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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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versucht, die Zielscheiben zu treffen. Ich hatte Curtner in der Kopfzange und war so wütend, dass ich schon nicht mehr richtig sehen konnte …«
    »Du bist in die Schusslinie geraten.«
    Sie erschauderte. »Oh, ja. Aber es kam noch schlimmer. Stillwell und Evans wollten helfen …«

    »Wem?«, fragte Kane trocken.
    »Mir«, sagte AJ gepresst. »Mir.« Curtner hatte AJ in der einzig ihm bekannten Art diszipliniert. Mit Fäusten und Fü ßen. Aber wenigstens hatte er Forrest in Ruhe gelassen, während er mit ihr beschäftigt war. »Sie sind beide im Friendly Fire gestorben. Beide. Oh, Jesus.«
    Kane runzelte die Stirn. »Ich habe den Bericht gelesen. Das war nicht alles.«
    »Ich weiß.« Curtner, der nur eine blutige Nase davongetragen hatte, hatte allen erzählt, AJ hätte die Strapazen einfach nicht ausgehalten. Sie sei ausgeflippt, hätte versucht, ihn zusammenzuschlagen und in die Schusslinie zu ziehen, damit er erschossen wurde. Die anderen beiden Männer hätten sie wegziehen wollen und seien für ihre Hilfsbereitschaft erschossen worden.
    »Es war schwierig, die Gerüchte zu stoppen, ich lag zu der Zeit bewusstlos im Krankenhaus. Als ich entlassen wurde, hatte sich die Geschichte in etwas völlig anderes verwandelt.«
    Sie sah Kane an, weil sie wissen wollte, wie er es aufnahm. Vermutlich dachte er das Gleiche wie die meisten anderen T-FLAC-Männer. Hitzköpfig, temperamentvoll, weibliche Einsatzkraft.
    Obwohl sich der Vorfall vor über drei Monaten ereignet hatte, kämpfte sie immer noch um ihre Würde und ihren rechtmäßigen Platz. Und darum, nicht mehr jedes Mal zusammenzuzucken, wenn sie ein Gewehr feuern hörte.
    »Warum haben die Männer nicht gemeldet, was wirklich passiert ist?«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. Mann, er hatte es nicht kapiert. Sie hatte versucht, den Bericht korrigieren zu lassen. Eine Rekrutin. Gegen einen Veteran mit zweiundzwanzig Dienstjahren. Ja, klar. »Und Curtner widersprechen? Dem
Trainer, der ihre Zukunft in den Händen hielt? Du machst Scherze.«
    »So was passiert eben, Cooper. Der Tod dieser jungen Männer war eine schicksalhafte Tragödie. Aber nicht deine Schuld. Und was deine Verletzung angeht - das ist das Risiko des Jobs. Stell dich darauf ein. Jeder weiß, dass Curtner ein Arschloch ist. Sie hätten dir vielleicht geglaubt, wenn ihr als Team zusammengehalten hättet. Aber es wird wieder passieren. Und wieder. Und, verdammt nochmal, wieder. Bis du dich schneller bewegst und klarer denkst.«
    Zwei Männer waren ihretwegen tot. Tot. Sie würden nie zu ihren jungen Frauen nach Hause kommen. Nie die Grundausbildung abschließen und ins Feld gehen. Nie mehr am Sonntag bei ihrer Mutter Braten essen … Nie mehr irgendwas tun. Weil sie tot waren.
    Es spielte keine Rolle, was andere sagten. Sie wusste, dass es ihre Schuld war.
    Und was die Schussverletzung anging … sie hatte nie zuvor einen derartigen, alles verzehrenden Schmerz erlebt. War ihr Leben lang nie verletzt, geschlagen oder attackiert worden. Sie war über den Laufsteg gelaufen und hatte hübsch ausgesehen. Sie hatte ihrer Mutter jahrelang vorgejammert, wie sehr sie den Schönheitszirkus hasste. Sie hasste ihn. Aber man tat sich nicht weh im Badeanzug und mit einem Lächeln im Gesicht.
    Als sie aus dem Koma erwacht war, hatten ihr Körper und ihr Verstand unter Schock gestanden.
    »Du hast Recht«, presste sie heraus. »Absolut Recht. Ich arbeite daran.« AJ hätte ihn am liebsten geschlagen. Während ihr Temperament kochte und brodelte wie ein Hexenkessel, saß Kane einfach nur ruhig, gefasst und nüchtern da. Der Mann machte sie völlig wahnsinnig, so kontrolliert wie er war. »Bist du jemals angeschossen worden?«

    »Natürlich.«
    »Natürlich«, äffte sie ihn nach. »Ich nehme an, du warst schnell darüber weg? Was hast du gemacht? Dir die Kugel mit den Zähnen aus der Schulter gerissen und die Wunde selber zugenäht mit deinem eigenen kleinen Notfall-Nähzeug?«
    Der Wagen war ihr zu klein und zu beengend. Sie brauchte Raum zum Herumlaufen. Raum, um ihren brodelnden Gefühlen freien Lauf zu lassen. Raum, ihn zu verprügeln, weil er so unglaublich anziehend war.
    »Bis du eigentlich ein Kickboxer?«, fragte sie genüsslich und stellte sich vor, ihn windelweich zu schlagen, um etwas von der Energie abzubauen.
    »Ja, bin ich. Aber bei deiner Stimmung lasse ich mich darauf nicht ein.«
    »Stimmung?«, fragte AJ durch zusammengebissene Zähne. »Was für eine Stimmung?«
    »Diese

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