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In der Gruft der Moenche

In der Gruft der Moenche

Titel: In der Gruft der Moenche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THiLO
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jemand kurze Kommentare gekritzelt, die aber völlig unleserlich waren. Sosehr Adam sich auch bemühte.
    Â» Hmmm«, grübelte Kitty, die plötzlich neben Adam auftauchte. Jetzt hatte auch bei ihr die Neugier über die Angst gesiegt. Gebannt betrachtete sie die Symbole auf dem Sarg. Ein Schlüssel, eine Laterne, ein Kreuz, ein Fisch und viele mehr. » Sehen aus wie einige Zeichen bei uns in der Kirche. Das könnte in der Gruft sein.«
    Â» Ja«, meldete sich Schorsch zu Wort. » Das ist in der Gruft der Mönche.«
    Kitty winkte genervt ab. » Du hast uns sehr geholfen, Schorsch, vielen Dank dafür. Aber das kannst du jetzt wirklich nicht wissen. Der Zugang zur Gruft ist seit Jahrzehnten verschlossen. Eismann und Fred sind gerade im Keller und versuchen, ihn zu öffnen.«
    Â» Da können sie lange suchen«, widersprach Schorsch so laut, wie er noch nie gesprochen hatte. » Der Zugang ist hier im Zimmer.«

Eine Leiter in die Tiefe
    Kitty überlief eine Gänsehaut, die absolut nichts mit der Kälte zu tun hatte. » Junge, du machst mir Angst. Woher weißt du das?«
    Â» Ich hab’s beobachtet. Die Männer sind von hier aus in die Gruft gestiegen.«
    Victor mischte sich ein. » Welche Männer denn?«, fragte er grob.
    Schorsch wirbelte aufgeregt mit den Händen durch die Luft. » Die Männer, die hier gewohnt haben. Die Herrn Gelehrten. Sie sind da durch die Mauer gegangen.«
    Er zeigte auf die Wand rechts von der Tür.
    Victor lachte bitter. » Das kann nicht sein, dahinter ist das Treppenhaus.«
    Da passierte etwas Unerwartetes: Schorsch brach in Tränen aus. » Glaubt mir doch! Sie sind durch die Wand gegangen! Da ist der Zugang zur Gruft. Ich weiß es, ich weiß es!«
    Kitty nahm den Kleinen in den Arm. Er war heiß wie ein voll aufgedrehter Heizkörper. » Du glühst ja! Schorsch, du hast Fieber. Soll ich dich in dein Bett bringen?«
    Schorsch wehrte sich mit Händen und Füßen. » Nein, nein, ich will hierbleiben, bis ihr den Zugang entdeckt!« Er schluchzte. » Ihr müsst mir glauben!«
    Kitty sah Victor und Adam besorgt an. » Das sind mindestens 40 Grad. Kein Wunder, dass er fantasiert.«
    Â» Oder der hat ’ne Vollmeise…«, murmelte Victor. Aber keiner lachte.
    Kitty hockte sich wieder auf den Ohrensessel und zog Schorsch auf ihren Schoß. Der Kleine presste sein Gesicht fest an Kittys Schulter.
    Adam ging zu der Stelle, die Schorsch gemeint hatte, und tastete sie ab. Genauer gesagt tastete er Branco Nagurski ab, denn ein riesiges Filmplakat bedeckte die halbe Wand. Doktor Jezebels Meisterstück hatte der Film geheißen. Zu sehen war Nagurski im bekannten Kostüm samt Monokel. Er hatte die Arme ausgebreitet. Vor ihm waren verkleinerte Häuser, sodass es wirkte, als würde der fiese Doktor Jezebel die ganze Stadt im eisernen Griff haben.
    Â» Ich fühle nur Holz«, berichtete Adam den anderen. Links und recht vom Plakat war ebenfalls nichts Auffälliges zu sehen.
    Â» Weil da nichts ist!«, maulte Victor. » Wem glaubst du, mir oder dem Pimpf?«
    Kitty wurde wütend. » Jetzt hör mal auf zu meckern, das nervt! Der Pimpf, wie du ihn nennst, hat uns immerhin die Tür hier aufgeschlossen.« Sie streichelte Schorsch beruhigend über die Stirn. Seine Haut schien von Minute zu Minute noch heißer zu werden. Das Zimmer war eindeutig nichts für Menschen mit schwachen Nerven.
    Victor winkte ab, schwieg aber tatsächlich.
    Â» Das Plakat ist mit Reißzwecken festgemacht. Hilf mir mal!« Adam schob den Schreibtischstuhl an die Wand. Während er oben die Stifte aus dem Holz zog, nahm sich Victor die unteren vor. Die Kerze stellte er dazu auf den Boden. Nach zwei Minuten rollte sich das Poster von der Wand. Dahinter war … nichts! Zumindest nichts Besonderes. Einfach nur dunkle Holzvertäfelung wie im Rest des Raumes.
    Â» Zufrieden?«, grummelte Victor.
    Adam legte den Finger an die Lippen. Dann presste er sein Ohr an das Holz. Weit entfernt, wie aus einer anderen Welt kommend, hörte er ein Platschen. Leise. Pitsch. Pitsch. Pitsch. Tropfen, die auf einen Stein fielen. Das war definitiv nicht im Treppenhaus. Er lief zur gegenüberliegenden Wand und horchte. Nichts.
    Â» Scheint wirklich ein Raum dahinter zu sein«, sagte Adam, mehr zu sich selbst als zu den anderen. » Irgendwas tropft da.«
    Er presste und

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