In der Gewalt des Jadedrachen
säuberte. Die Spuren ihrer Liebe, ihrer letzten Lust. Niemand sollte den klebrigen Saft sehen und wissen, was sie noch einmal geteilt hatten.
„Darling, es wird doch alles wieder gut.“
Sie nickte tapfer und schluckte die Tränen hinunter.
„Lana, komm her. Komm zu mir.“ Seine Stimme lockte durch das Dunkel. Sie stand auf und lehnte sich an ihn. „Lana, ich muss dir etwas sagen. Es ist noch nicht zu Ende …“ Er unterbrach sich, lauschte und sie fühlte, wie er sich anspannte.
Auch Lana hatte die Schritte gehört. Jetzt wurde der Riegel aufgeschoben. Das Licht ging an. Sie blinzelte, schniefte auf. Jackson sollte nicht merken, dass sie geweint hatte, dieser verdammte Bastard.
Es war nur ein Mann, der hereinkam. Patrick Chen, den sie inzwischen schon öfter gesehen hatte, als ihr lieb war, und der sie jedes Mal so intensiv ansah, dass sie seine Blicke körperlich spürte. Auch jetzt wieder, als er mit einer Waffe in der Hand herankam, suchte sein Blick zuerst sie und ließ sie nicht mehr los.
Lana stellte sich demonstrativ vor Mark.
„Gehen Sie zur Seite. Ich habe Befehl, Sie in einen anderen Raum zu bringen.“
„Nein.“
„Lana, bitte.“
„Nein, wenn er dir was tun will, dann nur über meine Leiche!“
Sie bemerkte, dass der Blick des Chinesen unsicher zu der Kamera in der Ecke ging. Von der Kamera zu Forrester. Der schubste sie mit seinen Hüften weg.
„Lana! Tu, was er sagt“, zischte er ihr zu.
Lana trat zur Seite. Vielleicht hatte Mark ja einen Plan. Der Chinese zog einen Schlüssel aus seiner Jackentasche und schloss Forresters Handschellen auf. Dann warf er ihm einen zweiten Schlüssel zu, und Forrester öffnete damit Lanas Fesseln, während der Chinese mit der Waffe dastand und wartete. Das Blut auf Marks Oberarm war schon eingetrocknet, aber allein der Anblick der Wunde machte Lana zornig.
„Was haben Sie vor?“ Wollte man sie fortbringen? Zu Jackson?
„Ruhe.“ Patrick klang scharf. Sein Blick ging kurz zur Kamera, dann zur Tür. „Raus jetzt.“
Als Lana keine Anstalten machte zu gehorchen, schob Forrester sie energisch weiter.
Halb in der Tür fasste sie einen Entschluss. Sie wandte sich um, setzte ihr reizendstes Lächeln auf und trat hüftschwingend auf den jungen Chinesen zu, wobei sie beide Hände unter ihre Brüste legte und sie dabei zärtlich massierte.
Patrick gaffte mit großen Augen auf ihren Busen, und im nächsten Moment saß ihm ihr Knie zwischen den Beinen. Er krümmte sich, nach Luft schnappend, zusammen, ihr Knie traf ihn ein zweites Mal, aber nur am Arm, den er blitzschnell und schützend vorgehalten hatte, dann war auch schon Forrester da, riss ihn hoch und zerrte ihn hinaus. Die Tür fiel hinter ihnen zu, und sie waren im Halbdunkel des Ganges.
„Was ist?“, zischte sie, als Forrester keine Anstalten machte, den Kerl endgültig zusammenzuschlagen.
„Willst du warten, bis die anderen kommen?“ Sie griff nach dem Kopf ihres Opfers, wollte ihn am Haar hochreißen und die Faust ins Gesicht knallen, als Forrester ihre Hand abfing.
„Nicht! Das ist Ming!“
Lana hielt in der Bewegung inne. Ming? Jackson hatte ihn doch Patrick genannt!
„Dein Freund aus dem Bordell.“
„Ming? Der Transvestit? Der mich nicht vögeln durfte, weil du selbst zum Zug kommen wolltest? Dieses Schwein! Den muss Jackson dort eingeschleust haben! Wahrscheinlich hat er sogar die Kamera installiert, mit der Jackson uns beobachtet hat!“ Lana hatte mehr als einmal an diese Stunden im Bordell gedacht, und jedes Mal war dabei ein weiches, warmes Gefühl für Ming haften geblieben. Aber nun war ihr Zorn auf diesen Verräter doppelt so groß.
Forrester musste sie zurückhalten, als sie sich auf den jungen Mann stürzen wollte, der sich halb abgeknickt an die Wand gelehnt hatte und langsam Luft holte. „Patrick ist ein Freund, Lana. Hör auf, ihn zu attackieren.“
„Aber er gehört zu Jackson! Er hat mich verfolgt! Auch am Night Market! Und Jackson hat gesagt, dass seinem Onkel das Bordell gehört. Und die Waffe …“
Patrick richtete sich vorsichtig auf. Er war blass, aber ein schwaches Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Ein Schlag wie Pferd.“
„Ja, dafür ist sie berüchtigt.“ Forrester hielt ihn mitfühlend am Arm. „Geht’s wieder?“
„Ja. Danke …“ Es kostete Patrick sichtbare Mühe, nicht nach seinen Geschlechtsorganen zu greifen. „Damit hatte ich nicht gerechnet.“
„Das hat man gemerkt. Dabei dachte ich immer, Kung-Fu Kämpfer hätten
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