In der Hitze der Nacht
offensichtlich nur mit den Fingern hindurchgefahren. Er roch nach Seife und Mann, und diese betörende Mischung machte sie kribbelig. Auch wenn sie zweihundert Jahre zur Verfügung hätte, würde sie nicht verstehen, warum sie sich so zu ihm hingezogen fühlte. Daheim, in ihrer Welt in L. A., kannte sie schließlich Dutzende umwerfend aussehende Männer.
Obwohl sie mit einigen ganz nette Flirts gehabt hatte, war nie etwas Richtiges daraus geworden. Wahrscheinlich, weil viele der Männer, die sie kannte, genauso waren wie sie selbst.
Schauspieler eben.
„Danke, dass du mich da herausgeholt hast“, sagte sie.
„Soll ich dich zu deinem Wagen fahren, oder schaffst du das auch allein?“
Die Sonne schien warm, und Kenzie legte den Kopf zurück und atmete tief ein. Dann wandte sie sich dem Mann zu, der einmal das Wichtigste in ihrem Leben gewesen war und dessen Anblick auch heute noch ihren Puls beschleunigte und ihre Hormone verrückt spielen ließ. „Ja. Das wäre schön, wenn es dir nichts ausmacht.“
Darauf zog er nur die Brauen hoch und führte sie zu seinem Wagen.
„Apropos mitfahren“, sagte sie, als sie in seinem Pick-up saßen. „Die Hotels sind noch immer ausgebucht. Vielleicht gibt es woanders noch etwas.“
„Du weißt, wo es noch etwas gibt.“ Er ließ den Motor an und fuhr los. „Bei mir.“
„Ich weiß nicht …“
„Was?“
Kenzie seufzte. „Es ist ein … ein Dilemma für mich, wenn ich bei dir wohne.“
„Wieso?“
„Weil ich dich nicht in Versuchung führen will.“
„Ich dachte, es machte dir Spaß, es mir so richtig heimzuzahlen?“ Als sie seinem Blick auswich und nichts erwiderte, setzte er hinzu: „Sei ehrlich, Kenzie. Du hast gar keine Angst, mich zu verletzen, sondern höchstens, selbst verletzt zu werden.“
Wie wahr .
„Du hast mir gezeigt, dass du dich verändert hast“, fuhr Aidan fort. „Aber ich habe mich auch verändert, Kenz.“
O ja, das hatte er.
„Du wolltest doch wissen, was damals geschehen ist? Ich habe Angst bekommen, das war alles. Ich hatte noch nie jemandem mein Herz geöffnet, weil ich nicht verletzt werden wollte. Aber du hast es im Nu erobert, und das beängstigte mich ungemein. Und nun tust du es wieder, worüber ich auch nicht gerade erfreuter bin, als ich es damals war.“
Eine wonnige Wärme durchströmte sie bei seinen Worten und dem leisen, gefährlich verführerischen Ton, in dem er sprach.
„Ein Fünf-Sterne-Hotel kann ich dir nicht bieten“, sagte er, als er vor seinem Haus hielt. „Aber Fünf-Sterne-Dienste biete ich dir gern.“
Als sie seinen Blick erwiderte, sprühten seine Augen geradezu vor Übermut. „Aidan …“
„Ich spreche von meinem Frühstück, das du bisher verpasst hast, und meinen ganz besonderen Massagen.“ Er zwinkerte ihr weder zu, noch wackelte er mit den Augenbrauen, aber das Lächeln, das seine Augenwinkel kräuselte, war beredt genug.
Dieses gefährlich verführerische Lächeln. Kenzie wusste schon, wie überaus erotisch, sinnlich und gewagt er sein konnte. Sie war nicht bereit, sich diesem Risiko noch einmal auszusetzen. Nicht wenn sie dieses Mal diejenige sein wollte, die ihn sitzen ließ und ging.
Noch während sie das dachte, ergriff er ihre Hand und führte sie zur Haustür. Bevor sie eintreten konnte, hielt er sie jedoch zurück und sah sie fragend an. „Hast du noch irgendetwas anderes vor, wovon ich wissen sollte?“
„Wie zum Beispiel?“
„Keine Ahnung. Was auch immer.“
Kenzie schüttelte den Kopf. „Im Augenblick kreisen meine Gedanken nur um eine Dusche.“
„Ist das alles?“, fragte er so misstrauisch, dass sie lächelte.
„Ja.“
Er berührte kurz mit einem Finger ihre Mundwinkel. „Es steht dir, wenn du lächelst.“
„Was soll das denn heißen? Ich lächle immer.“
„Im Fernsehen vielleicht, aber hier wohl eher nicht.“
„Tja, vielleicht liegt das daran, dass ich fast in die Luft geflogen wäre, mich mit dem Tod meines Bruders abfinden musste …“ Und dann in deinem Bett gelandet bin, nackt, deinen Namen stöhnend und deinen Kopf umklammernd, während du mich auf Gipfel überwältigender Süße führtest …
„Sag mir, was dieser Blick bedeutet“, verlangte Aidan. „Ich will wissen, was du dachtest, als du diesen Blick bekamst.“
Sie verschränkte die Arme über ihren Brüsten, die ihr plötzlich viel zu schwer vorkamen. „Nichts.“
„Was für eine Lügnerin du bist“, beschuldigte er sie und trat beiseite, um sie eintreten zu lassen.
Ohne
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