In der Gewalt des Jadedrachen
nächsten Tag Piet verständigt, damit er Forrester warnen sollte. Aber die Angst hatte sie seitdem nicht mehr losgelassen.
Und dann war Piet getötet worden. Das tat immer noch weh, machte sie unglücklich, wenn sie daran dachte, und saß wie ein Klumpen in ihrem Magen.
Lana riss ihre Gedanken los und wandte sich der weitaus erfreulicheren unmittelbaren Gegenwart zu. Da war auch einiges, das sie ablenken konnte. Sie mochte den Anblick, wie Forresters Hintern geknetet und sein Rücken gewalkt wurde. Genau das hatte sie später auch noch mit ihm vor. Die Vorstellung, seine Haut unter ihren Händen zu haben, die Muskeln zu spüren, die sich unter ihren Berührungen zusammenzogen und wieder entspannten, machte sie heiß und ungeduldig. Und der Gedanke, diesen sexy Hintern mit Fingern, Händen, Lippen und Zähnen zu bearbeiten, ließ sie aufseufzen.
„Wir haben da übrigens noch etwas zu besprechen“, sagte er in ihre erotischen Fantasien hinein, so, als wüsste er genau, dass sie ihn anstarrte, obwohl er sein Gesicht abgewandt hatte.
„Heute nicht. Heute will ich nur genießen. Cop spielen kannst du morgen wieder.“
„Davon rede ich nicht. Ich spreche von dem ‚mickrigen Gerät’.“
Lana versteckte grinsend ihr Gesicht hinter ihrem Arm. „Machst du dir deshalb Sorgen? Musst du nicht, Süßer, ich werde es nicht mehr erwähnen. Du hast es vielleicht noch nicht bemerkt, aber ich bin ein taktvoller Mensch.“
Als keine Antwort kam, sah sie ihn an. Sein Rücken zuckte. Die Chinesin sagte etwas zu ihm, aber er hörte nicht zu. Mark Forrester lachte. Zum ersten Mal, seit sie ihn in Hongkong getroffen hatte. Lana betrachtete ihn eine Weile lächelnd, dann schloss sie die Augen und genoss ihre eigene Massage. Dieser Mann hatte so einiges, was für ihn sprach. Es stellte sich nur die Frage, ob dieses wenige Positive seine vielen schlechten Eigenschaften aufwog.
Etwas später waren sie in flauschige Bademäntel gehüllt, und Lana betrat neugierig jenen Raum, den eine der Frauen als das „Lustzimmer“ beschrieben hatte.
Lana schlenderte umher und sah sich alles an. Sehr feudal. Viel Rot, viel Gold. Drachen an den Wänden, an den Tischbeinen, auf Kissen gestickt. Daneben Malereien von zartgliedrigen Chinesinnen, manche bekleidet, manche nackt, mit Männern in langen Bärten, mit Jünglingen. Und alle in sehr anschaulichen Stellungen, die Lana schon früher beim Studium sogenannter chinesischer Hochzeitstafeln gesehen hatte. Sehr anregend. Nicht, dass eine Frau, die Forrester in Aussicht hatte, Anregung noch nötig gehabt hätte, aber es war eine hübsche Untermalung.
„Du erinnerst dich an unser noch ausstehendes Gespräch?“
Sie blieb stehen und sah Forrester an, der am Türrahmen lehnte und sie beobachtete. „Du willst es also ausdiskutiert haben, ja?“
Er bedachte sie mit einem Blick, der es ihr angenehm über den Rücken rieseln ließ. „Zum Diskutieren wirst du nicht viel kommen, fürchte ich, ich habe nämlich vor, dich beim Wort zu nehmen. Du wolltest dich doch darum kümmern, nicht?“
Das hatte Lana tatsächlich vor. Und gründlich noch dazu. „Na und?“
„Du wirst jetzt die Gelegenheit dazu bekommen. Allerdings bestimme ich das Wie.“
„Ach ja, wieder einmal?“
Forrester stieß sich vom Türrahmen ab und schlenderte so wie sie durch den Raum, besah sich die Bilder. Endlich blieb er stehen und nickte. Lana betrachtete die Szene. Ein Mann saß auf einem Stuhl, eine Frau kniete mit dem Rücken zu ihm zwischen seinen Beinen, ihr Rücken war durchgebogen, ihr Kopf weit zurückgelegt, und in ihrem geöffneten Mund steckte sein Penis.
„Mir schwebt etwas auf diese Art vor.“ Er grinste, als er ihren Blick sah. „Ursprünglich war nichts dergleichen geplant, ich wollte dir wirklich nur eine entspannende Taitai-Behandlung vergönnen, aber allzu große Frechheit darf man dir auch nicht durchgehen lassen.“
„Du willst ja bloß nur wieder dein Macho-Gehabe durchsetzen.“
„Schon möglich.“ Forrester lachte wieder. Es war dieses dunkle, erotische Lachen mit einem guten Schuss Erregung. Sehr anziehend. Lana konzentrierte sich auf das Bild.
„Hältst du mich für eine Primaballerina? Oder einen indischen Yogi? Das sieht aus wie eine Position aus dem Kamasutra.“
„Ist es auch. Der Besitzer dieses Institutes legt großen Wert auf ein internationales Auftreten.“
Forrester nahm mit einem diabolischen Lächeln auf einem bequemen Lehnsessel Platz, die Beine leicht geöffnet, gerade
Weitere Kostenlose Bücher