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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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ihr sagen, um ihr ein wenig die Angst und die Schuldgefühle zu nehmen. Doch er hatte jede Gelegenheit verstreichen lassen.
    Der Himmel wusste, dass er oft genug mit den Psychiatern gesprochen hatte. Nur Worte. Die brennenden Schuldgefühle, die sengende Scham, den Kummer und die Angst hatte er tief in sich vergraben. Er wurde langsam mit dem fertig, was er getan hatte. Zur Hölle, es ging ihm gut. Richtig gut.
    Abgesehen von seiner Unfähigkeit zu schlafen. Abgesehen von seiner Entfremdung all den Menschen gegenüber, die ihm jemals nahe gestanden hatten und dem Gefühl, die Welt durch eine dicke Glasscheibe zu betrachten. Ja, es ging ihm großartig.
    Und als das Arschloch, das er war, wollte er die strahlende Heldenverehrung nicht aus ihren schönen Augen schwinden sehen.
    Und während er sich einredete, dass die Albträume irgendwann verblassen, die Schuldgefühle vergehen würden, wusste er doch, dass er sich etwas vorlog. Vor zwei Jahren hatte sich sein Leben unwiderruflich verändert. Und nichts war je wieder wie früher gewesen.
     
    Eine Stunde später kehrte Kane zum Zimmer zurück und traf auf den Kellner vom Zimmerservice, der einen zugedeckten Wagen heranrollte. Auf AJ war Verlass, was das Essen anging. Was es auch war, es roch verflucht gut und ließ seinen Magen vor Vorfreude knurren. Er ging ins Zimmer voraus, erklärte dem Mann, er werde den Tisch selber decken, gab ihm ein Trinkgeld und schickte ihn hinaus.
    AJ war nirgends zu sehen, und er hörte auch kein Wasser laufen, sie war also nicht mehr unter der Dusche.

    Er hatte plötzlich das Bild einer müden AJ vor Augen, die sich nackt und noch feucht vom Duschen auf das breite Bett gestreckt hatte und tief schlief.
    Ein heißer, gieriger Speer durchbohrte ihn, doch er verdrängte das Gefühl. Wie seine Brüder, und Männer ganz allgemein, hatte er immer Spaß am Sex gehabt. Im Urlaub und gelegentlich auch in Beziehungen. Aber das war schon eine Weile her - zwei Jahre? Jesus. Zwei Jahre - hatte er keinen Sex mehr gehabt? Kein Wunder, dass Cooper ihn heiß und begierig machte. Allmächtiger, zwei Jahre war seine letzte Nummer jetzt her! Wo, zur Hölle, war die Zeit geblieben?
    Er blieb stehen und lauschte in die Stille der Suite. Aus dem Raum seiner Partnerin drang kein Laut, aber drüben im Zimmer war ein leises, verstohlenes Geräusch zu hören. Was, zur Hölle, war das?
    Also gut! Er war ohnehin gerade in der Stimmung, irgendwen zu verprügeln. Vielleicht hatte Raazaq einen von seinen trainierten Affen auf eine Erkundungstour geschickt. Himmel, er hoffte es. Er zog die SIG unter der weiten Baumwolljacke aus dem Schulterhalfter. Die Waffe erhoben, stieß er mit dem Fuß gegen die Tür seines Schlafzimmers.
    Die Tür bewegte sich lautlos in den Angeln.
    Er stieß nochmal mit der Fußspitze dagegen, bis sie weit offen stand. Er warf einen Blick auf das große Bett, auf dem nur eine Falte in der Satindecke zu sehen war, wo er sich vorhin hingesetzt hatte, um die Schuhe anzuziehen. Die Lokalzeitung lag ungelesen auf dem Nachttisch. Er suchte den Rest des Zimmers ab. Dauerte nicht lange. So groß war es nicht.
    Leer.
    Das Geräusch kam aus dem Badezimmer. Ein Kratzen. Kane runzelte die Stirn und versuchte, das Geräusch zu identifizieren. Verdammt, er verschwendete Zeit.

    Er stieß, die Waffe im Anschlag, die Badezimmertür auf.
    Die Tür schlug gegen die Wand. Kane zielte mit der SIG schussbereit in den kleinen, dampferfüllten Raum.
    Und fand sich Auge in Auge mit einer geladenen Walther PPK. Und einer sehr nackten, in seiner Badewanne sitzenden AJ Cooper.
    Die beiden starrten einander eine lange Zeit einfach nur an. Kanes Blutdruck pochte hinter den Augen. Er steckte die Pistole in das Halfter zurück und schaute sie böse an. »Was, zur Hölle, machst du da?«
    Sie legte die Walther auf den kleinen Tisch neben der Wanne. Auf dem Tisch befanden sich eine flackernde Kerze, eine Flasche Wasser und jetzt auch eine geladene Waffe.
    »Wonach sieht es denn aus?« Sie hörte sich genauso verärgert an, wie Kane es war. »Nach einem Ölwechsel am Auto? Ich nehme ein Bad.«
    »Nimm das Bad in deinem eigenen Badezimmer. Jesus, Angina, ich hätte dich fast erschossen.« Und sich dabei beinahe selbst einen Herzinfarkt verpasst. Es zeugte von Selbstbeherrschung, dass er nicht zu ihr hinstürmte, sie tropfnass und nackt aus der Wanne zerrte und sie gleich hier auf dem Badewannenvorleger nahm. Ein Schauer der Gier schüttelte ihn durch.
    »Von dem Wasserhahn an

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