finden, was ein sadistisches Herz begehrte. Streckbänke, eine eiserne Jungfrau, ein Kohlebecken, zwischen dessen glühenden Kohlestücken einige Eisen schon mal vorsorglich auf die richtige Betriebstemperatur gebracht worden waren. Ferner Fesseln, Ketten, Peitschen, Stöcke, Daumenschrauben, Käfige, die über Feuerstellen hingen. Diese Folterkammer hier war noch besser ausgestattet als alles, was Lana bei ihren Exkursionen in alten Burgen gesehen hatte. Da ließ sich so einiges finden, mit dem man dieser Frau das höhnische Grinsen aus dem Gesicht wischen konnte
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    Aber das Beste kam noch
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    Lana strahlte richtig, als sie ihn sah. Ihn, Mark Forrester, den elenden Kerl, der sie entführt hatte, hier festhielt und ihren Körper mit diesen perversen Filmen vor Lust zum Brennen brachte wie ein Henker den Scheiterhaufen – ohne die Flammen zu löschen. Er war mit dem Rücken zur Mauer angekettet. Seine ausgestreckten Arme waren links und rechts über dem Kopf mit eisernen Reifen um die Handgelenke befestigt. Um seinen Hals lag ein Eisenband, das ebenfalls mit einer Kette an der Wand befestigt war. Lana beschloss, seine Anwesenheit nicht in Frage zu stellen, sondern den Film und ihre Fantasien zu genießen
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    Nicht schlecht. Wirklich nicht schlecht. Genau in dieser Position hätte sie ihn sich gewünscht. Na also, dachte sie zufrieden. Zwei Fliegen auf einen Schlag. Besser konnte es gar nicht sein
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    Forrester hatte sich einige Minuten lang vom Bildschirm abgewandt, um seine Gefangene zu betrachten, die in seinen Augen ein wesentlich reizvolleres Bild abgab als die beiden Frauen im Film gemeinsam. Er hatte sich kurzfristig in den Rundungen ihres Körpers verloren, als er plötzlich ihr Lächeln bemerkte. Kein Lächeln, ein Grinsen.
    Er sah schnell auf den Schirm und runzelte die Stirn, als er die Domina vor einem an der Wand angeketteten Mann hin und her wandern sah.
    Doch ein Mann? Und die Frau schien ganz begeistert von ihm zu sein, betrachtete ihn mit heißen Blicken, berührte ihn.
    Forrester verzog den Mund und warf Lana einen genervten Blick zu. Er konnte sich schon ausrechnen, wohin das führte. Ärgerlich, dass diese Frau es immer vor seinen Augen mit anderen trieb, und er nur zusehen durfte.
    In der Zwischenzeit war Lana dicht vor ihren Gefangenen getreten. So knapp, dass sie ihn riechen konnte. Er roch jedoch nicht ungewaschen, wie das bei einem echten Gefangenen in einer Ritterburg wohl der Fall gewesen wäre, sondern anziehend, männlich, mit eben jenem Hauch

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