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In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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anrichten können.«
    »Hoffentlich haben wir Glück.«
    »Wir werden's schaffen, ganz sicher.«
    »Bleibt die Sache mit den Computern in Greenwich. Wann erledigen wir das?«
    »Später, wenn wir mit Dawson und Klinger abgerechnet haben.«
    »Trotzdem würde mich interessieren, wie du dir das Knacken der Computer vorstellst. Wie kommen wir überhaupt auf das Gelände?«
    »Du hast doch gesagt, die Angestellten in Greenwich sind
    programmiert.«
    »Wenn man Salsbury glauben kann, ja.«
    »Dann sehe ich keine Schwierigkeiten. Wir haben den Code.«
    »Und wie biegen wir die Dinge in Black River wieder so hin, daß keine Spuren zurückbleiben?«
    »Das schaffen wir schon.«
    »Du bist so verdammt optimistisch.«
    »Das ist auch notwendig in der Lage, in der wir uns befinden. Du solltest ebenfalls mit etwas mehr Mut an die Sache herangehen, das könnte nicht schaden.« Paul stieß sich von der Wand ab. »Also gut. Wir werden's versuchen. Wir haben keine andere Wahl. Aber ich möchte, daß wir Jenny und Rya verständigen, bevor wir uns Dawson und Klinger vorknöpfen. Die haben die Schüsse gehört, sie werden sich Sorgen machen, was passiert ist. Laß uns zur Kirche gehen und ihnen Bescheid sagen, wie der neueste Stand der Dinge ist.« Sam nickte. »Gehen wir.«
    »Was machen wir mit Salsburys Leiche?«
    »Darum kümmern wir uns später.« Sie verließen das Rathaus durch den Hinterausgang. Sie überquerten den Parkplatz. Sie hatten die Allee erreicht, als Paul stehenblieb. »Warum gehen wir eigentlich den Umweg?« Sam sah ihn erstaunt an. »Weil's sicherer ist.«
    »Wir brauchen uns nicht mehr zu verstecken«, sagte Paul. »Wir haben die Kontrolle über Black River. Wir haben den Code.«
    »Da hast du recht.« Sie gingen zurück, umrundeten das Rathaus und bogen auf den östlichen Teil der Main Street ein.

    00 Uhr 45
    Klinger stand auf der Wendeltreppe, umfangen von samtener Düsternis. Oben im Glockenturm waren Stimmen zu hören. Zwei Männer, eine Frau, ein Kind. Sam Edison. Jenny Edison. Paul Annendale. Rya Annendale. Er lauschte. Er erfuhr, was die Schlächterei in Thorps Büro zu bedeuten hatte. Er erfuhr, daß der Plan verraten war. Das Testprogramm, die Programme in Greenwich, das ganze Projekt war verraten. Klinger war schockiert. Was ihn besonders schockierte, waren die Beweggründe der Rebellen. Denen schien es nicht um Geld zu gehen. Es ging um den Gedanken, sich für andere aufzuopfern. Unverständlich. So etwas stand in den Werbeanzeigen für Heer und Luftwaffe. Es war keine Motivation, an der man sich im praktischen Leben orientieren konnte. Klinger hätte sofort eingesehen, wenn Sam und Paul das Mittel der unterschwelligen Programmierung für eigene Rechnung einsetzten. Aber idealistische Beweggründe? Verdächtig. Und gefährlich! Schon recht früh in seiner dienstlichen Laufbahn hatte Klinger die Erfahrung gemacht, daß Männer, die bewußt auf Macht verzichteten, viel gefährlicher waren als jene, die nach Macht gierten, ganz einfach, weil jemand, der nicht von der Macht geblendet wurde, unberechenbar war in seinen Handlungen. Immerhin, gegen die Rebellen, die sich da oben im Glockenturm ihren Plan zurechtlegten, war ein Kraut gewachsen. Der Große Plan war gefährdet, aber er war noch nicht mißlungen. So leicht, wie dieser Edison und sein Freund Paul Annendale sich das alles vorstellten, war es nicht. Klinger war überzeugt, daß er das Projekt noch retten konnte. Er hörte, wie sich die beiden Männer von Jenny und Rya verabschiedeten. Sie wünschten sich Glück. Sie umarmten sich. Sie küßten sich. Und Jenny sagte, sie würde für Pauls Erfolg und für das Leben ihres Vaters beten. Sie begannen den Abstieg. Es war stockdunkel auf der Wendeltreppe. Die Taschenlampe wagten Sam und Paul nicht zu benützen. Klinger nutzte das Geräusch, das die beiden beim Herunterkommen verursachten, um die Stufen bis ins Kirchenschiff hinunterzueilen.
    Mit vorsichtigen Schritten tastete er sich an den Bankreihen entlang. Vor dem Altar angekommen, blieb er stehen. Durch die Kirchenfe nster drang der Schein einer fernen Straßenlaterne. Das Fensterkreuz war ein Schatten, der aus der Wand herauszuwachsen schien. Erst als sich seine Augen an das Halbdunkel gewöhnten, verstand Klinger, daß er das Kruzifix anstarrte. Er war unschlüssig, wie er jetzt vorgehen sollte. Eine Möglichkeit war, den beiden im Chorgestühl aufzulauern. Er konnte versuchen, sie zu erschießen, wenn sie aus der Sakristei kamen. Nein, entschied

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