In der Hitze der Nacht
benutzen?“
Die Frau zuckte mit den Schultern. „Wir schließen in einer halben Stunde, und alle Computer sind besetzt. Kommen Sie später wieder.“
„Gut.“ Kenzie wollte sich ohnehin noch auf dem Boot und in Blakes Haus umsehen. Danach würde sie sich Aidans PC ausleihen oder hierher zurückkommen, um den Beweis zu finden, dass ihrem Bruder etwas angehängt worden war, denn eine andere Erklärung würde sie nicht akzeptieren.
Jemand hatte ihm etwas in die Schuhe geschoben und tat es immer noch.
Sie würde herausfinden, wer.
Aidan war vollkommen erledigt, denn seine Einheit hatte ohne Pause zu verschiedenen Einsätzen ausrücken müssen. Gegen Ende der Schicht wurden sie zu einem zweiten Feuer in dem Haushaltswarengeschäft gerufen, in dem vor zwei Tagen Tracy Gibson bei einer Explosion umgekommen war. Dieses zweite Feuer war eindeutig gelegt worden, daran bestand für ihn nicht der kleinste Zweifel.
An der Brandstelle lag ein metallener Papierkorb. Genau solche hatte er schon bei anderen Bränden gesehen.
Tommy schüttelte den Kopf, als er Aidans Gesichtsausdruck sah. „Fang nicht wieder an.“
„Das war Brandstiftung.“
„Ich sagte, fang nicht wieder an.“ Tommy wirkte äußerst angespannt. „Ich bin kurz davor, das Ganze zu beenden, also lass mich einfach meine Arbeit tun, okay?“
Was bleibt mir anderes übrig, dachte Aidan. Als sie zurück auf der Feuerwache waren, legte er sich auf die Couch, schloss seine müden Augen und versuchte nachzudenken.
Irgendwie hing das alles zusammen, das wusste er, doch er kam nicht weiter und schlief ein. Er träumte von einer speziellen, geradezu unglaublich verführerischen Frau. Von einer sexy Frau, die zufällig auch eine Diebin war.
Das Klingeln seines Handys ließ ihn aus seinem Traum auffahren, und er ergriff es schnell, weil er hoffte, es sei Kenzie, aber es war Tommys Stimme, die er hörte.
„Du solltest mal beim Kommissariat vorbeischauen“, sagte der Brandmeister.
„Wieso denn das?“
„Weil ich dafür gesorgt habe, dass deine Freundin festgenommen wurde.“
„Du hast Kenzie verhaften lassen?“
„Hast du noch eine andere Freundin?“
„Sie ist nicht meine …“ Aidan kniff sich in den Nasenrücken. „Was, zum Teufel, wirft man ihr denn vor?“
„Unbefugtes Betreten eines Tatorts, Behinderung von Ermittlungen und so weiter und so weiter. Du hast deine Frauen offenbar nicht unter Kontrolle, Aidan.“
„Sie ist nicht meine Frau!“
„Wie auch immer. Ah, und nimm dein Scheckbuch mit, denn dieses Date wird dich teuer zu stehen kommen, Mann.“
11. KAPITEL
Im Gefängnis zu sitzen war längst nicht so spannend, wie es in einer der Folgen ihrer Soap dargestellt worden war, in der man Kenzie verhaftete. Da hatte sie nicht nur eine Maskenbildnerin und weiches, vorteilhaftes Licht gehabt, sondern sie konnte den Set verlassen und das Ganze mit einem Lachen abtun, als die Szene abgedreht war.
Ganz im Gegensatz zum wahren Leben.
Man erlaubte ihr immerhin, ihren Anwalt anzurufen, der versprach, sie unverzüglich auf Kaution herauszuholen. Mit ihrem eigenen Geld natürlich.
Nachdem sie mehrere Stunden in einer Zelle gesessen, über die unerfreulichen Wendungen in ihrem Leben nachgedacht und sich ein paar Nägel abgekaut hatte, überreichte man ihr eine Plastiktüte mit ihrem persönlichen Besitz und führte sie zum Tor – vor dem jedoch nicht ihr Anwalt, sondern ihr gut aussehender Lebensretter wartete.
Aidan trug noch seine Uniform und sah aus, als käme er direkt von der Arbeit. Er wirkte mehr als nur ein bisschen übellaunig, als wäre er alles andere als erfreut darüber, sie zu sehen.
Nun, das war sie auch nicht.
Zumindest im Großen und Ganzen, denn ihr schamlos wollüstiges Ich dachte: Kann ich ihn nicht bitte wenigstens noch ein Mal haben?
Kenzie ignorierte das Kribbeln in ihrem Bauch und versuchte sich an Aidan vorbeizudrängen.
„Was, nicht mal ein Dankeschön?“ Aidan trat ihr in den Weg, sodass sie mit ihm zusammenstieß.
Kenzie fuhr zurück, stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn böse an. „Ich habe dich nicht angerufen. Woher wusstest du, dass ich hier bin?“
„Von Tommy.“
„Dieser Schwätzer! Hier bleibt aber auch wirklich nichts geheim.“
„Ach, komm schon.“ Aidan nahm ihren Arm, aber Kenzie riss sich los und ging ihm voran ins Freie. Er folgte ihr, lehnte sich an einen Baum und sah sie so finster an, als wäre sie eine glimmende Zündschnur.
Sein Haar war strubbelig, er war
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