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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Papierteller. Mir waren die Papierteller lieber. Hat meine Mutter in den Wahnsinn getrieben, wenn ich zu ihm gefahren bin, weil ich jedes Mal ein Stück rebellischer nach Hause kam.«
    »Gut für dich.«
    »Eigentlich haben Dad und Gabriel mich wie ein Porzellanpüppchen behandelt, wenn ich zu Besuch war. Aber ich habe sie ›spielen‹ sehen, und ich wollte so sein wie sie. Dad wollte, dass mein Bruder ein Navy SEAL wird. Aber noch als Gabriel im College war, hat T-FLAC sich bei ihm gemeldet. Er ist schließlich dort hingegangen und hat es geliebt. Ich war einmal im Monat übers Wochenende da, und er hat mir ein bisschen von dem erzählt, was er bei T-FLAC tat. Nichts, was geheim gewesen wäre, aber genug, um mir Appetit zu machen. Je mehr ich zu hören bekam und je mehr Geschichten mein Vater erzählte, desto sinnloser erschien mir mein Leben und desto frustrierter und erdrückter kam ich mir vor.«
    »Nicht gerade erstaunlich.«
    »Ich wollte ein SEAL werden wie Dad. Aber er und mein Bruder haben mir klar gemacht, dass sie dies nur über ihre Leichen zulassen würden. Ich habe gesagt, also gut. Wenn ich kein SEAL werden kann, dann gehe ich auf die Polizeiakademie. Meine Mutter war wütend, und die beiden Männer, die ich auf der Welt am meisten bewundert habe, hatten Angst, dass ich draußen auf der Straße abgeknallt werde, bevor ich mit der Ausbildung fertig bin.«
    »Und dann hat T-FLAC dich abgeworben.«
    »Der beste Tag meines Lebens.« Sie grinste.
    »Ich bin sicher, dass dein Bruder und dein Vater inzwischen sehr stolz auf dich sind.«
    »Ich glaube kaum, dass Gabriel es weiß. Und mein Vater
sagt, ein Kriegsschauplatz ist kein Ort für eine Frau. Meine Mutter hat nicht mehr richtig mit mir gesprochen, seit ich letztes Jahr auf die Akademie gegangen bin. Ich habe ihren Traum von der Krone zerstört, und das vergibt sie mir nie.«
    Er fischte eine Decke aus der Satteltasche hinter sich und legte sie um sie beide, hüllte sie in die Wärme der Wolle. Seine Finger streiften ihren Busen, als er die Decke vorne zusammenzog. »Sie liebt dich«, sagte er. »Sie kommt drüber weg.«
    AJ lachte halbherzig. »Du kennst meine Mutter nicht.«
    »Schlimm, was?«
    »Stell dir die böse Königin aus Schneewittchen vor«, sagte AJ trocken, »samt Spiegel und allem.«
    »Wird sie darüber hinwegkommen?«
    AJ zuckte die Schultern. »Ich hoffe es.« Eine Welt aus Schmerz lag in ihrer Stimme. »Sie ist sehr nachtragend. Es ist hart, wenn man etwas so sehr will, und jemand stiehlt es einem.«
    »Du hast nichts gestohlen.« Kane schob ihr Haar zur Seite und küsste sie auf den Nacken. »Es war ihr Traum, nicht deiner.«
    »Das spielt keine Rolle. Soweit es sie angeht, hätte ich ihr die Krone geben können, und das habe ich nicht.«
    »Aber, was immer du auch sagst, dein Vater muss stolz auf dich sein. Ein A-1-Scharfschütze? Klassenbeste in der Akademie. Von einer der weltweit anerkanntesten privaten Anti-Terror-Elitetruppe angeworben?«
    AJ lächelte traurig. »Ironischerweise wollte er diese Krone auch haben. Er ist ein Macho und hat jede Menge altmodischer Ideale. Er denkt immer noch, dass Frauen an den Herd gehören. Vorzugsweise mit hohen Absätzen, Perlenkette und Chiffon-Schürze.

    »Und sonst nichts? Die Vorstellung bereitet ja sogar mir Freude.«
    AJ drehte sich um und streckte ihm die Zunge heraus.
    Er lachte.
    »Die da auch.«
    »Mach endlich dein Nickerchen«, gab AJ ihm bissig zurück, zog die Dragunov quer über den Schoß und lockerte den Rücken.
    »Zwei Stunden«, instruierte Kane sie.
    Abgesehen vom gedämpften Tritt der Kamele, war die Stille absolut. AJ hatte nie zuvor so viele Sterne gesehen. Der Himmel schien unendlich und unglaublich weit. Wenn man mit Gott sprechen wollte, war das hier der richtige Ort.
    Aber irgendwie schien es nicht angemessen, Gott darum zu bitten, ihr dabei behilflich zu sein, Raazaq zu töten.
    Sie hatte keine Ahnung, wie das alles ausgehen würde. Ein Adrenalinschub schoss in ihr System und fühlte sich gut an. Das gehörte zu den Dingen, die sie an ihrem Job am meisten schätzte. Das Unerwartete. Die Tatsache, dass eine Einsatzkraft immer wachsam und zu allem bereit sein musste.
    Und sie war überzeugt, sie war bereit.
    Aber nichts hatte sie auf den Mann vorbereiten können, der hinter ihr im Sattel schlief. Sie kannte alle seine Einsätze in- und auswendig, hatte sie lange studiert. Aber den Mann hatte sie nicht gekannt. Er liebte Kinder - das war ihr jedoch erst klar geworden,

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